Fragt man Politiker und auch Anhängern der politischen Mitte oder des linken Spektrums, warum die AfD solche Erfolge verbucht, wird das meist begründet mit "ewiggestrigem Gedankengut", "niedrigem Bildungsniveau", "schlechtem Charakter", "Islamfeindlichkeit", "Rassismus" usw.
Wieso wird komplett außer Acht gelassen, dass es eine große Portion Verzweiflung, Perspektivlosigkeit und Enttäuschung braucht, damit jemand zu der Ansicht gelangt, es könnte ihm in einer Diktatur, unter der AfD oder unter Putin besser gehen als unter der aktuellen Regierung?
Bei einem Amokläufer, Terroristen oder Mörder schaffen es linke und gemäßigte Politiker meistens, die Hintergründe so einer Tat nachzuvollziehen. Wie jemand durch widrige Umstände vom normalen Menschen zum Täter wurde, aber wenn es um die AfD geht, dann wird plötzlich so getan, als wären deren Anhänger als ungebildete Neonazis zur Welt gekommen.
Wieso zeigt man sich lieber "betroffen vom Rechtsruck" und "bestürzt über die AfD-Wähler", anstatt zu hinterfragen, wie man mit der eigenen Politik den Lebensstandard dieser Menschen soweit erhöhen könnte, dass sie in der AfD eben keine Alternative mehr sehen.