Wieso wird die AfD-Debatte oft so unreflektiert geführt?

5 Antworten

Weil man vom eigenen Versagen ablenken möchte und unbequeme politische Gegner vom Fresstrog verbannen will. Weil man unsachlich und hetzerisch wird, wenn man keine vernünftigen Argumente hat. Weil man mit Pauschalisierungen, Verleumdungen und Neusprech einer Diskussion gut aus dem Wege gehen kann. Weil mit Dreck auf andere werfen immer einfacher ist, als selbst Anhänger und Respekt durch Glanzleistungen zu erringen. Weil man seine Macht nutzt, wenn man sie einmal hat um seine Macht immer weiter zu erhalten.

Wieso wird komplett außer Acht gelassen, dass es eine große Portion Verzweiflung, Perspektivlosigkeit und Enttäuschung braucht, damit jemand zu der Ansicht gelangt, es könnte ihm in einer Diktatur, unter der AfD oder unter Putin besser gehen als unter der aktuellen Regierung?

Nur gibt es dafür so überhaupt keine objektiven Gründe. An subjektivem Empfinden können nur die Subjekte arbeiten.

Bei einem Amokläufer, Terroristen oder Mörder schaffen es linke und gemäßigte Politiker meistens, die Hintergründe so einer Tat nachzuvollziehen.

Nachvollziehen kann ich eine Menge. Trotzdem halte ich es dann vielfach für falsch und idiotisch.

Weil sie sonst zugeben müssten, dass die aktuellen Zustände ihr Schuld sind und das sie diese entweder fahrlässig oder absichtlich herbeigeführt haben. Dann müssten sie in Konsequenz zurücktreten und könnten nichtmehr vom Steuerzahler allimentiert werden. Eine R. Lang oder ein O. Scholz hätten in der freien Wirtschaft doch keinerlei Chance auf eine anständigen Job, die würden zu HartzIV Empfängern.

Und deshalb führt man lieber so eine unsachliche Schlammschlacht, anstatt das eigene Versagen kritisch zu reflektieren. Bei den Landtagswahlen im September wird es dafür die nächste Quittung geben.😁

Wieso wird komplett außer Acht gelassen, dass es eine große Portion Verzweiflung, Perspektivlosigkeit und Enttäuschung braucht, damit jemand zu der Ansicht gelangt, es könnte ihm in einer Diktatur, unter der AfD oder unter Putin besser gehen als unter der aktuellen Regierung?

Weil das einfach kompletter Unsinn ist. Beziehungen sind keine Besetzungen und in einer Diktatur gibt es auch keine direkte Demokratie.

Kurzum - ich weiß es nicht. Ist mir aber schon im Wahlkampf aufgefallen.

Viele Parteien hatten eigentlich nur ein Kernthema: Wählen sie uns, sonst gewinnen die Rechten. Bitte was? Ist das deren Wahlprogram?

Wenn ich eine Partei wählen soll, will ich doch wissen wofür steht die Partei, was will die Partei umsetzten, welche Ziele verfolgt diese Partei. Ich wähle doch eine Partei wegen deren politischen Programms, deren Inhalts. Was für ein Inhalt soll es sein zu sagen "wenn sie uns nicht wählen, gewinnen die anderen". Ja, natürlich, das ist logisch, das ist bei jeder Wahl der Fall. Aber das ist doch kein Inhalt?

Es sollte so aussehen: Partei A sagt, wir wollen das. Partei B sagt,wir wollen jenes. Und so weiter - und dann wähle ich die Partei die meinem Wunsch in etwa entspricht. Wie es tatsächlich aussieht: Partei A sagt, wir wollen das. Die anderen Parteien sagen: Wenn ihr nicht Partei A wollt wählt uns. Hä?! Will ich ne Partei wählen die nicht mal Ziele formulieren kann ausser "die anderen sind doof"?

Es schien kaum noch um Inhalte oder konkrete Ziele zu gehen, nur noch um "wir gegen die".

Irgendwas läuft da echt schief.