Antidiskriminierungsstelle: So viele Anfragen wie nie?

Guten Abend liebe GF-Community.

Immer mehr Menschen wenden sich an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes - wegen Rassismus und Diskriminierung aufgrund von Behinderung, Krankheit oder Alter. Die Beauftragte Ataman spricht von einer ernsten Lage.

Diskriminierung wegen des Geschlechts, Alters, Aussehens, der Herkunft - viele Menschen in Deutschland erleben das täglich. 10.772 Betroffene haben sich im vergangenen Jahr deswegen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gewandt. Das sind fast 2.000 mehr als im Vorjahr, so viele wie noch nie.

Die meisten Anfragen gab es zu Rassismus. Am zweithäufigsten suchten Betroffene Rat bezüglich Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung oder chronischen Krankheit.

Mit mehr als 3.400 Fällen wandten sich die meisten Menschen wegen Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft oder aus rassistischen und antisemitischen Gründen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Im vergangenen Jahr machten diese Fälle etwa 41 Prozent aller Anfragen aus.

Mit knapp mehr als 2.000 Anfragen folgt das Diskriminierungsmerkmal "Behinderung und chronische Krankheiten". Diskriminierungserfahrungen wegen des Geschlechts oder der Geschlechtsidentität liegen bei etwas weniger als 2.000 Anfragen.

Foto: Tagesschau | Daten: 23degrees.io

Ataman spricht von ernster Lage

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, weist in dem Bericht darauf hin, dass die Fallzahlen nicht repräsentativ sind, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Es sei von einem hohen Dunkelfeld auszugehen.

Aber die Zahlen geben einen Einblick in die Formen von Diskriminierung, die Menschen in Deutschland erleben, so Ataman. Die Antidiskriminierungsbeauftragte sieht einen alarmierenden Trend: "Allein in den vergangenen fünf Jahren haben sich die Beratungsanfragen an uns mehr als verdoppelt. Das zeigt: Die Lage ist ernst."

Gleichzeitig aber stünde jeder gemeldete Fall auch für Vertrauen in den Rechtsstaat. Die Rat suchenden Menschen nähmen das demokratische Versprechen - gleiche Rechte für alle - ernst und forderten es ein. Das sei ein gutes Zeichen, so Ataman.

Bewusstsein für rassistische Diskriminierung geschärft

Der Bericht hebt besonders den Zuwachs der Anfragen zu Diskriminierung aus rassistischen Gründen hervor. Bereits im Jahr 2020 ist die Zahl der Anfragen stark gestiegen. Die Verfasser des Berichts vermuten, dass dies mit dem rechtsterroristischen Attentat in Hanau und den weltweiten "Black Lives Matter"- Protesten im Jahr 2020 zusammenhängt. Dadurch sei das Bewusstsein für rassistische Diskriminierung geschärft worden.

Seitdem sei die Zahl der Anfragen dazu kontinuierlich gestiegen und habe sich zwischen 2019 und 2023 fast verdreifacht. Auch die Beratungsfälle zu Antisemitismus seien gestiegen, wenn auch auf niedrigem Niveau.

Subtile Ausgrenzungen im Arbeitsleben

Auch die Zahl der Anfragen zu Altersdiskriminierung ist im Berichtszeitraum um mehr als 70 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 hat sich die Zahl der Beratungsanfragen zu Diskriminierung wegen des Lebensalters im Jahr 2023 sogar mehr als verdoppelt.

Bei den Beratungsanfragen gehe es oft um schlechtere Bewerbungschancen für ältere Menschen in bestimmten Berufsgruppen oder um subtile Ausgrenzungen im Arbeitsleben. Häufig beklagen Ratsuchende aber auch, dass sich Versicherungsbeiträge erhöhen, sobald die Betroffenen gewisse Altersgrenzen überschreiten.

Zudem sehen sich immer mehr Menschen im höheren Lebensalter durch die Digitalisierung und die Umstellung vieler Angebote und Dienstleistungen auf Apps und Smartphones gesellschaftlich ausgeschlossen und benachteiligt.

Foto: Tagesschau | Daten: 23degrees.io

Die meisten Diskriminierungserfahrungen im Arbeitsleben

Mit 32 Prozent findet der größte Teil der Diskriminierungserfahrungen im Arbeitsleben statt. Laut Bericht umfasst das alle Phasen des Erwerbslebens - von der Bewerbungsphase über die Arbeitsbedingungen bis hin zur Beendigung eines Arbeitsvertrags.

Den zweitgrößten Teil des Beratungsaufkommens machen Anfragen zur Diskriminierung in Alltagsgeschäften, so etwa beim Restaurantbesuch, beim Einkaufen oder in Bus und Bahn aus. In beiden Bereichen gilt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das Diskriminierung verbietet.

Diskriminierungserfahrungen durch Ämter und Behörden sowie Polizei und Justiz machen fast ein Fünftel aller Beratungsanfragen aus. Mehr als 1.100 Betroffene sahen sich 2023 von Ämtern und Behörden diskriminiert und mehr als 400 durch die Polizei und die Justiz.

Seit 2006 berät die Antidiskriminierungsstelle des Bundes Betroffene auf Basis des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Sie holt auch Stellungnahmen der Gegenseite ein und vermittelt gütliche Einigungen.

| Artikel:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/antidiskriminierungsstelle-jahresbericht-100.html

| Frage:

Werden wir immer mehr Diskriminiert?

Mit freundlichen Grüßen

Robin | TechBrain.

Bild zum Beitrag
| Ja. Wir werden immer mehr Diskriminiert. 58%
| Ich habe eine andere Meinung zu diesem Thema. 25%
| Nein. Wir werden nicht immer mehr Diskriminiert. 17%
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Warum hat die ÖDP deiner Meinung nach keinen (meta-)politischen Erfolg?

Wir sehen, dass es sehr wohl eine gesellschaftspolitische Nachfrage nach einem Wertekonservatismus gibt anhand der EU-Wahlergebnisse und dem Zuspruch, den die die AfD und das BSW erhält.
Das ist auch gewissermaßen nachvollziehbar wenn man bedenkt, dass das 21. Jahrhundert im Vergleich zum 20. Jahrhundert, nicht Veränderung möchte, sondern sich vor der rapiden Veränderung wahren möchte.

Das BSW hat hier Mal erwähnt, historisches erlangt, aber mir stellt sich die Frage, warum das niemals z.B der ÖDP gelungen ist, obwohl sie einen mMn authentischen (Werte-)Konservatismus an den Tag legt und das mit liberalen/progressiven versucht, unter einen Hut zu bringen.

Sie hat gute, reißerische und erinnerungswürdige Plakate. Betreibt also einen ehrlichen Populismus wie er auch verstanden werden sollte. Distanziert sich vom Establishment und vertritt Positionen, die den Progressisten wiederstreben und trotzdem sind sie stark kapitalismus-, bzw. wachstumskritisch; für Jüngere aufgeschlossen, da sie die Klimakrise ernstnehmen (die aber ironischerweise hier eher für eine marktliberale VOLT entschieden haben) und hat gutes Personal.

Was wäre hierzu deine Erklärung?

(Freue mich über kritische Überlegungen.)

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Was passiert mit den US Amerikanern bitte? Vergleich zu Deutschland?

Ich denke, die Menschen in den USA sind so gespalten wie zuletzt zur Zeit des Bürgerkrieges. In echt als auch in den sozialen Netzwerken zeigt sich, wie polarisiert die Bevölkerung dort ist - Feinddenken, Streit, Hass, Uneinigkeit. Verlust von Moral und Werten, die einst ein gesundes Land mit glücklichen Menschen hervorbrachte. Meist falsch verstanden, jedoch stehts wachsend, ist der Nihilismus. Die amerikanische Gesellschaft scheint keinen Sinn mehr in Einigkeit, manchmal gar dem fortbestand des Lebens zu sehen. Atheismus ist auf dem Vormarsch, aber kein wissenschaftlicher, humanistischer Atheismus, sondern reines Feind-Denken. Die Gräben werden immer größer und es scheint auf eine dunkle Zukunft des Niedergangs zuzusteuern.

Im Vergleich zu den USA ist Deutschland wirklich harmlos und friedlich. Es gibt zwar politische Diskussionen und viel Frust und Streit, online als auch in echt, aber insgesamt sind wir weniger gespalten. Ich denke es ist auch gut, dass es nicht nur zwei politische riesige Lager gibt. Aber unterm Strich haben wir prozentual gesehen viel weniger Gewalt, viel weniger Extremismus.

Vielleicht sind die Deutschen einfach pragmatischer? Wir wissen zwar, es gibt große Probleme und die Meinungen über Einwanderung und Co gehen auseinander. Aber mMn herrscht in Deutschland wenig „Hass“, die allermeisten Deutschen sind hoffnungsvoll uns lieben das Leben. Die Deutschen wissen nicht viel von Philosophie und interessieren sich auch nicht wirklich dafür. Viele sind heute Atheisten oder Agnostiker, was ja auch okay ist, aber ich denke sowas wie Nihilismus, Antinatalismus oder existentieller Pessimismus ist in Deutschland nicht wirklich sehr bekannt oder verbreitet. Ich denke die meisten Deutschen halten auch gar nichts von sowas. Also allerhöchstens ist es eine Minderheitserscheinung; ich denke die Deutschen sind pragmatisch-humanistisch-wissenschaftlich orientiert heute, die Grundwerte des Christentums sind noch da, die Kirchen wurden aber unbeliebt.

Ich bin hier aufgewachsen, fast 30. MMn hat DE heute viele Probleme, selbstverschuldete und unverschuldete, aber ich sehe keine innere Feindschaft bei uns. Viele sind frustriert, aber kein unüberwindbarer Hass oderso.

was denkt ihr?

Religion, Geld, Geschichte, USA, Krieg, Deutschland, Politik, Kultur, Gesellschaft, Philosophie, Rassismus, Nihilismus
Welche dieser Herausforderungen oder Mängel beeinflussen Deutschland am stärksten?

Infrastruktur

  • Mangel an öffentlichem Nahverkehr
  • Unterinvestitionen im Wohnungsbau
  • Veraltete Straßen und Brücken
  • Langsamer Breitbandausbau
  • Wenig Fortschritt bei Elektromobilität
  • Vernachlässigte Grünflächen und Parks
  • Mangelndes Verkehrsmanagement

Bildung & Forschung

  • Unterversorgte Schulen und Hochschulen
  • Zu wenig Förderung für Bildung
  • Geringe Mittel für Forschung und Entwicklung

Gesundheit & Pflege

  • Pflegenotstand
  • Unterfinanziertes Gesundheitswesen
  • Unzureichender Katastrophenschutz

Digitalisierung

  • Langsamer Breitbandausbau
  • Rückständige Digitalisierung der Verwaltung
  • Wenig Unterstützung für Start-ups im digitalen Bereich

Öffentliche Sicherheit

  • Personalmangel bei Polizei und Sicherheitskräften
  • Unterfinanziertes Justizwesen
  • Mangelnder Katastrophenschutz

Soziale Dienstleistungen

  • Engpässe in der Kinderbetreuung
  • Unsichere Altersvorsorge
  • Herausforderungen bei der Integration von Migranten
  • Unzureichende Unterstützung für Menschen mit Behinderung

Umwelt und Klimaschutz

  • Wenig Investitionen in erneuerbare Energien
  • Ungenügender Schutz vor Klimawandel
  • Mangelhafte Abfall- und Recyclingwirtschaft
  • Probleme bei der Trinkwasserversorgung
  • Schlechte Luftqualität
  • Vernachlässigter Schutz von Meeren und Küsten

Wirtschaft & Arbeitsmarkt

  • Fachkräftemangel
  • Wenig Unterstützung für Start-ups
  • Vernachlässigte ländliche Entwicklung

Kultur und Sport

  • Unterfinanzierte Kulturförderung
  • Mangel an Sportstätten
  • Wenig Unterstützung für öffentliche Bibliotheken
  • Eingeschränkter Zugang zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Stadt & Regionalentwicklung

  • Vernachlässigte Stadtentwicklung
  • Herausforderungen in der ländlichen Entwicklung
Digitalisierung 33%
Öffentliche Sicherheit 33%
Infrastruktur 22%
Bildung & Forschung 11%
Gesundheit & Pflege 0%
Soziale Dienstleistungen 0%
Umwelt & Klimaschutz 0%
Wirtschaft & Arbeitsmarkt 0%
Kultur und Sport 0%
Stadt & Regionalentwicklung 0%
Zukunft, Deutschland, Politik
Deutschlandweite Kino-Flatrate soll ab Oktober starten?

Guten Tag liebe GF-Community.

Cinfinity ist das erste bundesweite Kino-Abo, das nicht an ein einziges Kino oder eine Kinokette gebunden ist. Ab Oktober soll es online erhältlich sein. Entwickelt wurde es in Schleswig-Holstein.

Die Idee zu dem kinoübergreifenden Abonnement haben sich die Erfinder Martin Turowski, Kinobetreiber aus Ratzeburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Ralf Thomsen, Kinobetreiber unter anderem in Heide (Kreis Dithmarschen) bei den Niederländern abgeschaut. Dort gibt es ein solches Monatsticket schon seit zehn Jahren. Die Idee ist einfach und doch bislang einmalig in Deutschland. Über die App "Cinfinity" kann das Ticket für 12,50 Euro im Monat gebucht werden. Damit können Inhaber so oft sie möchten kostenlos in alle teilnehmenden Kinos gehen. Vor zwei Jahren kamen Turowski und Thomsen auf die Idee. Seitdem arbeiten sie an der Umsetzung.

Fast 100 Kinos nehmen bislang teil

"Mittlerweile sind es schon fast 100 Kinos, die teilnehmen wollen", freut sich Thomsen. 22 davon in Schleswig-Holstein. Sie wollen langsam wachsen, denn das Risiko für den niedrigen Preis liegt bei ihnen. Jedes Kino bekommt pro Kinobesuch einer Abonnentin oder eines Abonnenten sechs Euro Eintrittsgeld. Dazu kommen eventuelle Zuschläge für 3D oder Überlänge, die der Ticketinhaber selbst zahlt. Gehen Cinfinity-Abonnenten mehr als zwei Mal pro Monat ins Kino, rechnet sich das Modell für Turowski und Thomsen nicht. "Wir glauben, dass die Menschen am Ende ungefähr 1,5 Mal im Monat ins Kino gehen werden. Und dann läuft das rund", erklärt Thomsen und stützt sich dabei nach eigenen Angaben auf umfangreiche Berechnungen.

Für die teilnehmenden Kinos prognostizieren Turowski und Thomsen, dass sich die Besucherzahlen durch Cinfintity um zehn bis zwanzig Prozent steigern. Im Oktober soll das Modell an den Start gehen. Gefördert wird das Projekt durch die Filmförderungsanstalt FFA.

Cinemaxx und UCI haben eigene Abo-Modelle

Bislang bieten vor allem große Ketten Abonnement für ihre Kundinnen und Kunden an. So gibt es bei Cinemaxx Silber- und Goldkarten. Mit der Silberkarte kostet der Kinobesuch in allen Cinemaxx-Kinos für sechs Monate einmalig 249 Euro. Die Goldkarte gilt für zwölf Monate und kostet für diesen Zeitraum einmalig 399 Euro. Bei UCI kostet eine monatliche Karte 23,40 Euro. Dafür sind hier alle Zuschläge bereits enthalten.

| Artikel:

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Deutschlandweite-Kino-Flatrate-soll-ab-Oktober-starten,kinoabo100.html

| Frage:

Würdet ihr 12,50 Euro im Monat bezahlen, um so oft ins Kino zu gehen, wie ihr wollt?

Mit freundlichen Grüßen

Robin | TechBrain.

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| Ja. Würde ich bezahlen. 53%
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