Was sind offensichtliche Merkmale einer Hochbegabung?
An hochbegabte Personen:
- Wie fühlt sich die Hochbegabung an?
- Wie erlebst du die Welt durch die Hochbegabung?
- Was sind deine Hobbys?
- Hast du Tipps fürs Leben?
- Was sind deine Talente?
7 Antworten
Offensichtliche Merkmale einer Hochbegabung: Schnelle Auffassungsgabe und schulisches / akademisches Gelingen ohne viel Aufwand. Insbesondere bei Kindern sollte man da aufmerksam sein. In höherem Alter führt der soziale Druck oft zu Anpassungen, die eine Hochbegabung mehr oder minder verbergen könnten. In höherem Alter verschwimmen die Phänomene mit der sozialen Prägung.
- Wie fühlt sich Hochbegabung an? Gar nicht. Man ist ja damit auf die Welt gekommen. Frag' einen Menschen, der von Geburt an blind ist, wie es sich anfühlt, blind zu sein. Es ist die Gesellschaft, die einen außergewöhnlich macht. Man selbst muss tagein tagaus mit sich selbst leben. Die Gesellschaft fühlt sich manchmal zäh an, wenn man selbst hochbegabt ist und in Meetings beispielsweise stundenlang über Dinge diskutiert wird, deren Ergebnis man schon längst erfasst hat. Aber ich will mich nicht beklagen. Dass ich hochbegabt bin, ist ein großes Glück. Ich fühle mich wohl in Gesellschaft und genieße die Konversation mit Menschen, egal auf welchem Level (außer mit AfD-Wählern, das Geschwurbel ist ungenießbar...)
- Ich ziehe mich gern in die Natur zurück. Allerdings als tendenziell extrovertierter Mensch immer gern mit Leuten, die das auch tun wollen. Die Natur ist ehrlich und man nimmt sie gemeinsam wahr, egal ob hochbegabt oder nicht.
- Daher sind meine Hobbys auch sehr eng mit den Bergen verknüpft: Bergsteigen, Klettern, Trailrunning, Skifahren, Freeriden, Mountainbiken, aber auch Astronomie (d.h. mit dem Teleskop die Sterne beobachten) und Musik (Piano, manchmal auch noch Horn)
- Der einzige Tipp fürs Leben: Selbst wenn man hochbegabt ist, ist man niemandem etwas schuldig, aber trägt für vieles Verantwortung.
- Meine Talente? Frag' mich was Leichteres. Schau her, ich komme aus der Schule und aus dem Studium und aus mehreren Jahren Arbeit ohne je erfahren zu haben, in was ich schlecht bin, weil ich überall nur positives Feedback bekomme. Woher soll ich dann wissen, in was ich besonders gut bin? Was glaubst du, wie oft ich an meinem Beruf - Entwicklungsingenieur, früher mal in der Automobil-, seit ein paar Jahren in der Halbleiterbranche - gezweifelt habe. Nicht, weil ich darin schlecht bin sondern weil ich ihn ganz einfach ausüben kann und nicht weiß, ob ich nicht vielleicht ein viel besserer Arzt, Polizist, Anwalt o.ä. geworden wäre. The struggle is real...
Da wo es toll ist, kann es zugleich zuwider sein.
Sprich, viele denken es ist ein Segen, dennoch kann es auch ein Fluch sein.
Ja, aber denk daran es gibt immer auch Nachteile. Viele Hochbegabte neigen oft zu Essstörungen, Depressionen oder Angst. Viele von ihnen wissen nicht mal das sie hochbegabt sind, und haben oft auch schlechtere Noten als der Durchschnitt. Also sind wir gesegnet als auch verflucht, ja ich denke man kann das so sagen. :)
Was kannst Du besonders gut? Also worin bist Du sehr gut? Bist ja Hochbegabt also was ist dein Talent
Naja, gegen Langeweile gibt's ja Abhilfe. Der Vorteil, wenn man intelligenter ist als es das Schulsystem vorsieht, ist der, dass man ja dann trotzdem genug Intellekt hat, sich kreative Nebenbeschäftigungen zu suchen. Es muss schrecklich sein, wenn man in der Schule aufgrund von Überforderung Langeweile verspürt, weil man dann oft auch Probleme hat, etwas zu finden, womit man diese Langeweile füllen kann.
Tatsächlich sind Essstörungen, Depressionen und Angststörungen unter Hochbegabten gar nicht so verbreitet. Eher noch schützt Intelligenz zu einem gewissen Maß vor solchen Problemen, denn wenn man mal von einer Kohorte Hochbegabter ausgeht, hat die im Vergleich zu einer normalbegabten Kohorte eher weniger solcher Störungen. Die Sache ist nur die, dass Leute mit Essstörungen, Depressionen, Angststörungen und dergleichen mehr eher mal zu Psychologen gehen, wo ein Intelligenztest zur Diagnostik herangezogen wird (eher um Defizite bei der Intelligenz auszuschließen, um die entsprechenden psychischen Diagnosen überhaupt stellen zu können). Da es hierzulande ohne solche Probleme unüblich ist, eine Begabungsdiagnostik vornehmen zu lassen, sind unter allen Leuten, die ihren IQ kennen, jene mit o.g. Störungen überrepräsentiert.
Auch bei den Noten. Die allermeisten Hochbegabten liegen notentechnisch im vorderen Mittel-, bzw. im Spitzenfeld. Auch, wenn sie ihre Hochbegabung noch nicht kennen. Diejenigen, die deutlich unter ihren Möglichkeiten bleiben und bspw. unterdurchschnittliche Noten heimbringen, nennt man in der Begabungsforschung "Minderleister" und die machen lediglich etwa 10, 15 Prozent aller Hochbegabten aus.
Owe, da wurde mein Kommentar ja aber ganz schön auseinandergenommen. Das was ich da erzählt habe, habe ich zumindest so gehört. Dein Beitrag hier hört sich wesentlich besser an muss ich sagen. 🥲
Manchmal ist es das, vielleicht hilft dir ja meine Antwort um die schlechte Seite mehr zu sehen.
Ich bewundere immer alle die Mathe Physik und Chemie verstehen!
Hi,
bevor ich deine Fragen beantworte: jeder Hochbegabte ist anders, so wie jeder Mensch anders ist. Es gibt sogar verschiedene Hochbegabungen, weil es verschiedene Arten des IQs gibt, die für den endgültigen Wert lediglich verrechnet werden.
Grundsätzlich sagt eine Hochbegabung aus, dass das Gehirn sehr leistungsfähig ist. Damit verfügen Hochbegabte in der Regel über eine besondere Auffassungsgabe und eine hohe kognitive Leistung.
- und 2. Ich kann nicht sagen, ob es sich anders anfühlt als normal begabt zu sein, aber ich beschreibe einfach mal, wie ich die Umwelt wahrnimmt und wie die Gesellschaft mich wahrnimmt. Ich sehe das folgende mal als Antwort für die erste und die zweite Frage.
Ich bin häufig in Gedanken. Ich sehe etwas und denke darüber nach. Ziemlich schnell gelange ich dann zu sehr komplexen Themen und bin dann wieder schnell bei etwas anderem. Trotzdem nehme ich meine Umwelt ziemlich differenziert wahr.
Mit den Menschen habe ich regelmäßig Probleme. Es ging so weit, dass ich auf meinem alten, gewöhnlichen Gymnasium (vor dem Wechsel) Pfefferspray mit mir führte, weil ich mehrere Male körperlich angegangen wurde. Einmal lag ich mit einem ausgekugelten Arm in einem Rettungswagen. Ich höre eigentlich täglich Worte wie “Freak”, ”Streber” und ”Nerd”. Mit manchen Menschen komme ich sehr gut klar, mit anderen, wie gesagt, nicht.
3.. Ich habe ziemlich viele Interessen. Ich lese viel. Aber inzwischen keine Romane mehr, sondern Sachbücher. Außerdem bin ich leidenschaftlicher Programmierer und Mikroskopierer. Ich habe mir ein kleines Labor gebaut und baue an Mikrocontrollern
(Raspberry Pi). Dafür baue ich manchmal Teile mit dem 3d-Drucker. Als Hobby kann man eventuell noch mein Frühstudium auffassen.
(Ich bin 13 Jahre alt und somit eigentlich noch Schüler.)
4.. Mein wichtigster Tipp ist, jeden Menschen mit gebührendem Respekt zu behandeln. Ich habe oft eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Es ist doch egal wie jemand aussieht, was seine Hobbys sind oder wie intelligent seine Hobbys sind.
Ein anderer Tipp wäre, seine Zeit nicht zu verschwenden. Ich würde empfehlen, stark zu sein und sich gegen Versuchungen bei denen man unnötig Zeit verliert zu behaupten. So kann jeder das Beste aus seinem Leben machen. Ich sehe die heutige Technik teilweise auch als Fluch. Social Media und Spiele machen abhängig, haben meist keinerlei Nutzen und verschwenden Zeit. Sogar Neuronen können abgebaut werden, womit die Intelligent abnimmt.
5.. Wenn es um Talente geht, bin ich sehr vorsichtig. Man kann vieles als Talent betrachten und Talente müssen nichts mit Intelligent zu tun habe. Ich mag an mir aber, dass ich mir vieles in den Naturwissenschaften bildlich vorstellen kann. Von einfachen Dingen wie Brüchen (in meinem Kopf Teile eines Kreises) bis zu sehr komplexen Dingen wie einige Aspekte der Quantenmechanik.
Für Sprachen, Sport und Kunst kann ich mich weder begeistern, bin ich dahingehend irgendwie talentiert. Meine Talente beschränken sich auf die Naturwissenschaften.
Liebe Grüße
Hey! Ich versuche jetzt möglichst einfach und detailreich zu antworten aus meiner Sicht (Hochbegabung) Aber davor, jeder Fall ist anders. Es gibt auch nicht nur die sogenannten Inselbegabungen, wie z.B. bei Mathe, sondern auch Menschen die auf vielen Gebieten begabt sind. Also z.B. Ich (und andere, ofc).
1. Wie fühlt sich Hochbegabung an?
Ich weiß nicht mal ob es ein Fluch oder Segen ist. Auf der einen Seite ist es schön eine Begabung zu haben, da man schneller als andere in seiner Altersklasse vorankommt, alles leichter fällt und Freunde in höheren Stufen finden kann. Aber auch genau das ist der Nachteil. Man findet keine/wenig Freunde in seinem Alter, findet seine Altersklasse und deren Aufgaben langweilig, und Hochbegabte sind bei Unterforderung oft sehr gelangweilt, traurig unmotiviert, etc... Außerdem wird man oft als Streber, Nerd, Klugschei*er abgestempelt.
2. Wie erlebst du die Welt durch die Hochbegabung?
Es kommen autistische Züge dazu, also versuche ich das jetzt nicht durcheinander zu bringen.
,,Ich weiß es besser als meine Mitmenschen, ich muss mich zurückhalten, ich muss mich anpassen, ich solle doch dankbar sein." Meine Lehrer bemerken es nicht, und ich wünschte, ich wäre normal. Ich habe eine andere Denke als "normale" Menschen, finde keine Freunde in meinem Alter.
So in etwa.
3. Was sind deine Hobbys?
Ich versuche diese auf meine "Begabung" zu beziehen, also Klavier für Musik, Lesen, experimentieren und codieren für Naturwissenschaften, und generell lernen damit ich so schnell wie möglich weiter kann. Etc. Etc.
4. Hast du Tipps fürs Leben?
Lächelt. Seid nett. Ihr wisst nie was in eurem Gegenüber vorgeht und zeigt Empathie.
5. Was sind deine Talente?
MINT, und Musik. Das erste ist Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Und dann noch Sprachen. Musik kann man halt nicht wirklich testen lassen, aber trotzdem weiß ich es.
P.S.: Vielleicht hilft euch der Film "gifted" um das ganze zu verstehen. Es ist schwer so zu leben, aber doch irgendwie schön. Ich hoffe ich konnte helfen! :)
Begabungen gibt es viele und fast jeder hat etwas, was er besser kann, als viele andere. Ich glaube, es geht hier mehr darum, dass man für die "normalen" Sachen so unbegabt ist, dass genug Raum im Hirn für spezielle Interessen ist.
Deshalb spricht man eher von Inselbegabung.
Was bringt es, wenn man in der Schule gut wäre, aber seine Siebensachen nicht zusammen hat, nicht weiß, in welchem Klassenraum die Mitschüler gerade sind und ob man Hausaufgaben hatte, die man vorher noch abschreiben müsste.
Ich hatte in Mathe immer eine 3 oder 4, war aber Sieger der Matheolympiade von ganz Magdeburg. Unterricht war doof. Ich habe lieber die Studienbriefe von meiner Mutter in Statistik gelesen oder selber was ausgetüftelt. Schule war für mich so, wie für andere buntes Konfetti nach Farbe zu sortieren, und in jeder Klassenstufe kommt dann eine weitere Farbe hinzu.
Ich hatte durch meine erfolge in der Olympiade in Aussicht, ab Klasse 8 die Uni in Halle zu gehen, Voraussetzung war, in Gesamtverhalten von der 4 runterzukommen. War trotz aller Mühe nicht machbar.
Ich habe dann Traktorist gelernt , war Trainer für Schach in Sportgemeinschaften und Schulen (auch in der, in der ich ständig Tadel und Verweise kassierte), habe dann eine Schaltberechtigung für Hochspannung gemacht, Maschinen in einer Brauerei auf "Robotersteuerung umgerüstet, ein Büro für Kreditvermittlung eröffnet und dann als Dozent für theoretische Informatik Seminare gegeben.
Ich habe einen gemessenen IQ von knapp über 130 - offiziell läuft das als Hochbegabung. Ich kann nur sagen, dass mir die Schule ohne großes Lernen sehr leicht fiel, ich mich sehr schnell in neue Aufgaben "reinfuchsen" kann und in der Lage bin, schnell Zusammenhänge zu erkennen.
Meine Hobbys sind vielseitig, reichen von Geschichte und Gesellschaft über Fußball bis hin zu Musik, Literatur, Kunst und Oldtimern. Typische Intellektuellenhobbys habe ich nicht, ich wuchs in einem sehr bürgerlichen Milieu auf und habe auch keine Inselbegabung und keinerlei Diagnosen. Der IQ-Test kam mehr zufällig raus bei einer dieser Jugenduntersuchungen - ich litt unter Schulangst, weil das Klima in der Schule schlecht war und die Lehrer teilweise aggressiv, gewaltbereit und einschüchternd.
Ich erlebe die Welt aber nicht als anders oder problematisch, da ich ein sehr "einfacher" Mensch bin, der überall Anschluss findet (ich bin in der Regel den Intellektuellen viel zu volkstümlich und wohl so einer, von dem es heißt, er würde sich "unters niedere Volk mischen") und nicht den hohen IQ raushängen habe bzw. ich damit auch nicht kokettiere - ich habe das in der Frage auch nur deswegen erwähnt, weil ich hier nur Fragen beantworte, die ich aus eigener Erfahrung und fachlich beantworten kann.
Mein Tipp fürs Leben ist wohl der, sich nicht selber zu ernst zu nehmen & ich verweise auf mein Lebensmotto ------> bevor ich mich ärgere, ärgere ich lieber die anderen. Und man wird nicht besser, wenn man andere schlecht macht! Klappt evtl. nicht immer, aber manchmal ist es doch ganz heilsam & tut einfach gut :-)
XXX
Neulich habe ich einen Artikel gelesen, dass Hochbegabte bei Unterforderung dazu neigen können, ihre Intelligenz missbräuchlich einzusetzen; es wurde auf Arno Funke ("Dagobert") verwiesen, der einen IQ von 145 habe und als Fahrzeuglackierer wirkte, wo er sich offenbar nicht entfalten konnte.
https://www.youtube.com/watch?v=bQU7CxNDZPk
Heute scheint Arno Funke als Berater und Buchautor zu wirken und glücklich zu sein. Wenn ich in den Medien auf ihn stoße, macht er immer einen sehr entspannten und sympathischen Eindruck, wie jemand, der ausgeglichen ist.
Es muss toll sein so klug zu sein