Es ist ein Höchstmaß von Macht, vor den Augen der Welt einen Völkermord zu begehen, dafür nicht bestraft zu werden und ihn in fast vollständige Vergessenheit zu bringen.
Politiker*innen und Wissenschaftler*innen in Deutschland ist dieses Verschweigen mit den in der Zeit 1904 bis 1908 begangenen Völkermorden an den Herero und Nama und die Anhänger*innen der Maji-Maji-Bewegung in Tansania nahezu gelungen.
Doch seit etwa 10 Jahren ist es den Nachkommen der verfolgten und ermordeten Gruppen aus Namibia und Tansania in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Gruppen wie „Völkermord verjährt nicht“ oder Berlin Postcolonial nach jahrzehntelangen Bestrebungen gelungen, mit ihren Forderungen vermehrt wahrgenommen zu werden.
Ihren Höhepunkt erreichte die Zivilarbeit als Bundespräsident Steinmeier in Tansania um Vergebung gebeten hatte für die abscheulichen Taten der Deutschen im letzten Jahr.
Doch das ist noch keine Wiedergutmachung.
Nach dem Besuch sprechen immer mehr Menschen von einem Völkermord Deutschlands auch wenn er noch nicht anerkannt worden ist.
Sollte der Bundestag den Maji- Maji Wiederstand als Völkermord einstufen?