welches Labornetzteil?

3 Antworten

300W sind recht günstig.

Ich habe so eines hier und bin damit sehr zufrieden:

https://www.amazon.de/dp/B0928LX2D1

Das gibt es in zwei Geschmacksrichtungen, bis 30V und bis 60V. Natürlich hat die 60V Version dann nur halb so viel Ampere da auch 300W.

Das Ding zeigt Spannung, Strom und Watt an und man kann neben großen Volt und Ampere Anzeige auch ein Liniendiagramm der letzten Minute anzeigen und so Spannungs- und Stromverlauf beobachten.

Dazu kann man das auch per PC programmieren um z.B. eine Spannung Zeitgesteuert zu erhöhen. Das ist nützlich um Elkos zu formieren und alte Akkus aufzupäppeln.

Für 60V und 10A brauchst Du dann natürlich 600W und die sind dann ein vielfaches teurer - und größer.

Hier macht es mehr Sinn zwei verschiedene von den 300W Dingern zu kaufen, dann hat man bis 60V und bis 10A, nur nicht gleichzeitig dafür kann man dann auch eine Symmetrische Stromversorgung herstellen.

Für Arduinos ist die USB Buchse mit 1A sehr praktisch. Man kann auch eine USB Lampe einstecken als Arbeitsleuchte.

Es gibt auch Labornetzteile die bis 120V gehen, dann aber nur kleine Ströme (typisch bis maximal 3A) können.

Alles andere ist eher ungewöhnlich und damit furchtbar teuer.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Commodore64  30.05.2024, 13:24

P.S.:

Was mir an dem Ding im Link besonders gefällt ist wie die Over-Voltage-Protection und OCP funktioniert. Das ist nicht selbstverständlich!

Wird der Wert überschritten, dann schaltet das Netzteil den Ausgang ab - das machen alle.

Toll ist wie man das einstellen kann. Man dreht normale Spannung und Strom auf die Max Werte die man haben will, dann geht man auf OVP/OCP und dreht die auf Anschlag runter. Die bleiben dann 1V und 0,1A über dem gerade eingestellten Wert hängen.

und das tolle ist, was leider sehr selten ist, dass man dann die normale Spannung- und Strombegrenzung nicht mehr höher drehen kann. Also beliebig dran herum stellen kann und punktgenau da stehen bleibt.

Bei den meisten Labornetzteilen kann man dann weiter drehen und die schalten sich ab statt einen "Anschlag" zu simulieren.

Die Einzige Sache die ich schade finde ist, dass das wie fast alle nichts im "Leerlauf" anzeigt. Ich habe eines, das zeigt Volt immer noch an wenn man den Ausgang abschaltet. So kann man zum Beispiel wenn man einen Bleiakku lädt kurz Off drücken und die Leerlaufspannung des Akkus sehen. Damit kann man dann sehen ob der Akku auch was angenommen hat. Das kann das Gerät aus dem Link wie fast alle anderen Labornetzteile nicht.

Mensch4 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 14:13
@Commodore64

vielen Dank! aber ein paar sachen sind unklar, warum hat dieses netzteil nur einen drehknopf? ist es nicht störend wenn man um werte ändern zu müssen erstmal noch tasten drücken muss? und gibt es zu diesem netzteil auch eine offizielle anleitung oder datenblatt oder etwas derartiges?

Commodore64  30.05.2024, 14:47
@Mensch4

Der Drehknopf macht "alles".

Man muss dann natürlich zwischen V und A umschalten. Das geht aber mit Übung genau so gut wie das umgreifen auf einen anderen knopf.

Durch rein drücken kann man die Auflösung wählen. Unten am Rand ist noch eine kleine Anzeige für den Sollwert mit Cursor. Durch klicken des knopfes kann man dann die Dezimalstelle an der man drehen will einstellen, also 10V Schritte, 1V Schritte, 0,1 und 0,01, das gleiche bei Ampere.

Also hat man sozusagen 4 Regler, nicht nur "Grob und Fein" oder einen einzigen.

Ich habe ein Netzteil von Reichelt, ein Hybrid mit gigantischem Ringkern aber NV Schaltreglern. Da hat man zwei Knöpfe, die müssen dann aber aktiviert werden. So muss man Knopf drücken und umgreifen. Das ist dann richtig lästig. Dann lieber einen knopf!

Nicht schön gelöst ist die Memoryfunktion. Man kann da zwar 4 Werte bequem über den Drehknopf selektieren, zum aktivieren muss man den Knopf aber gedrückt halten. Kurzer klick geht auf editieren. Anders herum wäre viel Sinnvoller, das kennt man ja vom Senderspeicher des Autoradios.

Für den Preis kann man über solche Kleinigkeiten hinweg sehen. Da gewöhnt man sich sehr schnell dran. In der Praxis ist das Ding eigentlich überdurchschnittlich gut zu bedienen, da habe ich schon weit schlimmeres gehabt - bzw. noch in Benutzung.

Zum wild drehen sind die klassichen analogen natürlich besser, da passiert sofort was wo man dran dreht. Für ein digital einstellbares würde ich sagen, dass das im link mit das beste ist das ich je bedient hatte. Besser kenne ich nur Dinger die 10× so teuer sind.

Watt kannst Du zur Not auch selber ausrechnen, wenn Spannung und Strom bekannt (da eingestellt) sind bzw. angezeigt werden.

Das erhöht vielleicht die Menge der infrage kommenden Modelle.


Mensch4 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 13:04

ja schon klar aber mit anzeige ist es angenehmer

Waldmensch70  30.05.2024, 13:05
@Mensch4

Klar, ist bequemer. Aber das erhöht vielleicht die Menge der infrage kommenden Modelle.