Hier ein Text, den ich gelesen habe:
Im Jahr 1304 sei in Hessen ein Junge gefunden worden, der, wie sich in der Folge herausstellte und wie er selbst erzählte, im Alter von drei Jahren von Wölfen geraubt und von ihnen in wundersamer Weise aufgezogen worden sei. Sie hätten ihm von ihrer Beute den besseren Teil zur Nahrung angeboten, zur Winterszeit eine mit Blättern ausgelegte Grube gemacht und den Knaben mit ihren Körpern bei der grimmigen Kälte gewärmt. Das Kind habe wölfische Gangart angenommen und sich auf allen Vieren mit beachtlicher Geschwindigkeit fortbewegt und weite Sprünge vollführen können. Um es wieder zur menschlichen Gangart zu bringen, habe man dem Kind hölzerne Schienen angebunden. Der Knabe selbst habe öfters gesagt, dass er viel lieber mit Wölfen als mit Menschen verkehre. Er sei am Hofe des Fürsten Heinrich von Hessen als ein Spektakel vorgeführt worden.
Im Jahr 1344 sei bei dem adligen Gute Echzell in der Wetterau, im großen Wald genannt die Hart, ein Junge von Edelleuten bei der Jagd aufgefunden worden, der zwölf Jahre unter Wölfen gelebt habe. Er sei zur Winterszeit, bei Eis und Schnee, ergriffen worden und achtzig Jahre alt geworden.