Meinung des Tages: Sollte die Inanspruchnahme von Prostituierten - ähnlich wie in Schweden - hierzulande verboten werden?

In Deutschland arbeiten ca. 400.000 Frauen als Prostituierte. Um Menschenhandel und Ausbeutung entgegenzuwirken, wird aktuell über ein Sexkaufverbot debattiert. Doch würde ein solches Verbot die Situation für die Frauen verbessern?

Deutschland als „Bordell Europas“

Prostitution gilt als das mitunter älteste Gewerbe der Welt. Vor allem in vielen großen Städten Deutschlands gehört Prostitution seit Jahrzehnten fest zum Straßenbild dazu; doch neben relativ reglementierten Bordellen, sind es vor allem die Verhältnisse auf den Straßenstrichen, die vielen Sozialarbeitern Sorgen bereiten.

Viele der Frauen, die überwiegend aus Osteuropa, Südosteuropa, Afrika oder China stammen, arbeiten in mehr als prekären Verhältnissen: Aus finanzieller Not heraus werden diese sexuell ausgebeutet, sind Gewalt seitens ihrer Freier & Zuhälter ausgesetzt und besitzen keine Krankenversicherung. Darüber hinaus dürfen sich zahlreiche Frauen keinen Urlaub leisten und werden selbst während ihrer Periode oder Schwangerschaft zur - oft auch ungeschützten - Sexarbeit gezwungen.

Oftmals sind es osteuropäische Banden oder Rockergruppen, die Frauen in illegalen Bordellen oder eigens angemieteten Räumen zur Prostitution zwingen. Alleine im vergangenen Jahr gab es laut Bundeskriminalamt hierzulande 346 Verfahren wegen sexueller Ausbeutung. Ein Gros der Fälle allerdings kommt gar nicht erst zur Anzeige. Angesichts der sehr liberalen Gesetzeslage wird Deutschland vielfach als das „Bordell Europas“ bezeichnet. Um Frauen vor Ausbeutung und Gewalt zu schützen, wird aktuell über die Einführung des „Nordischen Modells“ diskutiert…

 

Sexkaufverbot nach „Nordischem Modell“

Obgleich einige Frauen durchaus freiwillig und selbstbestimmt der Prostitution nachgehen, dürfte die Anzahl derer, die ausgebeutet, geschlagen und gedemütigt werden, weitaus höher liegen. Für viele Politiker und Sozialarbeiter ist Sexarbeit auch eine Frage der Menschenrechte. Sozialarbeiterin Veronika Schürle spricht sich klar für ein aus Schweden stammendes Sexverbot nach „Nordischem Modell“ aus: Hier werden Freier für den Kauf von Sex rechtlich belangt und Bordelle geschlossen. Sexarbeiterinnen und Prostituierte hingegen werden nicht bestraft.

Ziel sei es, Ausbeutung, Menschenhandel und letztendlich auch die gewaltige Nachfrage mithilfe des Verbots sukzessive einzudämmen.

 

Wie sinnvoll wäre das Sexkaufverbot in Deutschland?

Doch würde die Kriminalisierung der Inanspruchnahme von Sexdienstleistungen die Situation für die Frauen nachhaltig verbessern? Wenngleich das vor über 20 Jahren in Schweden eingeführte Verbot auf breite Zustimmung seitens der Bevölkerung stößt, liegen keine konkreten Zahlen für einen Nachfragerückgang von Sexdienstleistungen vor. Die Anzahl der Morde – in Deutschland sind es über 70 – an Prostituierten liegt in Schweden seit 1999 allerdings bei 0.

Bordellbetreiber in Deutschland befürchten, dass sich die Situation für viele Prostituierte durch ein Verbot eher verschlechtern könnte. Auch Organisationen wie die Deutsche Aidshilfe oder die Diakonie sprechen sich mit Blick auf eine mögliche Steigerung von Gewalttaten oder erhöhter Infektionsgefahr gegen das Modell aus Schweden aus.

Unsere Fragen an Euch: Was spricht für / gegen dieses "Nordische Modell"? Hilft dieses am Ende des Tages den Prostituierten? Wie könnte selbstbestimmte und geschützte Sexarbeit in Zukunft geregelt werden? Und inwieweit stellt ein solches Verbot mit Blick auf die Wahl der Inanspruchnahme einer beidseitig beschlossenen Dienstleistung einen Eingriff in die persönliche Freiheit dar?

Wir freuen uns auf Eure Antworten zum Thema.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

P.S.: Wir freuen uns über einen sachlichen Austausch zu diesem sensiblen Thema. Achtet dabei aber bitte auf unsere Netiquette. Frauen- und menschenverachtende Äußerungen werden von uns konsequent entfernt.

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/sexkauf-verbot-deutschland-100.html

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/prostitution-auf-dem-pruefstand-wie-sinnvoll-ist-ein-sexkaufverbot-swr2-forum-2023-12-08-100.html

https://www.fr.de/politik/schweden-prostitution-verbot-folgen-zahlen-deutschland-union-forderung-92669608.html

Männer, Deutschland, Politik, Frauen, Sex, Recht, Gesetz, Sexualität, Gewalt, Psychologie, Ausbeutung, Bordell, Dienstleistung, Feminismus, Frauenrechte, Gesellschaft, Gesetzeslage, Gesetzgebung, Kriminalität, Menschenhandel, Menschenrechte, Prostitution, Selbstbestimmung, Verbot, zuhälter, Sexarbeit, Meinung des Tages
Haben es Frauen einfacher als Männer?
  • Bei Frauen besteht in den meisten Ländern, wo es noch eine Wehrpflicht gibt, keine Wehrpflicht, sondern nur für Männer (auch in Österreich z.B, wo ich lebe). Sogar wenn es keine Wehrpflicht im Land gib, aber im Land Krieg ausbricht, sind Frauen und Kinder direkt geschützt. Siehe z.B Ukraine, wo die Männer im Krieg sterben und die Frauen dann hierzulande leben in Frieden leben können, ohne den selben Zwang wie die ukrainischen Männer zwischen 18 und 65 Jahren zu haben an die Front gehen zu müssen.
  • Frauen haben es einfacher im Dating, da sie weit häufiger als Männer ihres Alters eine Beziehung haben bzw. weit weniger Effort reinstecken müssen, um einen Partner zu finden.
  • Laut Kriminalitätsstatistik sind Männer weit häufiger Opfer von Straftaten. Quelle (BKA): https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2022/FachlicheBroschueren/fachlicheBroschueren_node.html (Seite 43 vom IMK-Bericht ganz oben auf der Seite)

  • Schulsystem ist an weibliches Geschlecht angepasst, da Frauen zum einen früher in die Pubertät und sich somit schneller kognitiv entwickeln als Jungs im Jugendalter und zum anderen der Frontalunterricht vor allem für Buben schwer gemacht wird, da sie im Jugendalter sehr aktiv sind (Z.B nicht ruhig sitzen können), wohingegen Mädchen tendenziell problemlos dem Unterricht folgen, weil sie nicht solch einen Drang haben.
Bild zum Beitrag
Frauen haben es nicht einfacher 62%
Frauen haben es einfacher 29%
Das Leben ist für beide Geschlechter objektiv "gleichschwer" 10%
Männer, Krieg, Frauen, Feminismus, Gleichberechtigung
Warum sind so viele Männer frauenfeindlich?

Ich sehe oft Kommentare von Männern die absolut frauenfeindlich sind und das sind keine einzelnen Männer, das sind extrem viele, würde sogar schon sagen der Großteil der Männer. Vorallem Männer mit muslimischen Wurzeln.

Ich lese oft Kommentare wie, es war ein Fehler das zugelassen wurde, dass Frauen sich bilden dürfen. Oder Dinge wie, wir gehören alle geschlagen und vergew*ltigt, sollen in die Küche gehen und die Beine breit machen, für nichts anderes sehen wir hier auf der Welt.

Oder wenn es um Demonstrationen geht, gegen die Gewalt an Frauen. Man ließt von so vielen Männern wann endlich gegen die Gewalt an Männern auf die Straße gegangen wird usw. Man hat gesehen, dass es einfach kaum jemanden gejuckt hat. Und nur weil es auch Gewalt gegen Männer gibt, sollen Frauen die zumal viel häufiger von häuslicher Gewalt oder anderes betroffen sind, sich nicht so "aufspielen"? Es waren nur vereinzelte Kommentare zu lesen die für die Demonstranten waren (von Männern)

Bei allem wo eine Frau irgendwo thematisiert werden, ließt man solche Kommentare. Es geht hierbei nicht mal um den Feminismus, das Internet ist voll mit solchen Hasskommentaren.

Viele Männer kommen gar nicht damit zurecht, dass die Frau heutzutage eine selbständige Frau ist und sich die Zeiten geändert haben. Ich weiß nicht ob es so ist, aber irgendwie habe ich das Gefühl viele Männer haben Angst vor selbstbestimmten Frauen und bestehen unbedingt darauf, dass Frauen unterdrückt werden.

Oder zb wenn es um den Rammstein Fall geht, so viele Männer haben Witze über Vergewalti*ungen gemacht und sich gegenseitig bestärkt das Frauen das verdient haben, wenn sie sich freizügiger kleiden. Wir sind ja alle nur Dreck.

Oder wenn es um Machtstreitigkeiten geht kommen viele Männer mit der Aussage, lass es uns doch mal richtig klären, dann sehen wir wer hier der stärkere ist.

Ich kann von so vielen unzähligen Vorfällen sprechen. Im echten Leben bekommt man diesen Frauenhass gar nicht so wirklich mit. Erst als ich mal die Internetkommentare durchgegangen bin, wo sich jeder hinter einem Fake Profil versteckt, habe ich gemerkt was für ein Hass viele Männer gegenüber Frauen haben.

Es gibt sogar riesige Gruppen, da schicken sie sich gegenseitig Videos von Frauen die geschlagen, verstümmelt, getötet und vergewaltigt werden und finden das toll.

Incels nennt man diese Menschen. Schaut euch mal ne Reportage dazu an, es ist absolut krank.

Ich bin aufgrund dieser ganzen Recherche ziemlich verstört was das Männerbild betrifft.

Habt ihr ähnliches schonmal erlebt?

Liebe, Männer, Angst, Mädchen, Menschen, Frauen, Beziehung, Sex, Gewalt, Feminismus, Jungs, Frauenhasser

Meistgelesene Beiträge zum Thema Feminismus