Wieso sind Teenie Serien facettenarmer als Anime Serien?

Jemand der zuvor ausschließlich Animes (mit Ausnahmen von guten Serien wie Prison Break, Haus des Geldes, Supernatural und teilweise Breaking Break) geschaut und spĂ€ter mit Teenie Serien, fĂ€llt mir auf wie platt, stereotypisch und eindimensional die Charaktere geschrieben werden.

Disclaimer: Es geht nicht um Klischee, denn jedes Medium bedient irgendwo Klischees, es geht um die Facetten eines Klischees. Zum Beispiel ein Wissenschaftler, der eine Kampfmaschine ist. Der Nerd, der gleichzeitig auch ein KĂŒnstler ist. Der Bad Boy der gleichzeitig auch ein Musiker ist. Der Sportler, der gleichen sich fĂŒr Biologie interessiert. Es geht um die mehrere Facetten von Klischees, nicht um die Klischees selbst.

Der Sportler ist immer ein gut aussehendes A*s*hloch und dumm, das Mean Girl ist ein attraktives MĂ€del die andere schikaniert, introvertierte Teenager sind immer die Uncoolen, jemand der schlau ist ist automatisch uncool und wird gemobbt. Irgendwie sind die Charaktere immer das eine und haben nur diese Facetten, was mir vor allem bei Teenie Serien aufgefallen wie bei Riverdale.

In Animes sind die Dynamiken viel frischer, der Nerd ist nicht immer der Typ der gemobbt wird, Sportler können auch ĂŒberdurchschnittlich intelligent sein und sind verantwortungsbewusst.

Bei Animes sind die Charaktere viel facettenreicher, weil sie widersprĂŒchliche Eigenschaften haben:

Shinichi ist ein beliebter SchĂŒler, der der beste in jeglichen Sportarten ist, bei den MĂ€dels beliebt ist und ist sehr eingebildet und arrogant, gleichzeitig ist er ein guter Detektiv, ĂŒberdurchschnittlich intelligent, verfĂŒgt ĂŒber viel Allgemeinwissen und ist Meister im deduktiven Denken;

Light ist ein beliebter, charismatischer MĂ€dchenschwarm, sportlich, aber gleichzeitig ĂŒberdurchschnittlich intelligent und der beste SchĂŒler im Lande;

Karma ist ein gewalttĂ€tiger, brutaler, sadistischer Bad Boy, der sich gerne mit Leuten prĂŒgelt und nichts fĂŒrchtet, aber gleichzeitig ist er der ĂŒbelste Nerd, der gerne Videospiele spielt, einer der besten SchĂŒler ist, sich fĂŒr Mathematik und Chemie interessiert und beide Facetten kombiniert er auch in dem er darĂŒber nachdenkt seine Opfer mit tödlichen Chemikalien Ă€tzen lĂ€sst;

Luffy ist ein alberner Trottel, der als dĂŒmmlich und lĂ€cherlich angesehen wird, aber gleichzeitig ist er durchsetzungsfĂ€hig, aggressiv, rebellisch und willensstark.

Wieso ist es so? Ich kann mich viel mehr damit identifizieren wenn Charaktere viel facettenreicher sind und widersprĂŒchliche Eigenschaften besitzen, das gibt ihnen viel mehr Kanten und Ecken und wirkt realistischer. Charaktere aus Teenie Serien sind deshalb fĂŒr mich sehr unrealistisch, weil kein Mensch den ich kenne nur eine einzige Facette hat.

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Wieso haben Sportler den Ruf dumm zu sein, obwohl es nicht stimmt?

TatsĂ€chlich habe ich eher den Eindruck, dass sportlicher Erfolg viel mehr mit Intelligenz als Dummheit korreliert, weil professioneller Sport sehr komplex ist und viele Regeln hat, die man beachten musst. Deshalb gibt es fĂŒr viele Sportarten GameplĂ€ne, die eine Tiefenanalyse ĂŒber den Gegner beinhaltet. FĂŒr mich waren viele Sportarten wie Schach, weil ich immer erahnen musst was der Gegner vor hat, wie ich ihn tĂ€usche und mit was fĂŒr eine neue Technik ich ihn ĂŒberrasche.

Ich verstehe nicht weshalb Sportler den Ruf haben dumm zu sein und nichts in der Birne zu haben. Viele Leute belÀcheln Sportler, weil sie meinen dass sie nur Sportler sind weil sie zu dumm in der Schule waren und mehr Muskeln als Hirn haben. Auch in Medien wie Filme und Serien werden Sportler immer als arrogante Dummköpfe dargestellt, die in der Schule nichts drauf haben und andere mobben.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich war selbst jahrelang in einem Sportverein und wĂŒrde mich im Privatleben als den ĂŒbelsten Nerd bezeichneten, der den ganzen zockt, alleine im dunklen Zimmer sich verkriecht und zu faul ist die Treppe zu nehmen und interessiere mich sehr fĂŒr Forschung, Wissenschaft, Theorie und Logik, weshalb ich oft als sehr intelligent bezeichnet werde.

Auch meine Kollegen im Verein entsprachen nicht dem Klischee: einer hat Chemie studiert und interessiert sich fĂŒr komplexe Thematiken, ein anderer möchte Jura studieren, einer ist Polizist, Lehrer, ein anderer möchte Richtung Finanz etwas studieren. Es ist relativ breit gefĂ€chert und innerhalb der Sportarten braucht man ein VerstĂ€ndnis fĂŒr Wissen, Technik, Strategie und Taktiken um weit zu kommen.

Stattdessen bekam ich eher Antworten, dass Hochbegabung mit sportlichem Erfolg korreliert, weshalb ich den Vorurteil, dass Sportler dumm sind, nicht nachvollziehen kann.

„Es gibt viele Studien, die zeigen, dass hochbegabte Kinder eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, in Sportarten wie Fußball, Basketball, Schwimmen und Tennis erfolgreich zu sein. Eine Studie von Criscuolo (2018) untersuchte den Zusammenhang zwischen Intelligenz und sportlichem Erfolg bei Jugendlichen und Erwachsenen. Die Ergebnisse zeigten, dass hochbegabte Kinder einen Wettbewerbsvorteil hatten, wenn es darum ging, in den Sportarten Fußball, Basketball, Schwimmen und Tennis erfolgreich zu sein. Eine weitere Studie von Wai et al. (2019) untersuchte den Einfluss von Intelligenz und Motivation auf die Leistung in den Sportarten Basketball und Schwimmen. Die Ergebnisse zeigten, dass hochbegabte Kinder einen signifikanten Vorteil hatten, wenn es darum ging, in den Sportarten erfolgreich zu sein.“

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