An der CDU-Basis ist Friedrich Merz äußert beliebt und gilt als Klartext-Sprecher. Nicht erst seit er offenbar für den CDU-Vorsitz kandidieren will, setzen viele Konservative ihre Hoffnungen in ihn. Auch in den Medien wird Merz als dezidierter Konservativer dargestellt.
Mir drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass Merz sich diesen Ruf bloß aus wahltaktischen Überlegungen zugelegt hat. Denn er hat den Linksschwenk der Union etwa in Form der Abschaffung der Wehrpflicht, dem Ende der Kernenergie und der Einführung der Homo-Ehe in den letzten Jahren inhaltlich voll unterstützt (siehe dazu hier).
Merz hat immer bloß die konkrete Umsetzung, nie die inhaltlichen Änderungen an sich kritisiert. Das Ende von Wehrpflicht und Kernenergie sei ebenso wie die Einführung der Homo-Ehe richtig gewesen, allerdings zu schnell und ohne ausreichende Diskussion vollzogen worden.
Mit dieser Taktik will Merz offensichtlich konservative Unterstützer gewinnen, ohne selbst konservative Inhalte vertreten zu müssen. Ich empfinde ihn daher als Blender. Was meint Ihr?