Ich möchte unseriöse Zeitungen keinesfalls unterstützen. Und ich möchte seriöse Zeitungen keinesfalls schlecht reden. Nur ist mir aufgefallen, dass vorallem wenn es um Prognosen zu politischen Entscheidungen geht, die unseriösen Zeitungen oftmals richtiger liegen.
Jetzt mal ein fiktives Beispiel:
Die Bildzeitung berichtet, man habe von einem Insider erfahren, der Lockdown dauert noch bis Mitte August.
In den seriösen Medien stellen sich dann Politiker hin und sagen, das seien nur Gerüchte, alles Blödsinn, es gebe kein Grund zur Sorge, es stehe noch gar nichts fest.
Und am nächsten Tag verkündet dann die Kanzlerin, der Lockdown geht noch bis Mitte August.
Solche Beispiele habe ich in der Realität schon sehr oft mitbekommen. Auch in unserer Region. Eine online-Nachrichtenseite , die eher als populistisch gilt, hatte geschrieben, die Fakultät in Fulda würde nach Marburg ausgelagert. In der Zeitung und im Kirchenblatt wurde das dann alles dementiert, es würde überhaupt nicht stimmen. Und hinter her war es eben doch genauso wie auf der online Seite geschrieben wurde.
Versteht mich nicht falsch, ich möchte keinesfalls von Lügenpresse sprechen. Aber die seriösen Medien sind in meinen Augen oft viel zu naiv den Regierenden gegenüber. Man hat sich so auf die AfD eingeschossen, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt, dass andere Politiker ebenso Lügen können.
Und das schadet in meinen Augen dem Ansehen der seriösen Medien erheblich. Ich bin jetzt auch langsam an einem Punkt, wo ich denke, egal, was die Kanzlerin oder vor Ort unser Bürgermeister in den seriösen Medien sagen, hinterher machen sie das Gegenteil.
Und ich möchte betonen, dass ich ein großer Feind der AfD bin!
Aber wie denkt ihr darüber? Und warum geben etablierte Medien den etablietten Politikern oft so viel Raum, damit diese sich unkommentiert äußern dürfen?