Kants Ethik und der Nationalsozialismus Text Verständnisfrage?

hallo,

Im online Unterricht behandeln wir momentan das Thema Eichmann und Hannah Arendt. Wir haben ein Text über Eichmann bekommen, wo er sich im Verhör auf die Ethik Kants berief. Anschließend äußerte sich Hannah Arendt dazu. Das war ein Ausschnitt aus dem Text. Nur leider verstehe ich es nicht. Kann mir bitte jemand das kurz erklären. Ich soll nämlich noch eine Aufgabe machen und ich gehe stark davon aus, dass sich die Aufgabe genau auf diese Textstelle bezieht. Diese lautet: "Welche problematischen Konsequenzen ergeben sich für Hannah Arendt aus dem typisch deutschen Verständnis von Pflicht und Gesetzestreue? Diskutieren Sie, ob man für dieses Verständnis auch bestimmte Elemente von Kants Ethik verantwortlich machen kann."

Die Textstelle lautet folgendermaßen:

"Viel von der gespenstisch peniblen Gründlichkeit, mit der die „Endlösung" in Gang gesetzt und gehalten wurde - einer Gründlichkeit, die auf Beobachter meistens als typisch deutsch oder doch als Charakteristikum des perfekten Bürokraten wirkt -, lässt sich auf die eigentümliche, in Deutschland tatsächlich sehr verbreitete Vorstellung zurückführen, dass Gesetzestreue sich nicht darin erschöpft, den Gesetzen zu folgen, sondern so zu handeln verlangt, als sei man selbst der Schöpfer der Gesetze, denen man gehorcht. Daraus entwickelt sich leicht die Überzeugung, mehr als seine Pflicht zu tun sei das mindeste, was man von sich verlangen müsse."

Danke im Voraus :D

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Wie steht Kants kategorischer Imperativ zu Schwangerschaftsabbrüchen?

Hey! Ich mache mir zur Zeit in Vorbereitung auf eine Philosophieprüfung Gedanken über den kat. Imperativ und wie man ihn auf verschiedene Beispiele anwenden kann. Ein paar Überlegungen habe ich schon angestellt, vielleicht könnt ihr mich ja evtl. korrigieren oder meine Gedanken erweitern. Das wäre wirklich sehr hilfreich :)

Nehmen wir an: Eine Frau ist im 6. Monat schwanger und erfährt, dass ihr Ungeborenes vermutlich mit einer schweren Erkrankung geboren wird, die eine ziemlich geringe Lebenserwartung mit sich bringt. Der behandelnde Arzt sagt ihr, dass in diesem Fall ein Spätabbruch der Schwangerschaft zulässig wäre (auch aufgrund der psychisch hohen Belastung für die Schwangere). Handelt sie laut Kant moralisch, wenn sie das Kind abtreiben lässt? (Dieses Beispiel stammt so aus meinem Philosophiebuch und ich möchte es gerne auswerten.)

Hierzu meine Gedanken: Man stellt zuerst eine Maxime für die individuelle Handlung auf, hier beispielsweise: Ich lasse mein Ungeborenes abtreiben, da dieses vermutlich ein kurzes und krankes Leben haben würde.

Da eine Handlung laut Kant ja aber nur moralisch ist, wenn sie universell und jederzeit von allen Menschen ausgeführt werden könnte, so muss man eine allgemeine Maxime aufstellen, die jegliche Neigungen ignoriert. Z.Bsp.: Alle Schwangeren sollen ihre Kinder abtreiben. (Also Anwendung der Universalformel)
Daraus kann man nun einen Widerspruch finden: Wenn alle Schwangeren ihre Kinder abtreiben, dann müsste ich ebenso wollen können, dass auch ich abgetrieben wurde. Dies ergibt jedoch keinen Sinn, da sich so der eigene Verstand auslöschen würde. Das enthält keine Vernunft und kann somit auch nicht gewollt sein. Also würde Kant diese Handlung nicht als moralisch betrachten.

So, das wären zunächst einmal meine Gedanken zu dem Beispiel, ich wäre für jede Antwort dankbar :)

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