"Menstruierende Menschen" statt "Frauen"?

Ich hatte da heute eine sehr ausufernde Diskussion mit einer alten Schulfreundin darüber. Auf ihrer Seite wurde die Debatte sehr emotional geführt. Am Schluss fing sie sogar an, zu weinen und warf mir Diskriminierung vor.

Aber der Reihe nach: In den sozialen Netzwerken tobt gerade eine Diskussion darüber, ob es noch politisch korrekt ist, von Männern und Frauen zu reden. Angefangen hat es mit einem Zeitungsartikel, indem nicht "Frauen" genannt wurden, sondern "Menstruierende Menschen". Den Stein erst richtig ins Rollen gebracht hat die Autorin J.K. Rowling, die kritisch darauf reagierte.

Der Vater der Freundin, der Partner der Freundin und ich waren der Meinung, dass es kontraproduktiv ist, wenn man statt "Frauen" von "Menstruierenden Menschen" spricht. Hintergrund ist, dass es auch Transsexuelle mit Menstruation gibt, die sich durch das Wort "Frauen" beleidigt fühlen KÖNNTEN. Die Freundin hingegen vertrat die Ansicht, dass man aus Respekt gegenüber Minderheiten politisch korrekt von "menstruierenden Menschen" sprechen sollte.

Die Diskussion gewann irgendwann an Fahrt. Der Vater meinte, dass man durch bloße Sprach-Vorschriften das eigentliche Problem nicht löse. Ich wandte ein, dass Sprache sich entwickeln müsste und man Sprachgebrauch nicht per politischem Druck vorschreiben könne. Ihr Freund betonte immer wieder, dass eine Demokratie Minderheiten schützt, dass aber in einer Demokratie die Mehrheitsgesellschaft nicht nach dem Willen von Kleinstgruppen regiert werden kann. Mit dem Begriff "Menstruierende Menschen" hätten weitaus mehr Frauen ein Problem als mit dem Begriff "Frauen".

Die Freundin wandte immer wieder ein, man müsse für Transsexuelle sensibilisieren. Die Freiheit des einzelnen könne nicht über dem Wohl von Minderheiten stehen und von "Menstruierenden Menschen" zu sprechen sei das wesentlich kleinere Übel als Minderheiten zu diskriminieren. Dann müsse man sich eben zum Wohle aller Menschen an eine neue, geschlechterneutrale Sprache gewöhnen. Für Transsexuelle sei das Wort "Frauen" wie "Neger" für Dunkelhäutige.

Mich würde allerdings mal interessieren, wie ihr darüber denkt.

Sprache, Menschen, Deutschland, Politik, Frauen, Psychologie, Diskriminierung, Feminismus, Gender, Gesellschaft, Liebe und Beziehung, Menstruation, Transsexualität, Sprachgebrauch, Philosophie und Gesellschaft
Wie gut müssen Konferenzdolmetscher ihre Arbeitssprachen beherrschen?

Ich bin 17 und mein Traumberuf ist Konferenzdolmetscherin. Ich kann schon zwei Fremdsprachen ( Englisch und Deutsch) fließend. Obwohl ich schon öfter versucht habe eine Antwort zu finden, die meine Frage beantwortet, habe ich nur Antworten wie ,, perfekt'' und ,, fehlerlos'' gefunden. Ich finde das sind sehr übertriebene Antworten. Es ist mir natürlich klar, dass man als Konferenzdolmetscher keine Kindergartensprache sprechen sollte, sondern man sollte die Arbeitssprache fast so gut wie Muttersprachler beherrschen. Aber perfekt? Keiner ist perfekt, nicht mal in seiner eigenen Muttersprache.

Eine slowakische Konferenzdolmetscherin namens Lydia Máchova spricht 7 Sprachen fließend und sie arbeitet mit 4 von denen. Ihre Arbeitssprachen sind Englisch, Deutsch, Polnisch und Spanisch. Ihr Englisch ist auf dem C2 Niveau und ihr Deutsch und Polnisch sind zwischen C1-C2 und ihr Spanisch ist auf dem C1 Nivea. Sie dolmetscht keine einfachen Gespräche: Sie hat schon für die slowakische First Lady gedolmetscht. Außerdem hat sie auch Tony Robbins und Brian Tracy aus dem Englischen ins Slowakische gedolmetscht. Edit: Sie war früher Konferenzdolmetscherin, jetzt macht sie aber etwas anderes.

Als sie in dem unteren Video gesagt hat, dass sie das polnische Wort für 'kerb' (Bordsteinkante) nicht wusste, war ich geschockt. Sie ist diesem Wort entgegen gekommen als sie aus dem Polnischen ins Slowakische gedolmetscht hat.

https://www.youtube.com/watch?v=mMLXYXOEHk0&t=24s

In diesem Video wusste sie das Deutsche Wort für 'volunteer' (Freiwilliger) nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=HtcuwOYsmo0&t=111s

Außerdem kenne ich eine Konferenzdolmetscherin deren Arbeitssprachen Deutsch (Muttersprache), Englisch, Französisch und Japanisch sind. Sie hat gesagt, dass es natürlich besser ist wenn man das C2 Niveau in den Arbeitssprachen hat, aber das C1 Niveau reicht völlig aus. Sie hat sich auf Wirtschaft und Technik spezialisiert und das bedeutet, dass sie auch keine einfachen Gespräche gedolmetscht hat.

Außerdem sagt diese Konferenzdolmetscherin in dem Video, dass Konferenzdolmetscher natürlich Fehler machen können und, dass sie nicht alle Wörter kennen. Aber wenn man einen Fehler macht, sollte man ihn schnell korrigieren.

https://www.youtube.com/watch?v=7LEySrew8xs

Außerdem sagt sie, dass man natürlich immer neue Sprachen lernen kann, mit denen man auch später arbeitet. Sie weist aber darauf hin, dass man erst sicher gehen muss, ob man die erlernte Sprache gut genug kann, um aus ihr und in sie dolmetschen zu können.

Was nicht verstehe ist, warum sagen viele Menschen, dass Konferenzdolmetscher perfekt ihre Arbeitssprachen beherrschen, wobei es nicht stimmt. Haben kein reales Bild von dem Beruf oder was? Natürlich, muss man als Konferenzdolmetscher die Arbeitssprachen sehr gut beherrschen. Aber perfekt? Nicht mal Muttersprachler beherrschen ihre eigene Sprache perfekt.

Schule, Sprache, Fremdsprache, Politik, sprachniveau
Wie klingt ein deutscher Akzent für Engländer und hat diesen jeder Deutsche?

Hi

Es wird ja oft gesagt, dass wir einen deutschen Akzent haben, den wir oft selbst nicht bemerken. Ich habe auch schon oft gelesen, dass viele (vor allem Engländer) sich darüber lustig machen und ihn oft benutzen um Gefühlskälte oder dumme Personen darzustellen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, da ich das so noch nicht gesehen habe. Nun, es gibt ja keinen richtigen 'deutschen' oder 'englischen Akzent'. Es gibt ja selbst hier in Deutschland viele Dialekte. Da gibt es aber zwei 'deutsche' Akzente, die ich unterscheide.

Der erste ist dieser typische, mit dem scharfen S am Anfang, dem th, dem V und dem W, der wortwörtlichen (und dadurch meist falschen) Übersetzung und eben diesen anderen 'bekannteren' Problemen. Diesen hören ja auch wir deutschen und die meisten finden ihn nicht schön.

Den zweiten höre ich wie gesagt gar nicht heraus. Wenn jemand fließend und gut englisch spricht, mit der richtigen Betonung und vielleicht sogar einem Dialekt, der ebenfalls richtig ist, gibt es immernoch ziemlich viele, die sagen, dass man den deutschen Akzent hört. Wie hört sich dieser denn an? Ich weiß, wenn man kein Deutsch, aber dafür englisch spricht, hört man so etwas, aber wenn diese 'typisch deutschen Merkmale' nicht zu hören sind, woran hört man es dann?

Ein Beispiel sind meine Schwester und ich. Wir beide lernen in der Schule BE und ich spreche dieses auch. Sie lehnt sich eher an das amerikanische Englisch an. Diesen Deutschen Akzent hört man bei ihr ziemlich deutlich heraus. Sie kann kein th aussprechen, und auch das r und das s klingen bei ihr 'deutsch'. Ich spreche eigentlich ziemlich flüssig und gut englisch. Mit diesen lauten und auch mit dem Satzbau, der Schreibweise und den Vokabeln habe ich des weiteren keine Probleme. Aber es geht mir vor allem um die Aussprache. Ich würde nicht sagen, dass ich einen Akzent habe (Da es ja auch unhöflich ist, wenn man einen Akzent hat, der einer bestimmten Region angehört, obwohl man nicht einmal aus diesem Land kommt), aber man erkennt , dass ich britisches Englisch spreche. Hier in Deutschland wird mein Englisch eher gelobt, bei englisch Sprachigen ist das unterschiedlich. Die einen meinen, dass ich gut englisch spreche, die anderen sagen wiederum, sie hören einen deutschen Akzent.

Da ich diesen gerne ablegen möchte, wollte ich fragen, ob das überhaupt 'geht’. Ich bin nur halb deutsch, bin aber hier aufgewachsen. Gibt es denn Deutsche, die ihren deutschen Akzent komplett ablegen konnten? Ist das bei einem von euch so? Denn ich habe auch schon öfters gehört, dass man diesen Akzent immer hören wird. Das finde ich etwas voreilig und irgendwie unfair. Denn ich habe das Gefühl, dass, wenn man sagt, dass man deutsch ist, dieser Akzent viel mehr auffällt als vorher. (Von der Reaktion des Gesprächspartners her.)

Ich möchte damit niemanden beleidigen oder angeben. Mir geht es nur um diese beiden Fragen im Titel. Und übrigens 'tschuldigung, für diesen Roman hier.

Schonmal Danke für eure Antworten^^

Englisch, Deutsch, Schule, Sprache, hören, Akzent

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