Warum ist Dank in einigen Sprachen ein zählbares Nomen?

Dies ist eine Frage an echte Grammatik-/Linguistik-Nerds. Wer sich für subtile grammatische und linguistische Feinheiten nicht interessiert, der/dem empfehle ich sehr, diese Frage nicht weiter zu beachten und sich zur Beantwortung eine andere auszusuchen.

Also, hier die eigentliche Frage. Gerade wiederhole ich etwas Norwegisch, und stoße auf den Unteschied zwischen zählbaren und nicht zählbaren Nomina. Zum Beispiel ist "Apfel" ein zählbares Nomen. Wenn man auf Norwegisch sagt: "viele Äpfel", sagt man: "mange epler". Wenn man hingegen sagt: "Viel Mehl," kann man nicht sagen: "mange mel" (ich vermute, da würden Norweger:innen verstehen: viele Mehlsorten), sondern man muss sagen: "mye mel," weil Mehl ein nicht zählbares Nomen ist. So weit, so logisch, diesen Unterschied kennt man ja auch vom Englischen (many apples, much flour).

Wieso aber sagen die Norweger:innen für vielen Dank: Mange takk, und nicht mye takk? Dank ist doch definitv ein nichtzählbares Nomen.

Gut, es gibt das ja auch in sehr altertümlichem Englisch, dass man statt "thank you very much" sagen kann: "Many thanks". Und auch im Spanischen heißt es ja: Muchas gracias (wörtlich: Viele Danks), aber wenigstens hat min in beiden Wendungen den Dank zumindest im Plural, und nicht wie im Norwegischen im Singular.

Dabei fiel mir auf, dass rein logisch gedacht, unser deutsches: "vielen Dank" eigentlich "viel Dank" heißen müsste. Welche grammatische Regel liegt der Verwendung der Endung -en zugrunde? (Ist es einfach so simpel, dass "viel Dank" so abgehackt klingt, oder ist die Regel noch eine andere?)

Also, kurz gefragt: Warum im Norwegischen "mange takk" und nicht "mye takk"?

Warum im Deutschen: Vielen Dank und nicht Viel Dank?

Sprache, Übersetzung, Grammatik, Linguistik
Kann jemand den Text wegen grammatischen und inhaltlichen Fehlern korrigieren?

Das ist der Artikel:

Mein Text: Verfall oder Entwicklung der Sprache?

Es gibt zwei Arten von Sprachwissenschaftlern, eine Gruppe kritisiert die Änderung der Sprache und die andere lobt. Darüber schreibt Walter Müller einen Artikel, der am 17.05.2012 in der Tageszeitung „Der Standard“ erschienen ist.

Der Sprachwissenschaftler Rudolf de Cilia von der Uni Wien sagt, wenn die Jugendliche aus Österreich bundesdeutsche Wörter benutzen, ist es evident. Das österreichische Deutsch wird einerseits durch TV-Serien, andererseits durch Ökonomie beeinflusst. In der Jugendsprach gibt es Elemente, welche zu deutsche Sprachkultur nicht hingehört und ist bekannt unter „Kiez-Deutsch“. Eine neue Kreation von Jugendlichen ist das Weglassen von Präpositionen oder Hilfswörtern. Die Übernahme von arabischen sowie türkischen ist auch in Jugendsprache zu finden. Die Sprachforscherin Inci Dirim von Uni Wien plädiert, dass die Jugendsprache, welche durch türkische Migrantenkinder geprägt ist, soll man akzipieren, weil sie eine spezielle Form der Sprache ist. Trotz der vielen Veränderungen besteht die Standardsprache weiter, weil sie konstant in der Politik, den Medien und anderen zentralen Bereichen der Gesellschaft gleichbleibt, sagt der Hamburger Linguist Jannis Androutsopoulos.

Es gibt zwei Hauptmotive, welche die Ursache für sprachliche Veränderung ist. Die Sprache wird sowohl durch Zuwanderer als auch durch Sozialmedian bzw. Filmen beeinflusst. Viele junge Leute hören Musik, aber nicht deutsche und das führt dazu, dass sie sich ein oder anderes Wort merken und dieses auch täglich benutzen. Was auch nicht uninteressant ist, ist das die Sprachwissenschaftler/innen daraus ein Drama machen. Die Veränderung der Sprache heißt nicht gleich Verfall der Sprache. Sie erweitert sich, und wenn eine oder andere Wörter aussterben, kommen also neue Wörter stattdessen. Wie Androutsopoulos auch sagt, die Standartsprache bleibt gleich, also keine Panik. Am Ende muss noch erwähnt werden, dass die Teenagers wohl wissen, wie sie reden. Zum Beispiel sie reden mit ihren Freunden anderes als, wenn sie mit der Direktorin reden.

Die Sprache verfällt nicht sondern sie entwickelt sich und die Sprachwissenschaftler/innen sollen lockere damit umgehen.

 

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Lernen, Schule, Grammatik, Jugendsprache, Linguistik

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