Warum finden viele Deutsche, dass Deutsch schlechter als Englisch klingt?
Zum Beispiel, habe ich oft gehört, dass Jon Schnee so viel blöder klinge als Jon Snow, oder Graufreud als Greyjoy. Oder auch Cranberry klingt für viele besser als Kranbeere (ja das deutsche Wort für die Beere war tatsächlich zuerst da! Tatsächlich ist sogar Cranberry eine Entlehnung aus dem Deutschen ;)).
Ich merke auch oft, dass sehr ähnlich klingende Wörter für viele Deutsche auch besser klingen:
Crust - Kruste
Crunchy - knusprig
Lotion (mit englischer Aussprache) - Lotion
Peter (mit englischer Aussprache) - Peter
David (mit englischer Aussprache - David
Warum ist allein schon der Klang der englischen Sprache so viel angesagter? Ist sie wirklich melodischer, oder ist es nur ein Trend? Da Englisch die Lingua Franca ist und für viele mit Lieblingsfilmen und -Serien assoziiert wird?
7 Stimmen
Wer sagt das?
Dass viele Anglizismen genutzt werden ist Dir sicherlich schon
9 Antworten
Ja, ich glaube auch, weil Englisch die „Lingua Franca“ ist 😊
PS: Cool, du kannst ja sogar Latein 😉
Die meisten, die das sagen, sprechen weder ein gutes Deutsch noch ein gutes Englisch. Das fängt damit an, dass sie meinen, sie müßten alle deutschen Worte durch englische ersetzen.
Mann will halt edgy und Special sein.
Dann talkt man halt a little bit anders weil deutsch voll Mainstream and based ist I guess
Period.
https://youtu.be/k1hTgEg8XWo?si=uA9rYJmLbQipuyIh
In Deiner Umfrage fehlt eine Antwortmöglichkeit:
Nämlich, dass das kompletter Unsinn ist.
Die Jugend von heute ist durch denglische Werbespots und stetiges englisches Gedudel nur krankhaft aufs Englische fixiert.
Deutsch ist eine schöne Sprache - zum Singen gefallen mir französische Chansons.
Bei Deinen ersten Beispielen - Namen von Figuren aus Büchern - geht es möglicherweise auch um so etwas wie Respekt vor dem Autor und seinem Werk. Hätten die Figuren deutsche Namen haben sollen, hätte GRRM ihnen ja auch deutsch klingende Namen geben können - ich meine: Churchill wird ja auf Deutsch auch nicht Kirchenkrank genannt! Und nur, weil das eine lediglich literarische Figuren sind und das andere historische Personen, heißt das nicht, dass erstere weniger Respekt verdienen. Der Autor hat sich schließlich etwas dabei gedacht, sie so zu nennen, wie er sie genannt hat - und die deutschen Bedeutungen der Namen und Orte hätte der Verlag dann auch genausogut in einen Anhang packen können. Das Original verdient einfach Respekt, und der fehlt für mich einfach, wenn man Namen im Text übersetzt.
Was die anderen Aspekte angeht ... Englisch klingt (möglicherweise auch deshalb, weil es in den letzten 70, 80 Jahren die Sprache des dominierenden Kulturkreises auf diesem Planet war) in den Ohren der meisten Menschen vermutlich geschmeidiger und nicht so hart wie Deutsch und wird deshalb bevorzugt
Warum hat aber damals niemand bei Frodo Beutlin gemeckert? 😁
Als Tolkien zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurde, war Fantasy-Literatur eher ein Randgebiet und bei weitem noch nicht so bedeutend wie heute. Da hat es vermutlich zu wenige interessiert. Beim "Lied von Eis und Feuer" hingegen - da war Fantasy schon ein deutlich wichtigerer Bereich des Literaturbetriebs; dazu kommt, dass es bereits eine frühere Übersetzung der ersten 2 (oder sogar 3) englischen Bücher aus den 1990ern und frühen 2000ern gab, in denen die englischen Namen der Figuren beibehalten wurden - erst die Neuübersetzung, im Zuge der GoT-Serie, hat die Namen "eingedeutscht". Ohne, dass dafür jemals eine schlüssige Begründung geliefert wurde (die fehlt übrigens immer noch; oder zumindest habe ich nie eine gehört)
Latein ist immer gut, wenn man sich Namen für eigene Fantasy-Romanfiguren ausdenken möchte ;)