Findet ihr Japanisch vergleichsweise schwer oder einfach?
Das geht an Leute, die Japanisch lernen/gelernt haben und eventuell Erfahrungen mit anderen Fremdsprachen gemacht haben. Ich lerne gerade Japanisch und es macht mir großen Spaß. Klar, Kanji kann anstrengend zu lernen sein, aber auch in Bereichen wie Grammatik und weiteren Eigenheiten der Sprache habe ich manchmal echt blöd geguckt. Es ist jetzt kein Hexenwerk, aber ich wollte mal die Meinung von anderen hören. Vielleicht könntet ihr dazu sagen, was für Sprachen ihr sonst noch sprecht/lernt? Besonders bei außereuropäischen Sprachen wäre der Vergleich äußerst Interessant.
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7 Antworten
Ich kann es nur mit Englisch, Französisch und Latein vergleichen.
Also ganz am Anfang, so bis ich die absoluten Basics bis etwa A3 drauf hatte, fand ich es super schwer. Ich habe mich beispielsweise mit Hiragana sehr schwer getan, das häufige Fehlen von Pronomen hat mich sehr verwirrt, die Verbformen habe ich lange Zeit nicht verstanden und zum Beispiel mit Relativsätzen musste ich auch lange kämpfen. Also kurz gesagt, die ganzen Dinge, die in Japanisch eben einfach auch komplett anders sind als in anderen Sprachen, waren für mich eine große Hürde.
Dann von ungefähr A4 bis B2 fand ich es mindestens so leicht wie die anderen Sprachen, diesen Teil habe ich schnell geschafft. Bis B2 ungefähr lernt man ja „einen roten Faden entlang“, also (mehr oder weniger) an irgendetwas orientiert, sei es nun ein Kurs oder eine bestimmte Lehrbuchreihe oder der JLPT. Man sieht sozusagen „wo es hingeht“, man hat seine klar definierten Lernziele. Und außerdem hatte ich dann schon den Kontakt zu Japanern, wo mir jede neu gelernte Grammatik, jedes neu gelernte Wort und Kanji massiv halfen, mich mit denen zu verständigen.
Und seit C1 finde ich es wieder… naja, herausfordernd. Hier gibt es eben nicht mehr wirklich schön zusammengefasste Lehrbücher, mit denen man Stück für Stück lernt, sondern man lernt im echten Leben und sieht dadurch erst, welcher Illusion man sich zuvor hingegeben hatte, es „sei nicht so viel“. Es gibt unglaublich viel zu lernen auch über den JLPT N1 hinaus. Und so manches hatte zumindest ich im Laufe der Zeit auch falsch gelernt und musste das vermeintliche Wissen neu überschreiben. Dazu kommt, dass neue Grammatik und neue Wörter zum Beispiel nichts mehr sind, was man nicht vorher irgendwie anders auch ausdrücken konnte, sie sind nur seltener oder bildungssprachlicher oder haben eine ganz leicht andere Bedeutungsnuancen. Das erfordert einfach eine andere Form von Motivation (eher eine Art Perfektionismus).
Dran bleiben! Meine Antwort sollte nicht abschreckend gemeint sein ^^
Ich übersetze zurzeit ein Computerspiel (Professor Layton) von Japanisch nach Englisch und Deutsch. Und auch mündlich ist mir Japanisch sehr vertraut, wie muttersprachlich, geworden.
Vergleichen kann ich es mit Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Latein, Norwegisch und Italienisch. Da hab ich überall C2.
Meiner Meinung nach unterscheidet sich Japanisch zwar sehr viel mehr von Deutsch als diese anderen. Daran muss man sich erst gewöhnen und bereit sein, alte Sprechmuster zu unterdrücken und neue zu verinnerlichen.
Aber wenn man das kann, finde ich Japanisch weniger kompliziert als alle anderen Sprachen, die ich beherrsche. Es gibt nicht so viel (zumeist) redundante Grammatik (beispielsweise kämen wir eigentlich auch ohne der, die, das-Unterscheidung zurecht). Auch Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten halten sich mehr in Grenzen.
Zwei harte Brocken allerdings sind die Schriftzeichen und das Zählsystem. Man zählt nämlich anders, je nach dem, um welche Art Objekt es sich handelt. Das ist beides sehr zeitaufwendig und anstrengend zu lernen. Und insgesamt würde ich sagen, dass man dadurch und durch die Andersartigkeit der Sprache in jeder Hinsicht, länger braucht, sie zu meistern.
Japanisch war mehr Auswendiglernen; die europäischen waren mehr komplexe Konzepte verstehen, die erst mal eine Weile sacken müssen.
Aber „komplizierter“, das heißt für mich „schwieriger zu begreifen“. Und das trifft meiner Meinung nach auf Japanisch nicht zu.
Im Vergleich zu Italienisch und Französisch, finde ich Japanisch schwierig. Vor allem der Satzbau und die Grammatik haben mich anfangs ziemlich durcheinander gebracht
Hallo,
bevor ich mit Japanisch angefangen hatte, habe ich ein wenig Irisch gelernt. Die Grammatik fand ich im Vergleich zu Japanisch um einiges schwerer und auch die Schreibweise und die Aussprache der Wörter finde ich komplizierter. Aufgrund der Kanji fällt es mir auch tatsächlich leichter Vokabeln zu lernen, da ich sozusagen mithilfe der Kanji immer ein Bild vom Wort habe. Zu den irischen Wörtern hatte ich irgendwie keinen Bezug und es fiel mir schwer sie auswendig zu lernen.
Ich hatte irgendwann nach den Basics aufgegeben Irisch zu lernen. Japanisch lerne ich nun schon viel länger und habe vor einem Jahr auch angefangen Geld für Unterricht auszugeben, weil ich das Gefühl habe die Sprache wirklich lernen zu können und dass diese mir viel besser liegt als Irisch.
In der Berufsschule damals hatte ich noch zwei Jahre lang Russisch. Bei der Sprache ging es mir ähnlich wie bei Irisch, was die Grammatik und das Vokabel lernen betrifft
Liebe Grüße! :)
Leicht. Allerdings machen es die Unterrichtsmethoden unnötig schwer, mit denen die Sprache Westlern beigebracht wird und einem gar nicht zeigen, wie die Logik der Sprache funktioniert und auch gar nicht darauf ausgelegt sind, jemals jemanden auf ein akzeptables Sprachniveau zu bringen.
Danke für die Antwort. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich mir Sorgen machen soll oder gleich Panik bekomme. Naja. Ich bleibe dran. Auf jeden Fall.