Gibt es irgendwo Erklärungen, Studien, die das Entstehen der Gefühlskomplexe nachvollziehbar machen, die wir mit Zuneigung und Abneigung verbinden, entwickeln?
Beispielsweise beruhen die Gefühle, die wir über Annäherung in Liebesbeziehungen verwandeln, ja auf Gegenseitigkeit, also auf gegenseitiger intensiver Sympathie. Wie entstehen solche Gefühle? Und welche Vorgänge in unserem Hirn, unserem limbischen System und verbundenen Wahrnehmung-, Wertungs-, Erinnerung- und Erwartungsquellen sind maßgeblich und entscheidend beTEILigt, wenn wir bestimmte Menschen, Umstände, Situationen, auch Objekte und Ereignissekonstellationen (beispielsweise Wetter ...) nicht ausstehen können, vielleicht nicht mal wahrnehmen wollen, um uns nicht üblen Gefühlen auszusetzen?
Wie kommt's, dass manche auf dünne Blondinen abfahren, andere auf brünette Fettleibige, schöne Hände geil finden, kluge Tiefsinnigkeit, mitreißende Laissez-faire oder was auch noch in dieser sich gegenseitig ständig übertreffenden, nach Anerkennung gierenden Welt?
Dass all das mit Erfahrungen zu tun hat, dürfte klar sein. Was aber noch fehlt, ist das Wissen, wie das funktioniert und vor allem, was man dagegen tun kann, um mit hemmungslosem Folgen von Sympathien und dem Akzeptieren von Antipathien nicht zu viel Schaden anzurichten.
Noch immer werden ja die Hälfte aller ersten Ehen vorzeitig getrennt mit oft übelsten Folgen für die „Produkte“ wilder Leidenschaft, mehr als 70 % aller zweiten, und über 90 % aller weiteren. Wieviele Lebenspartner mehr nebeneinander her leben, weil Zuneigung sich längst in Abneigung verwandelt hat, spiegelt sich in vielen Gesichtern, die uns tagtäglich überall begegnen.