Fremden Geld geben?

Schönen Abend liebe Community,

heute war ich mit einigen Freunden (alle 17 oder 18) in der Stadt (München) und bei der U-Bahn haben wir uns am Automaten neue Fahrkarten gekauft.

Ich habe bar gezahlt und auch Wechselgeld unten rausbekommen, meine Freunde mit Karte und entsprechend ohne Wechselgeld.

Als ich gerade das Geld herausnehmen wollte, kam von hinten ein Mann (vielleicht Ende Zwanzig bis Mitte dreißig) auf und zu und fragte mich, ob ich etwas Geld hätte - er bräuchte ein Ticket und habe kein Geld.

Ich kann in solchen Situationen - für mich totaler Stress, warum auch immer - nie so richtig klar denken. Normalerweise gebe ich Bettlern o. Ä. auch kein Geld, weil es ja oft entweder für Drogen draufgeht oder das z. B. auch nur ein Vorwand sein könnte, um dann das ganze Portemonnaie zu stehlen oder so. Aber heute konnte ich mich irgendwie nicht einfach wegdrehen und „Nein“ sagen; auch, weil ich ja gerade sogar mein Wechselgeld (u. a. ein 2€-Stück) in der Hand hatte. Außerdem bin ich aus einer relativ gut situierten Familie, also angewiesen auf 2€ bin ich nun wirklich auch nicht.
Kurzum: Ich hab ihm die 2€ gegeben, er hat dann auch (meine ich) wirklich eine Fahrkarte damit gekauft.

Findet ihr es blöd, dass ich ihm das Geld gegeben hab? Ich frag nur aus Neugier, weil ich sowas normalerweise nicht tue und besonders eine Freundin von mir das sehr dumm fand und nicht nachvollziehen konnte - ich kann ja auch nicht jeden Dahergelaufenen grundlos Geld geben, zumindest macht man das ja eigentlich nicht.

War gut / solltest du tun 67%
War blöd / solltest du nicht tun 22%
Andere Antwort 11%
Geld, Stadt, Gesellschaft, Soziales, Bettler, Abstimmung, Umfrage
Bin ich meinem Freund gegenüber geizig?

Mein Freund hatte vorgestern Geburtstag. Ich hatte mir lange Gedanken darüber gemacht, was ich ihm schenken könnte. Ich studiere noch und habe einen Nebenjob auf Mindestlohnbasis, mit dem ich mich gerade so über Wasser halten kann und bekomme auch keine finanzielle Unterstützung von meinen Eltern, also war ein teures Geschenk einfach nicht drin.

Das hat mir ein bisschen Sorgen gemacht, weil er einen deutlich anderen finanziellen Hintergrund hat als ich (zur Einordnung: seine Eltern haben ihm ein neues Motorrad und einen Gutschein für eine Luxusreise nach Island zum Geburtstag geschenkt).

Da ich also keine Chance hatte, ihm seine materiellen Wünsche zu erfüllen, habe ich mich dazu entschieden, seinen Geburtstag so persönlich wie möglich zu gestalten. Ich habe ihm einen Kuchen gebacken und aufwändig verziert, am Vortag 4 Stunden in der Küche verbracht, um sein Lieblingsgericht vorzubereiten und hatte die letzten paar Wochen damit verbracht, ihm einen persönlichen "Jahreskalender" zu erstellen (ein schönes Notizbuch mit einer Doppelseite pro Woche (also insgesamt 53); jeweils so schön gestaltet, wie irgendwie möglich; mit Zeichnungen, Fotos, Fakten über Dinge, die ihn interessieren; Ausschnitte aus Büchern; Gutscheine für Dinge, die ihn freuen könnten (Massagen, Kochen etc.); die Idee basierte darauf, dass er mal einen ähnlich aufgebauten Adventskalender gesehen hat, den meine Mutter mir als Kind gebastelt hatte und den so schön fand).

An seinem Geburtstag waren wir dann vormittags bei seiner Familie. Da das Buch relativ persönlich war, hatte ich ihn gefragt, ob es okay wäre, wenn wir unsere Bescherung am Abend machen würden, womit er einverstanden war. Ich habe mich da angesichts der Geschenke, die ihm seine Eltern gemacht haben, schon etwas unwohl gefühlt, aber dachte mir, er weiß ja, dass ich ärmer bin als er und wird die Intention schon zu schätzen wissen.

Der Tag war eigentlich sehr schön und er hat sich auch sehr über den Kuchen und das Essen gefreut. Auch der Kalender ist gut angekommen. Nur hat er nach dem Anschauen gefragt "Und? Was wolltest du mir jetzt im Privaten schenken?" Das tat natürlich etwas weh, aber Missverständnisse kommen mal vor. Als ich es ihm erklärt habe, ist aber plötzlich sehr still geworden und hat sich ins Schlafzimmer zurückgezogen. Nach ca. 15 Minuten bin ich nach ihm gucken gegangen und plötzlich ist er total ausgerastet und hat mich angeschrien, ob er mir denn völlig egal sei und wie ich ihn so behandeln könne. Er meinte auch, dass er sich vor seiner Familie und seinen Freunden eh schon meinetwegen rechtfertigen müsse und ich nicht mal an seinem Geburtstag "abliefern" könne und geizig sei. Ich bin dann irgendwann gegangen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe.

Seitdem haben wir nicht wirklich miteinander geredet und ich fühle mich sehr unsicher. Ist nichts zu kaufen wirklich lieblos?

Hat eine Beziehung mit so unterschiedlichen Einstellungen eine Chance?

Freundschaft, Geld, Geburtstag, Beziehung, Beziehungsprobleme, geiz, Liebe und Beziehung

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