Meinung des Tages: Steuerrabatte für ausländische Fachkräfte? Wie bewertet Ihr die Pläne der Ampel?

Aktuell leidet Deutschland unter massivem Fachkräftemangel. Um das Land für ausländische Fachkräfte attraktiver zu machen, denkt die Ampel über Steuervorteile für ausländische Arbeitnehmer nach. Doch der Vorschlag sorgt bei der Opposition sowie der eigenen Koalition für heftige Kritik...

Fachkräftemangel in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft will derzeit nicht so recht in Schwung kommen. Wo Deutschland über viele Jahrzehnte hinweg als Wirtschafts- und Innovationsmotor internationales Ansehen genoss, krankt und lahmt die hiesige Wirtschaft seit nunmehr vielen Monaten. Ein Grund hierfür liegt im demographischen Wandel begründet, denn durch die zunehmend alternde Bevölkerung verschiebt sich das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Ruheständlern kontinuierlich.

Ein weiterer gewichtiger Faktor wäre die vorhandene Bildungslücke, d.h. die Kluft zwischen den erlernten Fähigkeiten und den tatsächlichen Anforderungen des Arbeitsmarktes.

Um Wohlstand und Wachstum zu sichern, ist das Land momentan dringend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Diese werden insbesondere in sozialen, gesundheitsbezogenen und technischen Berufen benötigt. Das Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte wirkt sich am Ende des Tages vor allem negativ auf Pflege, Verwaltung, Bildung oder die Daseinsvorsorge aus.

Seitens der Ampel-Regierung wurden jüngst Pläne diskutiert, die deutsche Wirtschaft wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Und dabei blickt sie vor allem auf die genannten ausländischen Fachkräfte.

Steuerliche Vorteile für ausländische Fachkräfte

Zur Stärkung einiger essenzieller Branchen plant die Bundesregierung, neu zugewanderten Fachkräften einige steuerliche Vorteile zu verschaffen. Konkret bedeutet das: In den ersten drei Jahren sollen jährlich abnehmend 30%, 20% und 10% vom Bruttolohn steuerfrei sein. Hierfür soll es allerdings Unter- und Obergrenzen beim Gehalt geben.

Wenngleich das deutsche Steuersystem nicht mit denen der europäischen Nachbarländer vergleichbar ist, wird das Modell der Steuervorteile für ausländische Arbeitnehmer in Europa in manchen Ländern, z.B. den Niederlanden, seit langem erfolgreich angewandt.

Reaktionen und Kritik

Kritik an den Plänen kam u.a. von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Dieser offenbarte, mit dem Vorhaben „nicht furchtbar glücklich" zu sein und dass man sich die Idee noch einmal genauer ansehen müsse. Weiterhin machte er klar, dass es sich um eine Idee der Koalitionspartner Christian Lindner und Robert Habeck handele.

Seitens der FDP reagierte man gereizt auf Heils Kritik und betonte, dass "die Äußerungen von Hubertus Heil den Wirtschaftsstandort Deutschland kein Stück" voranbringen würden. Ferner verwies man auf den Umstand, dass vergleichbare Wirtschaftsanreize für Hochqualifizierte in der „halben EU ein Baustein zur Lösung des Arbeitskräftemangels" seien.

Kritische Töne waren auch bei der Opposition zu vernehmen: CSU-Generalsekretär Martin Huber und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht stellten klar, dass sich derartige Pläne gegen "die hart arbeitende Bevölkerung" richten und diese auf Dauer spalten würde. Sie plädierten für generelle Steuersenkungen, die alle im Lande entlasten könnten. Darüber hinaus äußerte Wagenknecht Zweifel daran, ob der Plan mit dem im Grundgesetz verankerten Gleichheitsgrundsatz vereinbar wäre.

Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, erachtet das Vorhaben als prinzipiell nicht verkehrt. Damit Deutschland im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig bleiben kann, wären Steuerrabatte ein geeignetes Instrument. Wichtiger sei es ihrer Meinung jedoch, bei langwierigen Verfahren wie Bürokratie, Visa, Einbürgerungen oder Sprach- und Integrationskursen anzusetzen, um den wirtschaftlichen Motor in Deutschland wieder in Gang zu bringen.

Unsere Fragen an Euch:

Sind Steuerrabatte für ausländische Fachkräfte eurer Meinung nach sinnvoll?

Sollten Fachkräfte aus dem Inland ein ähnliches Modell bekommen, wie etwa ein fixes 13. Monatsgehalt, sodass kein (gefühltes) Ungleichgewicht herrscht?

Wie könnte Deutschland als Wirtschafsstandort Eurer Meinung nach für ausländische Fachkräfte an Attraktivität gewinnen?

Welche Maßnahmen wären Eurer Meinung nach sinnvoll, um die Fachkräftelücke zu schließen?

Wie kann die Arbeitsmotivation im Lande generell wieder vorangetrieben werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/heil-kritik-steuerrabatt-100.html

https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/wido-geis-thoene-steuerrabatte-fuer-auslaendische-fachkraefte-sind-keine-loesung.html

https://www.zeit.de/arbeit/2024-07/auslaendische-fachkraefte-steuerrabatt-ampelkoalition-fachkraeftemangel-diskriminierung

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/fachkraefte-steuererleichterungen-ampel-kritik-100.html

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/csu-und-bsw-empoeren-sich-ueber-steuerplaene-fuer-fachkraefte-aus-dem-ausland-a-f2b44263-ae8b-445e-ab1a-5cfc200837f6

https://www.verdi.de/themen/arbeit/++co++74debf86-472f-11ee-894c-001a4a160129

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Ich finde die Idee nicht gut, da... 80%
Ich finde das Vorhaben sinnvoll, weil... 13%
Andere Meinung und zwar... 7%
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Wie mit hausfrauen und im ausland gelernte fachkräfte auf arbeit umgehen?

Hey ich bin ja gelernter koch

Arbeite als leihkoch bis ich Sept ne konditor ausbildung anfange um danach wieder als koch anzufangen ( wollte eigl letztes Jahr anfangen aber hab mich fürs Studium entschieden welches aber nicht meins war ) war davor Küchenchef aber hab aus folgenden grund aufgehört :

Es gab Firmen die stellen Hausfrauen die behaupten die sind wie köche ein oder leute die im ausland gelernt haben ( oder es behaupten und den wisch einfach gekauft haben )

Das Problem an den Hausfrauen sind nicht eine war ansatzweise auf der Stufe eines koches selbst wenn sie kochen konnte.

Hygebe vortschriften Planungen und Abläufe gab es kaum, am Tempo und grundlegende Abläufe mangelte es und man konnte sie mit Glück Salate im a la carte machen lassen. Als küchenhilfe wäre es kein Problem gewesen aber sie wurden als Koch eingestellt.....

Bei den Fachkräften aus dem Ausland wars etwas anders, etwa die Hälfte verstand die Grundlagen wie es im Restaurant abläuft aber meist gab's Probleme das sie nicht wussten was eine bechamel sauce ist , wie man eine Bratensauce ansetzt, können kein Fleisch braten , keine brunoise schneiden usw........

Ich will in 2 bis 3 Jahren eigl ne konditor ausbildung haben und als Chef de Partie in der kalten Küche arbeiten oder in der pattiserie , aber weiss nicht wie ich mit sowas umgehen soll. Tipps?

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Die konjunkturelle Lage in Dt. ist schlecht ist und wir haben hohe Arbeitslosigkeit, warum sagt man dass man Fachkräftemangel hat und wo ist er außer Pflege?

Warum stellen die Unternehmen niemand ein und ausser der Pflege und Busfahrer weiß ich von keinem Fachkräftemangel. Ich habe jetzt den Umweltschutztechniker und Gebäudeenergieberater im Juli abgeschlossen und suche immer noch nach einer Stelle.

Ich bin auch Holztechniker, da stellt ohnehin keiner einen ein unter 10 Jahre Berufserfahrung und im Vertrieb das gleiche Problem. Da muss man zuerst ein paar Monate kostenlos im Vertrieb arbeiten, um arbeiten zu dürfen. Am besten noch Geld bezahlen. Ich wollte einmal ein Praktikum als Modellbauer machen dann sagte er, dass wenn ich 300€ im Monat bezahle ein Praktikum machen kann. Wenn es im Vertrieb auch so ist dann gute Nacht Deutschland.

Da würde man auch kein Arbeitslosengeld oder ähnliches bekommen, weil man ja dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht. Also muss man dann Rücklagen bilden, um ein Praktikum machen zu können. Wie soll das gehen?

Deshalb verstehe ich nicht, weshalb dass man aus dem Ausland Fachkräfte anwirbt. Von der Pflege jetzt und Busfahrer jetzt einmal abgesehen.

Es wird immer gesagt, dass wir Ingenieure benötigen. Das ist eine Lüge.

Ich habe vorgestern in der Hochschule ein Iraner getroffen der seine Masterarbeit über Prozessoptimierung in einem Betrieb schreibt. Ich habe mich mit ihm ausgetauscht weil er nicht wusste, wie er das Problem angehen soll und dass der Abteilungsleiter zu ihm sagte, dass seine Rechnung falsch ist. Er wollte gleich meine email Adresse haben, nachdem ich ihm sagte wie man das macht und meinte, dass ich mich total gut auskenne, obwohl ich nur Holztechniker bin und kein Holzingenieur. Ich habe aber einen Master in Industrial Management und da hatten wir das auch und auch im Techniker hatten wir Prozessplanung, Berechnung der Auslastungsgrade, Taktzeiten etc.

Aber man sieht hier einfach, dass in vielen Ländern das Bildungsnieveau nicht so hoch ist wie in Deutschland und ein iranischer Holzingenieur keine so hohe Bildung hat wie ein deutscher Holztechniker. Trotzdem will man auf Teufel komm raus "green card" was früher war, jetzt "blue card" oder wie die alle heissen. Aber ein deutscher darf nicht eingestellt werden, das wäre eine Todsünde.

Zuerst müssen vom Ausland alle kommen und erst dann darf der Deutsche arbeiten. Ob die Wohnungspreise noch bezahlt werden können, spielt überhaupt keine Rolle. Aber zuerst muss man als Deutscher Tausende Euros für Praktika bezahlen.

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Was macht ihr eigentlich, wenn es immer weniger Fachkräfte wie Pflegekräfte, Ärzte, Handwerker usw. in Deutschland gibt?

Weil die deutsche Politik den Fachkräftemangel so wie in den letzten 16 Jahren während der CDU/CSU/ SPD Regierungszeit nicht ernst nimmt.

Fachkräftemangel : Gewerkschaften warnen vor Handlungsunfähigkeit des Staates Fachkräftemangel DIW-Chef Fratzscher warnt vor sozialen Verwerfungen

Der Fachkräftemangel in Deutschland wird immer mehr zum Problem für Wirtschaft und Gesellschaft. Dieser Ansicht ist der Ökonom und DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Arbeitsminister Hubertus Heil sucht nach Lösungen. Er will junge Menschen für das Handwerk gewinnen und im Ausland um Fachkräfte etwa für die Pflege werben. (Mai 2023).

Die Fachkräftelücke erreichte im Jahr 2022 mit 630.000 ein neues Rekordhoch (Tiedemann/Malin, 2023)."

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gewerkschaften-warnen-wegen-fachkraeftemangel-vor-handlungsunfaehigkeit-des-staates-19099449.html

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/fachkraeftemangel-bedrohung-gesellschaft-wirtschaft-100.html

https://www.iwkoeln.de/studien/alexander-burstedde-gero-kunath-dirk-werner-fachkraeftemangel-trotz-arbeitslosigkeit-kein-widerspruch.html

Die Hoffnung auf erfolgreiche Lösungen der Politik nicht aufgeben 35%
Auf ein Lottogewinn hoffen, um Dienstleistungen bezahlen zu könne 26%
Zusammen mit meinem Unternehmen ins Ausland abwandern. 22%
Mich in einem Alten- und Pflegeheim im Ausland betreuen lassen 4%
In eine grenznahe Stadt in D. umziehen, Dienste aus Ausland. 4%
Im EU Ausland in der Nähe der deutschen Grenze wohnen. 4%
Zwischen meinem Unternehmen im Ausland und Deutschland pendeln 4%
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Job - 4 Tage Woche oder nicht?

In vielen Bereichen wird derzeit über eine 4 Tage Woche debattiert. Manche sagen, nein geht nicht, weil wir Fachkräftemangel haben. Andere sagen, doch gerade deswegen brauchen wir 4 Tage Woche, damit es für Fachkräfte attraktiver ist, den Job anzunehmen (auch zu hohe Steuern und andere Probleme machen es ausländischen Fachkräften schwer). Dann sagen welche, wenn wir bis 70 arbeiten sollen (CDU debattiert ja intern sogar über Arbeit bis 72 Jahre..), dann schaffen das viele Berufe nicht mit einer 5/6 Tage Woche, wie z.b. Pflege, medizinischer Sektor, Baustellen, Handwerker etc. Als Sesself...Büromitarbeiter mag man das vielleicht bis 70 schaffen aber sonst nicht. Schon jetzt werden die Krankenstände immer höher, auch gehen immer Mehr früher in Rente und das hat Gründe, die darf man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.

Außerdem sind gerade junge Menschen -und die werden in Zukunft viele Jobs übernehmen- darauf bedacht, eine gute Work-Life-Balance zu haben, weil es gesünder ist und überhaupt erst ein richtiges Familienleben möglich macht und Familie muß auch in Zukunft wieder wichtiger werden, Kinder, damit wir dem Fachkräftemangel nicht nur mit Einwanderung entgegenwirken müssen.

Was denkt ihr, 4 Tage Woche oder weiter so wie bisher?

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Wie gut würden die Chancen stehen?

Ich will mein Studium aufgeben und in meinem alten Bereich eine bessere Ausbildung angefangen, für dieses Jahr noch.

Ich habe eine Ausbildung zum Sozialassistenten & mein Fachabi (Schwerpunkt Gesundheit & Soziales), dies ist 2-3 Jahre her, Fachabi 2021 bestanden.

Die neue Ausbildung die ich starten will wäre die zur Pflegefachkraft und möchte diese bei einem bestimmten Träger machen und zwar der AEO, welche sogar hier bei mir in der ziemlich kleinen Kleinstadt vertreten ist.

Warum AWO die zahlen ein Top Ausbildungsgehalt (mehr als die meisten anderen Träger) und die sind einer von relativ wenigen Trägern die ein sehr seriöses Erscheinungsbild auf mich haben, die meisten anderen wirken lau, zu konservativ/altmodisch usw. Die AWO lernte ich schon durch zahlreiche Praktika und auch durch meine Ausbildung zum Sozialassistenten kennen, aber bis Dato nur im Bereich des Erziehers und auch nur in 2 Kitas, aber war immer top Beeindruckt.

Die Bewerbungsfrist für einen Ausbildungsstart in diesem Jahr ist der 30.6. Hab mich bis Dato nur bei einer Stelle beworben, werde aber noch eine Bewerbung an die AWO aus der Nachbarstadt schicken.

Würden die Chancen gut stehen mindestens eine Zusage zu erhalten?

Natürlich kommt es drauf an, wenn die schon Azubis haben oder so, dann ist es ja klar.

Aber meine Qualifikationen und der Fachkräfte (vor allem in der Pflege) sollte mir doch gut in die Karten spielen oder nicht?

Meine Sorge ist nur wegen mein Studienabbruch (noch nicht exmatrikuliert, werde ich erst bei Zusage) und 2 Jahre verschwendete Zeit.

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