Inhalt Schumpeter „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ Kapitel 21?

Guten Tag,

ich wollte fragen, ob sich jemand bereits mit Schumpeter auseinandergesetzt hat und weiß, was dieser Abschnitt bedeutet: [...] Es wimmelt von Beispielen – vielleicht bilden sie sogar die Mehrheit der geschichtlichen Fälle – von Autokratien, sowohl dei gratia als auch diktatorischen, von verschiedenen Monarchien des nicht-autokratischen Typs, von autokratischen und plutokratischen Oligarchien, die alle normalerweise über die unbezweifelte, oft glühende Gefolgschaft einer überwältigenden Mehrheit aus allen Klassen ihres Volkes verfügten und die in Anbetracht ihrer Umweltbedingungen sehr erfolgreich das sicherstellten, was nach dem Glauben der meisten von uns die demokratische Methode sichern sollte. Es ist wichtig, dies hervorzuheben und das erhebliche Element von Demokratie – in diesem Sinn – zu erkennen, das in diesen Fällen enthalten war. Solch ein Gegengift gegen den Kult der bloßen Formen, der bloßen Phrasenmacherei sogar, wäre tatsächlich höchst wünschenswert. Dadurch ändert sich jedoch nichts an der Tatsache, dass wenn wir diese Lösung akzeptieren, wir das Phänomen verlieren, das wir identifizieren wollen: die Demokratien gingen in einer viel größeren Klasse politischer Ordnung auf, die Individuen von deutlich nicht-demokratischen Aussehen enthält. Etwas lernen wir jedoch trotzdem aus unserem Misserfolg. Jenseits der ‚unmittelbaren Demokratie‘ liegt ein unbegrenzter Reichtum von möglichen Formen, in denen das ‚Volk‘ an den Regierungsgeschäften teilnehmen oder jene, die tatsächlich herrschen, beeinflussen oder kontrollieren kann. Keine dieser Formen, namentlich keine der durchführbaren, hat einen offenkundigen oder exklusiven Anspruch darauf, ‚Regierung durch das Volk‘ genannt zu werden [...] das Volk herrscht in Tat und Wahrheit nie, aber durch Definition kann es immer dazu gebracht werden. [...]

Sozialismus, Philosophie und Gesellschaft
Demokratie: Glaubt ihr, dass die Politik es gut mit euch meint, mit uns?

Artikel 20 (2) unseres Grundgesetzes in Deutschland besagt "[...]Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt."

In den letzten Jahren beobachte ich im privaten Umfeld, aber auch sonst einen Zuwachs der Unzufriedenheit unter den Menschen. Viele sagen, dass unsere Politik von Lobby/Banken/Industrie/Wirtschaft stark beeinflusst wird; dabei ist es ja eigentlich das Volk, welches die Staatsgewalt angeblich inne hat. Brisante Gesetze werden bei großen Events "schnell" verabschiedet. Keiner der Menschen mit denen ich rede (ob links, rechts, bunt, konservativ, sonstewas) sagt mir gegenüber, dass er das Gefühl hätte, dass man selbst/das eigene Denken oder zumindest die Dinge, in welchen sich die Mehrheit einig ist, in den demokratischen Entscheidungen verstärkt wiederfindet. Die Geschäftigkeit von Lobby, Banken und Co und das damit verbundene politische Handeln scheint überhand zu nehmen; der Einfluss jener auf unser Parlament wird gar durch Gesetze gebilligt. Jahr für Jahr blättert sich ein Skandal nach dem anderen, werden Gelder in welcher Art auch immer "veruntreut" und es passiert gefühlt nichts bis auf eine massive starke mediale bzw. soziopsychologische Beeinflussung der Menschen (Meinungsmache), welche letztlich in der Entmündigung des eigenen Volkes führt, u.a. dadurch, dass sich jenes längst nicht einig und damit uneins zu sein scheint; ich glaube übrigens, dass man damit am besten regieren kann.

Wirklich vertreten, geschützt und sukzessiv gestärkt fühlen sich Großkapitaleigner oder jene, welche die Gelegenheit bekommen mit jenen Steuergeldern zu hantieren. Dazu kommt der Anstieg an Rechten jener ggü. dem zunehmend entmündigten Bürger. Wir haben gefühlt keine Entscheidungsgewalt mehr, falls dem jemals so war. Schon bald blicken wir noch stärkeren Polizeigesetzen, einer Zunahme der Einschränkung von Freiheitsrechten, bargeldlosem Geld und überhaupt einer Zunahme der Unterjochung durch o.g. entgegen, als das zuvor. Und das schlimmste: jenen die es interessiert, denen hört man nicht zu.

Zwar Tucholsky zugesprochen, wenn auch umstritten; so verstehe ich das Zitat mehr und mehr "Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten". Meiner Meinung nach scheitert die Demokratie genauso, wie es schon bei dem Kommunismus oder dem Sozialismus - und zwar aus den gleichen Gründen. Wir haben keine Kontrolle über jene, die versuchen das System zu kontrollieren. Glaubt ihr an die Funktionalität der Demokratie und der bedingungslosen Umsetzung des Volkswillens ? In der USA konnten Studien längst zeigen, dass das dortige angeblich demokratische System längst zu einer Farse mutiert ist.

Politik, Gesellschaft, Grundgesetz, Kommunismus, Sozialismus, Zufriedenheit, Demokratieverständnis, Philosophie und Gesellschaft
Gibt es eine für die Gesellschaft bessere Wirtschaftsform als die soziale Marktwirtschaft?

Hallo,

ich bin seit langen am Überlegen, was ich von Sozialismus halten soll. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass eine damit einhergehende Planwirtschaft generell zum Scheitern verurteilt ist und damit die Idee eine Sozialismus (so romantisch sie auch ist) in Zukunft wahrscheinlich nie gut funktionieren wird. Das ist wie gesagt nur meine Meinung dazu, ich habe auch keine Ahnung. Wenn ihr mehr wisst könnt ihr mich gerne überzeugen.

Jetzt bin ich am Überlegen, wie eine Gesellschaft von der Marktwirtschaft profitieren kann. Eine soziale Marktwirtschaft wie wir sie in Deutschland haben, ist glaube ich schon eine der besten Ansätze dafür. Aber ist die nächste Stufe davon einfach nur eine radikaler soziale Marktwirtschaft, also extrem hohe Steuern auf Unternehmen?

Und wenn ja, wie soll ein Unternehmen dann aussehen? Ein großer Konzern, der hohen ethischen Auflagen untersteht mit einem Verbot von Lobbyismus oder ganz viele kleine und mittelständische Unternehmen?

Vielleicht bin ich einfach nur grsde zu unkreativ und mir fällt deswegen nichts ein. Ich freue mich schon auf die Antworten und bedanke mich dafür im voraus. Ich hätte auch nichts gegen irgendwelche anderen Denkanstöße, die nicht direkt was mit meiner/n Frage/-n zutun haben.

Liebe Grüße

Schule, Wirtschaft, Politik, zusammenleben, Gesellschaft, Kommunismus, Marktwirtschaft, Soziale Marktwirtschaft, Sozialismus, Wirtschaftswissenschaft, Planwirtschaft, Wirtschaft und Finanzen

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