Nehmt ihr die Grünen als wirtschaftsliberale oder sozialistische Partei wahr?

Es herrschen konträre Bilder von den Grünen.

Heutige Linke supporten heißherzig und mit Eifer die Grünen, wo man meinen könnte, sie sei deswegen links und sozialistisch. Rechtskonservative beginnend bei der CDU sehen die Grünen als sozialistisch, weil der Mittelstand enteignet wird. Als würde Enteignung nur im Sozialismus passieren können.
Andererseits spricht eine Baerbock bei Lanz vom "Freien Markt" und man bekennt sich auf der grünen Homepage auf die transatlantische Agenda, was eher in Richtung Status-Quo stimmt.

Hinzu kommt die Ansicht, dass die Grünen von Einigen als eine relativ wirtschaftsliberale Partei wahrgenommen werden. Eine Partei der Großkonzerne, des globalen Kapitals. Eine grüne FDP, die nur bessergestellte Akademiker und "das Stadtvolk" begeistern kann. Das Medianeinkommen ihrer Wählerschaft und die Abneigung des klassischen Arbeiters, Landwirten würde diese Ansicht bekräftigen, wonach die Grünen ziemlich autoritär, bürokratisch und freiheitsraubend wären.

Wie seht ihr die Grünen?
Eher als eine sozialliberale Partei, die einen Wirtschaftsliberalismus verfolgt und hier und da Transferleistungen möchte oder doch eher als eine vollblutige sozialistische?

Die Grünen sind eher sozialistisch. 54%
Die Grünen sind überwiegend wirtschaftsliberal. 46%
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Welches Jahr kann als das Beste der 40-jährigen DDR-Geschichte betrachtet werden, außen- wie innenpolitisch, wann waren DDR-Bürger stolz auf ihren Staat?

Zumindest eines der scheinbar besten Jahre war 1959, in der DDR war mit der Baade 152 ein Düsen-Verkehrsflugzeug konstruiert und geflogen worden. Staatschef Ulbricht war stolz wie Harry, die noch unerprobte Verkehrsmaschine sollte anlässlich der Leipziger Messe am 4.März, ihren erst zweiten Testflug, zu einem bestimmten Zeitpunkt einen niedrigen Überflug durchführen um Chruschtschow zu beeindrucken.

Walter Ulbricht wartete und wartete, die Maschine kam jedoch nicht. Sie war aufgrund von Pilotenfehler abgestürzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/152_(Flugzeug)#:~:text=Der%20Flug%20endete%20nach%2055,Georg%20Eismann%20kamen%20ums%20Leben.

Unabgestimmt forderte Prof. Baade von der Mannschaft zusätzlich einen Tiefflug über das Rollfeld für notwendige Foto- und Filmaufnahmen. Auch sollte die Crew nach dem Testflug weiter zur Leipziger Messe fliegen, um den auf der Messe anwesenden sowjetischen Parteichef Chruschtschow zu überzeugen, endlich die Abnahmeverträge über 100 Stück 152 anzuweisen.

Der Flug endete nach 55 Minuten 5,7 Kilometern von der Landebahn entfernt bei Ottendorf-Okrilla mit einem Absturz. Die vier Besatzungsmitglieder Kapitän Willi Lehmann, Copilot Kurt Bemme, Flugversuchsingenieur Paul Heerling und Flugingenieur Georg Eismann kamen ums Leben. 

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Wird zu unrecht so gegen alte weiße Männer gehetzt?

Hallo

Stell dir mal folgende Situation vor:

Du bist männlich und sagen wir mal 55 Jahre alt und hast eine Frau und 3 Kinder.

Du hast mit 15 eine Lehre/Ausbildung angefangen, und ab dann immer gearbeitet. Mit 18 hast du den Grundwehrdienst gemacht du wo dann 2 Jahre lang ausgebeutet und wie Müll behandelt wurdest. Danach hast du einen anderen Job angefangen mit Vollzeit und bist dort jahrelang geblieben. Im Schnitt waren das etwa 50-60 Stunden pro Woche, in einem Job den du gehasst hast, weil der Chef ein Ungustel war und die Arbeit stinklangweilig und stressig und anstrengend war. Von den 2500€ netto die du im Schnitt gekriegt hast hast du 2000€ gebraucht um den Hauskredit abzubezahlen und um die Familie finanziell zu versorgen. Deine Kinder hatten auch nie Respekt vor dir und waren immer undankbar für alles.

Generell hast du die letzten 40 Jahre immer nur gearbeitet und keine Sekunde frei gehabt.

Und jetzt hörst du ständig von Seitens FFF und den Medien und linken Politikern und dergleichen irgendwas von "Privilegierten weißen Männern" und von "Patriarchat" und von "Männer kriegen eh alles geschenkt" und von "toxische Männlichkeit". Gleichzeitig werden Forderungen laut dass Autofahrer so verantwortungslos sind und man Hausbesitzern ihr Haus weg nehmen sollte. Du nimmst die alle natürlich eh nicht ernst, sondern lässt sie halt reden, dennoch stört es dich, dass mit den unmengen an Steuern die du gezahlt hast (hunderttausende Euros) die bezahlt werden.

Leben, Arbeit, Beruf, Männer, Freundschaft, Politik, Frauen, Psychologie, Gesellschaft, Sozialismus, Staat
Gibt's hier Kommunisten die mir erklären können, wie sie es schaffen Marx' Theorie nicht als widerlegt anzusehen?

Marx' Theorie steht und fällt mit seiner These, die Geschichte steuert unumgänglich auf den Sozialismus zu. Denn das Herbeiführen der Revolution, die Opfer die dafür erbracht werden müssten, wären sonst nicht zu rechtfertigen und der moralische Kern der Ideologie geht zugrunde.

Nun ist der Kommunismus aus der Mode gekommen, die Theorie der Verelendung ist nicht eingetreten, die einzigen Systeme die sich selbst als kommunistisch bezeichnet haben, sind in Agrarnationen und nicht in Industrienationen entstanden und die Diktatur des Proletariats hat sich als die Diktatur der Partei herausgestellt (trotz Marx' Annahme dass dies unmöglich sei). Es macht außerdem den Anschein, als wären die bereits passierten Revolutionen, wenn überhaupt. eine sich-selbst-erfüllende Prophezeiung gewesen, die direkt von Marx selbst und nicht von einem Gesetz der Geschichte ausgingen.

Marx' hatte an sich selbst den wissenschaftlichen Anspruch, ähnlich wie in den Naturwissenschaften, eine Theorie zu formen, und anhand dieser Theorie eine Voraussage zu treffen. Er hat die Theorie erdacht, eine Voraussage getroffen, und die beobachtbaren Konsequenzen widersprechen den Erwartungen der Theorie. Somit müsste die Theorie nach Marx' eigenem Wissenschaftsverständnis als widerlegt angesehen werden oder nicht?

Karl Marx, Kommunismus, Linksextremismus, Philosophie, Revolution, Russland, Sozialismus, Ideologie
Geschichte SED BRD 1970?

Hi, kann mir jemand sagen, warum Umweltschäden zur Destabilisierung des SED-Regimes beigetragen haben?

Anbei ein Text:

Mitte der 1970er-Jahre beschloss die SED-Führung, im ost-thüringischen Schleizer Oberland eine der größten Schweine-mastanlagen Mitteleuropas zu errichten. Mit ihr sollte durch eine industrialisierte Massentierproduktion Billigfleisch für den westdeutschen bzw. westeuropäischen Markt hergestellt werden, um dringend benötigte Devisen zu erwirtschaften.

Am 1. Mai 1978 nahm der VEB Schweinezucht und Mastkom-binat Neustadt (Orla) (SZM) seinen Betrieb auf. In 20 Mast-ställen wurden in engen doppelgeschossigen Käfigbatterien bis zu 185000 Schweine gehalten. Seit 1982 erwirtschaftete die Anlage stetig steigende Gewinne. Neben zunehmenden gesundheitlichen Schäden unter den Arbeitern traten bald noch größere Probleme auf:

Doch schnell wurde deutlich, dass an entscheidenden Stellen zu wenig investiert worden war. Es gelang nicht, die riesigen Mengen an Gülle aufzubereiten. Die Kläranlage war restlos überfordert. Die aufbereiteten Abwässer wurden regelmäßig

über Bäche in die Saale abgelassen. Immer wieder kam es zu Zwischenfällen und anschließendem Fischsterben. Gleichzeitig wurde selbst im Winter, wenn die Böden gefroren waren, die Gülle auf die Felder im Umkreis der Anlage aus-gebracht. Die Böden übersäuerten hoffnungslos. Kühe, die Futter von den belasteten Feldern bekommen hatten, wiesen zu hohe Harnstoffmengen in der Milch auf. Oft konnte die Milch dann nicht weiterverarbeitet werden. Die Gülle bestand nicht nur aus biologischen Stoffen. Sie enthielt in großen Mengen auch Schwermetalle wie Kupfer, Cadmium

und Zink. Und noch ein zweites Problem bekamen die Verantwortlichen nicht in den Griff: Da das Stalllüftungs-system über keine Abluftreinigung verfügte, entwichen täglich große Mengen an Ammoniak. Durch den Ausstoß wurden die umliegenden Wälder zerstört. Die Landschaft versteppte nach und nach. [...] Das Landschaftsbild im

Schleizer Oberland änderte sich vollständig.

Doch die Ursache blieb offiziell geheim. Denn eines der bestgehüteten Geheimnisse in der DDR waren die Daten und Fakten über Umweltschäden. [...]

Nach und nach begannen die betroffenen Anwohner, nach Verbesserungen zu suchen. Doch eine Bürgerinitiative konnte in der DDR nicht einfach gegründet werden. Und eine Verwaltungsgerichtsbarkeit gab es nicht. Schutz fanden die Kritiker schließlich unter dem Dach der evangelischen Kirche. Mitte der 80er-Jahre entstanden in den Kirchgemeinden von Knau und Dittersdorf christliche Umweltkreise.

(...] Vorrangiges Ziel war es, ihre Kritik in die Öffentlichkeit zu tragen [...]. Nach und nach berichteten verschiedene DDR Untergrundzeitungen über die Umweltzerstörung

* Auch einige Kirchenzeitungen nahmen sich des Themas an.

[...) In der DDR-Öffentlichkeit fanden die Umweltschützer aber kein Gehör. Ihr Engagement wurde nicht gefördert, sondern verschwiegen und bekämpft. Dabei arbeiteten SED, Staatssicherheit, Polizei und SZM-Verantwortliche Hand in

Hand. Als die Gruppe a die Grenzen des DDR-Regimes stieß, wurde ihr klar, dass der ökologische Konflikt vor Ort und im Land systembedingt war. Nur durch grundlegende Veränderungen im politischen System konnte die Umweltzerstörung durch die Schweinemastanlage beendet werden.

Diese Erkenntnis und die Erfahrungen mit den staatlichen Organen und Funktionären führten zu einer allmählichen Politisierung. Aus der Umweltgruppe wurde eine politische Oppositionsgruppe. Die DDR schuf sich so ihre eigenen Feinde.

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