Folgende erfundene Situation, um die Frage zu verdeutlichen:
Ein Jugendlicher (der das gesetzliche Mindestalter für Alkoholkonsum erreicht hat) betrinkt sich (an einem Wochentag, er hat noch Schule wohlgemerkt) so stark, dass er sich auf der Toilette übergeben muss. Seine Mutter bekommt das natürlich mit und ist, verständlicherweise, stocksauer. Am nächsten Tag sieht der Jugendliche, dass seine Mutter jeglichen Alkohol, den er sich gekauft hat, weggenommen hat. Natürlich ist das zu seinem Schutz, aber der Jugendliche ist, auch verständlicherweise, stocksauer. In seiner Rage denkt sich: „Pff, glaubt die wirklich, dass ich jetzt weniger trinke oder gar ganz mit dem Trinken aufhöre?! Pah, im Gegenteil: Dadurch werde ich noch aggressiver und werde heimlich nur noch mehr trinken!“
Soweit die Ausgangssituation.
Im Ernst: Natürlich ist sowas gar nicht cool. Erstens der exzessive Konsum, in dem Fall sogar Binge-Drinking, also Trinken mit dem Sinn, schnell betrunken zu werden, zweitens unter der Woche, wo am nächsten Tag um 7:45 Uhr Schule ist. Aber ist den Alkohol wegzunehmen, sagen, dass man aufhören soll und dass es Strafen geben wird, wenn das nochmal passiert und sich Sorgen machen wirklich das Einzige, was Eltern tuen können? Weil man kann ja nicht 24/7 auf seine Kinder aufpassen. Man kann dem Jugendlichen ja nicht Handy, Geldbeutel etc. entziehen. Und selbst wenn man das macht, kann er zu Freunden gehen und die kaufen ihm was. Wenn man ihm dann wieder verbietet, rauszugehen, schränkt ihn das massivst ein und dann wird er sich im Extremfall rausschleichen und so weiter und so weiter…
Man kann es nicht verhindern. Man kann es nur so schwer wie möglich machen.
Oder?