Onkel gestorben - alleine verabschieden?

Gestern war schon ohnehin kein schöner Tag, da es der Todestag meiner Mutter war.

Abends rief mich eine Verwandte an, die die sagte, ich solle unbedingt meine Cousine anrufen, da dieser etwas passiert ist. Meine Befürchtung, dass mein Onkel gestorben ist, bestätigte sich dann. 😔

Meine Cousine ist psychisch krank, es gab schon of verhaltensbedingt sehr, sehr schwierige Situationen, in denen sie mich verletzt hat. Eine der schlimmsten war, dass sie keinem in der Familie vom Tod ihrer Mutter erzählte, die meine Lieblingstante war. Sie wurde klammheimlich beerdigt ( in meiner Stadt) und ich erhielt 3 üble Anrufe, in denen ich beleidigt und beschimpft wurde. 3 Monate später meldete sie sich und sagte mir nicht nur dass ihre Mutter tot sei, sondern sie habe nicht gewollt, dass ich es weiss, weil ich mich “dann freuen würde”. Wie krank ist das bitte?

Zur Beerdigung meiner Mutter kam sie nicht, weil sie und ihr Freund “keine Lust hätten morgens um 6 Uhr in den Zug zu steigen”. Der Freund und seine Mutter, die beide zur Beerdigung kommen wollen, sind ein Thema für sich und Menschen, denen ich nicht begegnen möchte. Der Freund hat mich in der Vergangenheit rassistisch beleidigt.

Nun verlangt die Familie von mir, dass ich zur Beerdigung gehe, weil ich das meiner Cousine schuldig wäre. Ich möchte das aber nicht und mich stattdessen alleine am Grab von ihm verabschieden. Aus der Familie geht ansonsten niemand hin, jeder hat schon eine Ausrede parat.

Seht ihr unter den oben stehenden Umständen eine moralische Verpflichtung, an der Bestattung teilzunehmen?

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Warum war ich nicht mehr so gerne bei meinen Großeltern, als mein Opa gestorben ist?

Ich bin und war das totale Oma und Opa Kind. Nur mein Opa ist schwer erkrankt und war eigentlich gar nicht mehr wirklich Teil vom Leben. Er redete nichts mehr, reagierte sehr wenig, konnte kaum mehr alleine laufen, sehr demente Züge und sehr komische Verhaltensweisen.

Mein Opa war immer da und meine Oma hat ihn gepflegt. Ich hab auch mal essen geschoben oder bin mit ihm gleaufen, hab ihm den Fernseher angemacht oder auf ihn aufgepasst. Man muss dazu sagen, dass ich meinen Opa nur noch wo ich klein war, normal und relativ gesund in Erinnerung habe. Und er war bis heute der beste Mensch den ich überhaupt kennengelernt habe. Ich habe ihn immer schon bewundert und war tieftraurig, dass man mit ihm später als ich älter wurde, nicht mehr so viel anfangen konnte, er mir keine Tips oder sonst etwas auf den Weg geben konnte

Jedenfalls als mein Opa gestorben war, war natürlich jeder tieftraurig und ich war ja früher immer so gern bei meinen Großeltern, hätte dafür jeden Ausflug sausen lassen, da habe ich mich einfach am wohlsten gefühlt. Und jetzt wo er weg wahr, gab es eine ganze Zeit wo ich nicht mehr so gerne zu meiner Oma gegangen bin. Es lag nicht daran, dass sie jetzt so traurig war und ich deswegen nicht mehr hin wollte. Eigentlich hätte ich mich ja sogar wohler fühlen müssen, weil ich ihn nicht mehr so "leiden" oder abbauen sehen musste. An was könnte das gelegen haben?

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