Wieviel unseres Verhaltens ist fremdgesteuert?

Es gibt ja Menschen, die sind davon überzeugt, dass der größte Teil ihres Lebens von einer Hand voll Mächtigen gesteuert wird, die sich kaputt lachen über die vielen Doofen, Ohnmächtigen, die ihnen all das zuarbeiten, was sie leider immer noch nicht in der passenden Währung ins Jenseits transferieren können. Doch wie hoch ist dieser Anteil an machtvoller Fremdbestimmung tatsächlich? - Ich schätze meinen auf weniger als die Hälfte, weil ich schon immer ein Macher war, der lieber andere dirigierte als sich bestimmen zu lassen von anderen. Defakto können wir ja nicht das Geringste ohne BeTEILigung anderer tun, weil sogar unsere kleinsten Bestandteile nur durch Interaktionsprozesse funktionieren. Von einem Spaziergang ganz alleine im Wald haben wir nichts, wenn wir die Luft verpestet haben zusammen mit vielen anderen. Dass unsere Entscheidungen vom limbischen System in unserem Hirn kräftig mitgesteuert werden, wir sozusagen fremdbestimmt sind vom eigenen Ich, das sich im ständigen Austausch mit anderen entwickelt, wissen bislang nur wenige. Und dass wir so ziemlich alle VerANTWORTung für das, was in Gesellschaften passiert, Mächtigen über uns in die Schuhe schieben, treibt Politiker doch schon lange immerwieder in die Verzweiflung, weil sie kaum hinterherkommen mit dem Verteilen der Fehlentwicklungen auf möglichst viele Schultern, während Unrecht laufend wie verrückt nachwächst. Vielleicht sollten wir umdenken und mal in unserem Verhalten nach entsprechenden Störungen suchen ...

Politik, Psychologie, Sozialpsychologie, Philosophie und Gesellschaft

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