Hitler Aufstieg des bösen (Film)?
Hallo,
habe vor ein paar Tagen den Film Hitler Aufstieg des bösen geguckt wo es um Hitlers Machtergreifung ging fand in auch ganz gut nur ich habe eine Frage zu dem Film und zu Hitler selbst?
Ich finde er ist im Film etwas falsch rübergebracht da er im Film bei seinen Reden und Konversationen immer wieder sehr energisch,laut,vulgär und Beleidigend wird, war der Kerl wirklich so drauf den wenn ich mir Originalaufnahmen von seinen Reden ansehe wirkt er ganz anders und bleibt noch recht sachlich.
Mir ist klar das in das sowas in Filmen gerne dramatisiert wird aber was ist eure Meinung zu dem Film und zur Verkörperung von Hitler?
Danke für eure Antworten.
9 Antworten
Ein Fehler, der mir in dem Film auffiel, ist, daß in dem Strafverfahren gegen die Anführer des Ludendorff-Putsches der Richter mit einem Holzhammer auf sein Pult klopft, was an Gerichten in der englischsprachigen Welt üblich ist, in Deutschland aber nicht.
Es kann auch sein, daß ich ein oder zwei Beispiele unrichtig geschriebener Frakturschrift gesehen habe, aber da bin ich nicht mehr sicher. In Film- und Fernsehproduktionen über die NS-Zeit kommen solche Fehler jedenfalls immer wieder vor.
Ich denke nicht das man in solch einem Film, indem alles recherchiert werden muss, an solch eine Formalität denkt.
Frakturschrift wird im englischsprachigen Raum selten verwendet, ist diesem jedoch nicht völlig fremd.
Es gibt viele Gerüchte um Hitler. Die Gegner von der Diktatur wollen natürlich danach immer das dieser Mensch so schrecklich und der Menschheit feindlich gegenüber steht wie nur möglich.
Der Film ist unterhaltungstechnisch ganz nett anzuschauen, an den historischen Tatsachen geht er allerdings vollkommen vorbei.
Mein persönlicher Aufhänger ist dabei vor allem die Darstellung Hindenburgs, der in dem Film einerseits als wesentlich schärferer Gegner der Nazis dargestellt wird, als er tatsächlich war. Auch kommt er dabei als Sachwalter der Republik herüber, der sich über die Rechtsverschiebung der politischen macht im Reichstag besorgt zeigt. Die historische Realität ist viel mehr die, dass Hindenburg in dem er den demokratisch zustande gekommenen Kabinetten Müller (SPD) und Brüning I (Zentrum) seine Unterstützung versagte, teilweise sein Amt dazu missbrauchte aktiv gegen diese zu arbeiten um die Sozialdemokraten aus der Regierungsverantwortung hianuszutreiben und eine Rechtswenedung ("Nationale Konzentration" lautete seinerzeit das Schlagwort) der politischen Leitung Deutschlands herbei zu führen.
Damit war er realiter eine Figur, die die Demokratie weitgehend beschädigte.
Auch war er anders als im Film, der damit einen populären, vom Stand der Forschung her aber längst widerlegten Mythos aufgreift, durchaus kein halbsenieler Greis, sondern bis wenige Stunden vor seinem Tod (vergleiche dazu etwa Wolfram Pyta: "Hindenburg") im vollbesitz seiner geistigen Kräfte und wusste auch sehr gut, was er da tat, als er Hitler zum Kanzler machte und Reichstagsbrandverordnung und Ermächtigungsgesetz unterzeichnete.
Das ist ein Beispiel für gravierende historische Ungereimtheiten in diesem Film. Es gibt zig andere. Insofern wie gesagt, aus unterhaltungstechnischen Gesichtspunkten betrachtet ganz netter Film.
Als einigermaßen präzise Darstellung historischer Gegebenheiten gemäß zeitgenössischen Stand der Geschichtswissenschaft in diesen Dingen vollkommen unbrauchbar.
Der Film-Hitler unterscheidet sich in vielem vom realen Hitler. Z. B. hatte Hitler auffallend blaue Augen.
In seinen Reden sprach er schon in den 20er Jahren laut und energisch; seine Zynik gegenüber Gegnern war ausgeprägter als nach der Machtübernahme.
Er war so...unabhängig davon, dss derartige Filme Historie komprimieren.
Gut, sowas lässt sich aber kaum vermeiden^^