Kurz zu mir. Ich bin 32, komme aus einer in vielen Bereichen missbräuchlichen Familie. Zu einem grossen Teil meiner Familie, habe ich bereits den Kontakt abgebrochen, was fiel mir ehrlich gesagt leichter fiel als erwartet.
Vor Jahren bereits zu meinem Vater, wo ich Dank dem Jugend damals auch Rückenstütze bekam. Seit Mitte diesem Jahres auch zu meinen Onkeln und Tanten, jetzt bleiben mir nur noch mein Bruder, meine Mam und meine Schwester.
Ich will die drei nicht mal verlieren, aber ich habe schon als Kleinkind gespürt das sie mir nicht gut tun. Und ich spüre, das ich immer mehr, an dem kontakt zu ihnen, zerbreche. Je weniger ich davon zu ihnen habe, desto besser geht es mir - es ist also Selbstschutz. Ich habe auch eine Psychologin, mit der ich bereits über meinen Entschluss im Gespräch bin und die den Abbruch, oder zumindest eine extrem starke Abgrenzung - auf einige wenige Tage im Jahr auf neutralem Boden - sehr begrüßt.
Ich habe vor allen Dingen Angst, auf Unverständnis und Vorwürfe aus meinem direkten Umfeld zu stossen.
Momentan lebe ich - aufgrund von ptbs und anderen Erkrankungen, welche ich durch Erlebnisse in eben meiner Familie bekam - in einer eigenen Wohnung mit Anbindung an ein betreutes Wohnen.
Auch da habe ich teilweise Angst vor solchen, ich sage mal, Konfrontationen, da diese nun mal die jenigen sind, die am meisten mit mir zutun haben.
Am meisten habe ich Angst immer wieder vorwürfe und Fragen wie "warum hast du das denn auch gemacht? Egal was passiert ist, es ist immer noch deine Familie!" Oder "ja, wenn du nur mal noch Kontakt zu deiner Familie hättest, hmh!?" Und"Blut ist dicker als Wasser, denk daran!" Zu bekommen, wenn ich gerade vielleicht sage das ich sie etwas vermisse oder so.
Es ist ja nicht so das ich pure Verachtung für diese Menschen empfinde, ich bin einfach Verzweifelt und Ich hatte schon mal ne Zeit lang (ein dreiviertel Jahr lang und damals ging es mehr oder weniger von beiden Seiten aus) keinen Kontakt zu ihnen und es ging mir damit besser als je zuvor.
Nur das mir damals, halt genau solche Sachen immer wieder entgegenkamen und irgendwann auch in der Firma und auch unter Nachbarn darüber getuschelt wurde, das ich ja so und so sei, wer schon zur Familie keinen Kontakt wolle, der müsse das ja sein und könne eh nicht ganz dicht sein.
Kann man solchem Verhalten irgendwie vorbeugen?
Wie geht man am besten damit um und wie kann man Leuten klar, deutlich aber freundlich vermitteln das man das lassen soll und es sie nichts angeht?
ich bin in solchen Sachen mittlerweile sehr sensibel, leider. Meine Befürchtung ist, irgendwann richtig aus der Haut zu fahren....
Bei dem Kontaktabbruch zu meinem Vater konnte es jeder verstehen, bei den anderen auch.
Aber besonders wenn ich erwähne das ich ihn zu meiner Mam abbrechen möchte habe ich teils das Gefühl unter Vorwürfen begraben zu werden!
Wie kann man den Abbruch am einfachsten für sich und andere gestalten und "Gesellschaftstauglich" so gut es geht?