Wie lief eigentlich damals ein NATO-Alarm ab?

Wie lief eigentlich damals ein NATO-Alarm ab? Nehmen wir einmal das Jahr 1983, z.Z. der Able Archer Krise. Ausgenommen ein nuklearer Angriff, also NORAD (North American Aerospace Defense Command) meldet den Massenstart von ICBMs auf dem Territorium der UdSSR. Die NATO will ihre Gefechtsbereitschaft testen....into the boots within 15 Mikes. Die Abläufe für das Aufsteigen von Alarmrotten wurde ja bereits angesprochen aber was läuft eigentlich beim Heer ab? Alarmierung von SACEUR an die NATO-Kommandostellen BALTAP, AFNORTH, NORTHAG, CENTAG, etc. So dann passiert da was in den Befehlsständen. Verschlüsselung sämtlicher Fernmeldekommunikation nach Verfahren X-Ray/Yankee, Alarmierung entlang der Befehlskette Korps - Division - Brigade - Bataillon - Kompanie. So und dann erreicht mitten in der Nacht der Anruf des S2 des Bataillons den OvWa. "Lösen Sie sofort ROUND HOUSE aus! AUSFÜHRUNG!!!" Der OvWa ruft dann die einzelnen Kompanien an. Als Erstes natürlich den verpennten UvD und den Feldwebel vom Wochendienst. So und dann werden die Grenadiere und Jäger aus ihren Betten getreten. Sie waren ja schon vorgewarnt und hatten ihren "Alarmstuhl" gepackt, Antreten vor der WaKa, Waffen- und Munitionsausgabe, vor dem Kompanieblock antreten, Lage durch den KpChef. Dann im Laufschritt zu den Gefechtsfahrzeugen, zügig, zügig, BMK aufschrauben, Schützentrupp aufsitzen und im Nachtmarsch aus der Kaserne. Natürlich ohne Beleuchtung. Verlegen in den Verfügungsraum. Dort Warten auf weitere Befehle. Ist das so einigermaßen richtig wiedergegeben? Oder hat jemand Ergänzungen? Was mich besonders interessiert, ist das was in den Stäben und Gefechtsständen vor sich geht.

Um Aktualität herzustellen, können wir auch gerne ein modernes Beispiel nehmen. Das russische Manöver "Zapad 2017" findet kein Ende. Es sind nicht 25.000 Soldaten, sondern 125.000. Also eine massive Bedrohung. Die Regierungen der baltischen Länder melden Bedenken gegenüber dem NATO-Gremium. Es folgen scharfe Worte der Politik. Im Hintergrund laufen Diskussionen, ob der Bündnisfall bereits eingetreten ist. Alarmrotten auf beiden Seiten sind aufgestiegen. Höchste Gefechtsbereitschaft. Immer wieder wird Aktivität am Suwalki-Gap gemeldet. Es gibt jedoch noch keine gesicherten Erkenntnisse, dass russische Spähtrupps auf lettischem Territorium eingedrungen sind - ein Spähtrupp allein würde sicherlich noch keinen Weltkrieg auslösen. Welche Szenarien sind denkbar?

Bundeswehr, Militär, NATO
Wie werden Funksprüche bei der Bundeswehr korrekt abgesetzt?

Moin zusammen,

wie werden Funksprüche korrekt abgesetzt?

Lage: Herbst 1980. PzBtl 100 verzögert im Rahmen der PzGrenBrig 10 im Raum Helmstedt. Es hat bei der nächtlichen Begegnung mit einer sowjetischen Gardepanzer-Division schwerste Verluste gegeben. OCHSE (BrigKdr BrigGen Schmidt + S2 +S3 PzGrenBrig 10) an KAVIAR (BtlKdr Meier PzBtl 100), also BrigGefStd Haupt an beweglichen BtlGefStd auf Leopard 1- FhrPz. Der Brigadekommandeur will wissen, wie hoch waren die Verluste und wie ist die aktuelle StAN – Stärke- und Ausrüstungsnachweisung. Wie müsste der korrekte Sprechfunkverkehr lauten? Es gilt Sprechtafel 19801005PapaFoxtrott. „KAVIAR, hier OCHSE, authentisieren Sie, kommen!“ oder „KAVIAR, hier OCHSE, authentisieren Sie nach WISKHEY, kommen.“

KAVIAR kramt seine Sprechtafel hervor. Der Panzerfunker des BtlFhrPz gleicht Anforderung mit Numeral- und Authentisierungscode ab.

„OCHSE, hier KAVIAR. Meine Authentisierung für WISKHEY 10 lautet PAPA-TANGO, BRAVO-LIMA, etc.“

Gefechtsstandfunker OCHSE bestätigt Authentisierung von KAVIAR und stellt Frage.

„KAVIAR, geben Sie Ihre aktuelle StAN [Tarn-/Deckbezeichnung UNIFORM ZULU] durch, kommen.“

„OCHSE, 2./Kp [Tarnbezeichnung] hat 9 KILO PAPA ZULU (KPz – Kampfpanzer Leopard 1) verloren, 3./Kp [Tarnbezeichnung] hat nur noch 5 gefechtstüchtige KILO PAPA ZULU, kommen.“

„KAVIAR, so verstanden. Ende.“

Sind solche Funksprüche überhaupt realistisch? Der Gegner soll über ELOKA nicht unbedingt mitbekommen, welche Verluste es beim PzBtl 10 bereits gegeben hat. In einer realen Gefechtssituation muss es schnell gehen. Meiner Meinung nach bleibt da keine Zeit für eine aufwendige Authentisierung und verschlüsselt-verschleierten Durchgabe der StAN. Gibt es Literatur und wo kann man dergleichen Dinge nachlesen? Vielen Dank!

Bundeswehr, Militär

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