Wie bleiben Kampfjet Piloten bei bis zu 9 G wach und warum atmen die Piloten so heftig, wenn G-Kräfte auf sie wirken?
kleine extra Frage: Kann ein Kampfjet bei zu viel G-Kräften ''auseinander brechen''?
3 Antworten
JEDER " Mitfahrer " auf einer extrem steilen "Achterbahn" wird unter den jeweiligen G-Kräften in engen Kurven oder beim plötzlichen Abbremsen im "Tal" entsprechend belastet. Jetpiloten haben solche Belastungen mehrfach auszuhalten, weshalb sie oft spezielle Anzüge tragen. die durch Flüssigkeit oder Luftdruck dafür sorgen, das der gesamte Körper weiterhin mit Blut versorgt wird: Wenn alles verfügbare Blut in den Beinen steckt, fällt das Denken schwer.
Das Atmen ist nur ein Nebeneffekt der Muskelanspannung.
Die Piloten spannen die Muskeln im Oberkörper an und pressen damit das Blut Richtung Kopf um den G Kräften entgegen zu wirken.
Würden sie das nicht machen, wird das Blut in die Beine gezogen und man wird Ohnmächtig.
Ein Jet kann bei zu hoher Belastung auseinander brechen.
1. Diese hohen Belastungen kann man nur bei positiven Beschleunigungen überhaupt aushalten, also wenn die Belastung vom Kopf Richtung Füße geht.
2. Es gibt technische Möglichkeiten:
a) die altbekannte Anti-G-Hose, die Bauch, Ober- und Unterschenkel zusammenpresst, indem sie je nach Belastung über ein Ventil mit Luft aufgeblasen wird,
b) den Libellen-Anzug, den z. B. die Eurofighterpiloten tragen. Das ist ein doppelschichtiger Ganzkörperanzug mit einer Wasserschicht zwischen den Lagen. Da Wasser eine vergleichbare Dichte wie Blut hat, aber inkompressibel ist, "schwimmt" der Pilot in einer Wasserblase und wird weit weniger belastet.
3. Es gibt mindestens eine physiologische Möglichkeit: Die ebenfalls altbekannte Pressatmung. Durch ein spezielles Training ist der Pilot in der Lage, 1 bis 1,5 g alleine durch die Atmung zu kompensieren.
Dazu kommt, dass ein EF diese 9 G ja innerhalb einer Sekunde aufbauen kann. Na ja, das machen und noch funken und fliegen - das ist nur etwas für ganz besondere (gesunde und reaktionsschnelle) Menschen.
Aber ein Problem sind und bleiben die negativen G's. Selbst der EF mit seinen modernen Verbundwerkstoffen hält zwar +9 G aus, aber nur -3 G.
Irgendwann würden selbst da die Flügel abmontieren, egal in welcher Richtung.