Was haltet ihr von Nietzsches "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker" bzw. dem Motto "What doesn't kill you makes you stronger"?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dem zustimmen kann, da es ja eine so allumfassende Aussage ist.
Einerseits hat er ja schon mal intuitiv recht: Jemand, der noch nie in irgendwelchen Schwierigkeiten war, würde ich eher keine kritische Aufgabe zuteilen. Man lernt ja schließlich aus den Hürden, wie man sie nehmen muss.
Andererseits gibt es auch Leute, die nicht buchstäblich tot sind, aber z.B. über eine von Missbrauch geprägte Beziehung nie hinweg kommen. Die sind schon langfristig geschädigt.
Auch klar ist die Sache bei rein physischen Merkmalen. Es ist schwer zu behaupten, dass man dadurch körperlich stärker wird, dass man bei einem Unfall einen Arm verliert.
Andererseits wiederum ist das Prinzip in gewisser Weise sogar biologisch verankert. Wer Krafttraining macht, beschädigt ja beim Pumpen zunächst die Muskelfasern in seinem Arm, wodurch sie stärker wieder zusammenwachsen.
Oder nehme ich die ganze Aussage zu wörtlich und es soll eigentlich nur sowas generisches bedeuten, wie 'habe Mut' oder 'steh wieder auf'? Was meint ihr?