Spaltet dieses ganze Dämonisierung von rechts nicht die Gesellschaft?

Ich bekomme seit längerer Zeit mit das rechts oft mit Nazismus und Rassismus gleichgesetzt wird oder auch andersrum mit links gleich Kommunismus und Extremismus. Sorgt sowas nicht eher für Spaltung als für Gerechtigkeit. Links und rechts gehört doch eigentlich zur einer gesunden Demokratie dazu, wenn es nicht ins extremistische geht. Diese ganze falsche definierung und Diffamierung der politischen Spektren sorgt doch nur das der politische Diskurs zum Erliegen gebracht wird. Zum Beispiel wird die AfD in der Hinsicht einfach noch gefährlicher, da viele Menschen die es in Erwägung ziehen diese Partei zu wählen, obwohl sie im Geiste nicht die Rechtsextremen Punkte und Politiker unterstützen, gleichgestellt mit den radikalen rechten werden und somit ein großer Teil der Bevölkerung als Radikal bezeichnet wird. Dadurch entsteht doch eine indirekte Extremisierung der Bürger. Genauso auf der linken Seite. Viele Menschen die moderat rechts sind laufen zur AfD, da ihre bedenken nicht ernst genommen werden und sie direkt abgestempelt werden. So verschiebt sich das politische Spektrum eines Landes ins extreme, obwohl die Volksparteien dies einfach verhindern können indem den Bürgen zugehört wird und Ihre politische Agenda so angepasst wird, dass auf diese Menschen zugegangen wird die eher konservativ sind. Es müssen doch Kompromisse gemacht werden, damit verhindert wird, dass durch die nicht Beachtung von diesen Meinungen, diese Menschen in die Arme von Populisten laufen. Wie steht ihr dazu ?

Deutschland, Politik, Gesellschaft, Gesellschaftskritik, Linksextremismus, Meinung, Politiker, Politikwissenschaft, rechts, Rechtsextremismus, Soziales, AfD, Gesellschaft und Psychologie, links
Es wird über die Entziehung von Björn Höckes Grundrechten debattiert. Diese Forderung ist selbst schon autoritär - was sagt das über die Fordernden aus?
 "Wer Grundrechte entziehen will, denkt bereits autoritär"

Vorweg: Ich finde Höckes Ansichten teils schon sehr grenzwertig, nicht gut. Trotzdem hab ich prinzipiell, unabhängig von ihm, Fragen zur Demokratie in Deutschland.

Viele haben eine Petition unterzeichnet, um Björn Höcke Grundrechte und das Wahlrecht zu entziehen.

Das ist kein Grund zu antifaschistischer Freude, sondern Grund zu höchster demokratischer Besorgnis
Stellen wir uns vor, in Ungarns Verfassung würde die Möglichkeit geschaffen, Staatsfeinden die Grundrechte zu entziehen. Natürlich wären wir alle empört. Ein derartiges Manöver würde als endgültiger Beweis dafür genommen, dass Ungarn keine rechtsstaatliche Demokratie mehr ist, sondern ein autoritäres Regime, fast so schlimm wie Weißrussland.
Man braucht das Instrument der Grundrechtsverwirkung .. gar nicht. Wir haben doch Strafgesetze und Gefahrenabwehrgesetze genug. Die Demokratie ist nicht schutzlos. Aber alle Gesetze müssen sich an den Grundrechten messen lassen, abstrakt und in der konkreten Anwendung. Die Gesetze müssen also verhältnismäßig sein, das ist der praktische Sinn der Grundrechte.

Petition gegen Björn Höcke: Wer Grundrechte entziehen will, denkt bereits autoritär (rnd.de)

Diejenigen, die Höcke die Grundrechte entziehen wollen, sind also selbst schon autoritär und werfen genau dieses Verhalten/Sichtweisen anderen vor.

Denkt ihr, das wär für eine Gesellschaft gut und erstrebenswert? Immerhin ist Höcke weder festgenommen, inhaftiert, angeklagt, noch die AfD (trotz seiner Mitgliedschaft) verboten und wird es auch nicht werden, da sie sich nun mal im rechtlichen Rahmen bewegen und rechtlich nicht belangbar sind.

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Gründe für die Stärke des Islams und desssen heutige Anziehung in Relation zu anderen Religionen in Europa, unter der Betrachtung historischer Entwicklungen?

Hallöle,

Als der Islam vor gut 1400 Jahren das Licht der Welt erblickte, war er ohne Zweifel der bis dato fortschrittlichste Glaube, den die Menschheit kannte. Er forderte klare Strukturen und gab durchaus damals sinnvolle Lebensanweisungen. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass er schon im Spätenfrüh- und Hochmittelalter seinen Weg, freilich sporadisch über Pilger, Händler und andere Reisende, in die Kernlande Europas fand, wo er durchaus erst einmal akzeptiert wurde. Das Mittelalter war tatsächlich weniger Intolerant als oft dargestellt, zumindest zu Beginn, wobei verhärtete Strukturen durchaus im Verlaufe der Entwicklung zu finden sind, die mit dem Hexenhammer und der darauf in der frühen Neuzeit folgenden Ermordung ganzer Bevölkerungsgruppen gipfelten. Immer wieder sollten Wellen islamischen Glaubens nach Kerneuropa schwappen, vor allem die osmanischen Eroberungen in der vormodernen Neuzeit sind dabei erwähnenswert.

Allerdings konnte er sich nie wirklich in Europa festsetzen, abgesehen von der zeitweise islamisch regierten iberischen Halbinsel und Teilen der ehemals osmanischen Gebiete führte eher ein veritables Schattendasein in der religiösen Landschaft.

Dennoch konnte er immer in geringem Maße in diesen Landen überdauern und anders als das orthodoxe Christentum, die slawischen und ungarischen Volksreligionen, sowie jüdische Ausrichtungen unterlag er wegen seiner geringen Größe wenigen Repressionen.

Interessant ist dabei die Entwicklung in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, die einen enormen Aufschwung für den Islam in West- und Zentraleuropa mit sich brachte, der heute deutlicher als je zu spüren ist, wächst der Anteil der islamischen Bevölkerung in Deutschland, Frankreich, Britannien, etc. jährlich an.

Was sind nun also die Gründe dafür, dass der Islam gerade in der Zeit der Digitalisierung und des unbegrenzten Informationsaustausches seine neue Blütezeit erlebt? Wie schafft es der Islam, anders als beispielsweise christliche Konfessionen seine Stellung in ihm eigentlich fremden Gebieten so dramatisch auszuweiten und in einigen seiner Kerngebiete zu verfestigen?

Ich bedanke mich schon einmal im Vorfeld für Antworten und bitte um eine zivile Diskussionskultur. c:

Europa, Religion, Islam, Deutschland, Politik, Christentum, Gesellschaftslehre, Philosophie, Religionsgeschichte
Organe verkauft - moralisch?

Dies ist alles eine rein theoretische Überlegung keinerlei Realitätsbezug, also wie bei einem klassischen moralischen Dilemma.

Angenommen man würde im jungen alter sterben, so dass die eigenen organe noch brauchbar für den (kriminellen) Organhandel sowie für die (legale) Organspende wären. Angenommen man bekäme bei der kriminellen Organisation mehrere hundert tausend bis wenige millionen für das überlassen des toten körpers und bei der legalen spende 0€, wäre es in dem fall aus eurer sicht moralisch, die organe der kriminellen Organisation zu überlassen und

a) entweder das erhaltene geld zu spenden um Menschenleben in not zu retten

b) oder für die Hinterbliebenen ein angenehmes leben zu finanzieren.

c) alternativ ohne geld zu erhalten zu spenden

Wir sollten davon ausgehen, dass die verstorbene person mit allen genannten Optionen zufrieden wäre und gut fände.

Welche optionen a, b oder c wären eurer ansicht nach moralisch, in welcher Rangfolge und wären a und b eurer ansicht nach überhaupt moralisch?

Hier meine Ansicht: Ich bin der Ansicht, dass option a) mit Abstand die moralischste wäre, da im Vergleich zu c) so oder so ein Menschenleben (der die organe erhält) gerettet wird, wobei nur der verteil-mechanismus sich unterscheidt: in fall a) ist dieser geld und in fall c) zufall. Das einzig bedenkliche an a) ist, dass eine kriminelle Organisation finanziell profitiert, welche damit schaden anrichten kann. Meiner Einschätzung nach ist der Erwartungswert dieses potentiellen schadens jedoch weit geringer als das wohl, dass eine spende des erhaltenen geld bewirken kann: Vor allem in z.B. könnte man vermutlich über 100 leben retten und signifikant sowie langfristig verbessern.

Was meint ihr?

C) Organe ohne erlös spenden 45%
A) Organe an kriminelle Organisation verkaufen und Erlös spenden 36%
B) wie a), aber erlös nicht spenden 18%
Familie, Geld, Mafia, Politik, tot, Gesellschaft, Kriminalität, Moral, Philosophie, Dilemma
Muss man folgenden Sachverhalt nicht so interpretieren, dass es versteckte Krawallmacher gibt, die gezielt legale Protestaktionen zum Volksaufruhr machen?

Als Robert Habeck Anfang Januar von einem privaten Ausflug zurückkehrt, blockieren wütende Menschen seine Fähre. Der Minister war von der Unruhe gewarnt worden - ausgerechnet von der politischen Konkurrenz. Der Grünen-Politiker zeigt sich besorgt über das "verrohte" gesellschaftliche Klima.

Vizekanzler Robert Habeck hat sich erstmals ausführlich über die Blockade am Fähranleger im schleswig-holsteinischen Schlüttsiel geäußert. "Ich wusste, dass es Proteste geben würde. Gegen Mittag landeten Informationen bei mir an", sagte Habeck im Interview mit dem "Stern". Die Warnung vor der bevorstehenden Unruhe sei ausgerechnet von einer Christdemokratin gekommen. "Eine CDU-Kollegin aus der Lokalpolitik hatte grünen Abgeordneten den Hinweis gegeben, dass sich am Anleger etwas zusammenbraut. Das war sehr aufmerksam von ihr - und ein Zeichen dafür, wie fair es in der Politik auch zugehen kann."

Der Grünen-Politiker befand sich bei der Blockade in der vorvergangenen Woche auf der Rückreise von einem privaten Besuch auf der Hallig Hooge. Er habe sich gegen ein Angebot des BKA entschieden, einen Umweg zu nehmen und sei bewusst mit der Fähre gefahren, um mit den demonstrierenden Landwirten zu sprechen, sagte der Wirtschaftsminister. Er sei sich sicher, dass unter den Demonstranten viele Bauern gewesen seien, die reden wollten. "Aber sie sind nicht durchgedrungen, die Stimmung am Anleger war aufgebracht." Der Grüne weiter: "Ich freue mich, dass inzwischen Bauernvertreter meine Einladung angenommen haben, sodass wir noch in Ruhe sprechen können."

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In dem Interview mit dem "Stern" warnte Habeck auch vor möglichen Attentaten gegen Politiker. "Wolfgang Schäuble ist gerade gestorben. Er litt einen großen Teil seines Lebens an den Folgen des fürchterlichen Attentats. Oskar Lafontaine ist angegriffen worden - es gab immer wieder Attentäter. Und es wurden in letzter Zeit ja Pläne aufgedeckt - und bisher zum Glück vereitelt."

Symbolische Galgen, wie sie im Zuge der Bauernproteste vermehrt zu sehen sind, hält Habeck für ein Warnsignal: "Ich finde das wirklich verstörend. Wenn Worte Vorstufen von Handlungen sind, was sind dann solche Symbole?" Das gesellschaftliche Klima bezeichnete Habeck als "verroht". Gefragt, ob er persönlich Angst vor einem Attentat habe, antwortete der Vizekanzler: "Ich habe einen professionellen Apparat um mich herum, der es mir ermöglichen soll, nicht darüber nachzudenken." Und weiter: "Als Vizekanzler habe ich Personenschutz. Viele andere haben diesen Schutz nicht. Wir, als Gesellschaft, müssen uns gegen ein Klima der Bedrohung stemmen."

Quelle: ntv ( https://www.n-tv.de/politik/Habeck-CDU-Politikerin-warnte-vor-Faehren-Mob-article24667203.html )

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