Warum findet man die Ampelregierung gut?
Zwischen 20% und 30% finden ja die Arbeit noch gut
5 Antworten
Zu den 20-30 % gehöre ich auch. Hier mal meine Sicht der Dinge.
Wir hatten unter Merkel 16 Jahre lang salopp gesagt Friede Freude Eierkuchen. Das lief gut und ich will das auch nicht schlecht reden. Die 4 Regierungen haben es verstanden Probleme zu erkennen, dies zu vermitteln und transparent darzustellen, wie man ihnen entgegen treten will. Streitereien innerhalb der Regierung praktisch nicht vorhanden.
Gerade zum Ende hin fehlte aber die Bereitschaft mal wirklich was zu bewegen. Man fing meiner Ansicht nach an einfach nur noch zu verwalten anstatt Veränderungen, die Raum für Innovation bieten, abzuschieben.
Insofern war die Ampel erstmal eine willkommene Abwechslung. Es wurde und wird viel diskutiert und gestritten. Ich habe den Eindruck man ist wirklich um den besten Kompromiss bemüht anstatt um den einfachsten. Und es wurde viel bewegt. Wenn auch manches davon durch äußere Umstände gezwungener Maßen in Bewegung kommen musste.
Finde ich denn alles gut, was die Ampel so tut und macht und wie es in Deutschland momentan aussieht? Nein.
Nicht gut finde ich, dass man die Streitereien so öffentlich ausgetragen hat. Eine bessere Außenwirkung hätte es gehabt, erstmal hinter den Kulissen ums grobe zu streiten und dann um die Feinheiten in der Öffentlichkeit zu ringen. So herrschte zu oft der Eindruck, dass sie sich gar nicht ausstehen können.
Auch würde ich mir einen presenteren Kanzler wünschen. Die ruhige und besinnliche Art von Herrn Scholz ist ja ok. Aber trotzdem kann er auch gerne mal öfter in der Öffentlichkeit zeigen und darüber sprechen welche Probleme man gerade bearbeitet und welche Lösungen man verfolgt.
Ich differenzieren auch. Für den Ukraine Krieg und die daraus folgenden höheren Energiepreise sehe ich die Ampel nicht in der Verantwortung, auch wenn ich das alles nicht gut finde. Aber ich finde man hat auch den Umständen das beste gemacht.
Auch sehr ich ein, dass sich die globalen Umstände verändert haben. Die fetten bequemen Jahrzehnte sind vorbei. Jetzt heißt es den Arsch aus dem Sessel zu bekommen und wieder anzupacken. Deutschland muss aus dem Quark kommen und sich weiter entwickeln. Das bedeutet Veränderung. Und die mögen viele Menschen nicht bzw. haben sogar Angst davor. Das laste ich auch nicht der Ampel an. Den Menschen die neue Situation nicht verständlich beizubringen dagegen schon.
Und auch der Umgang mit der AfD gefällt mir nicht. Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass die Altparteien kein Konzept haben mit dieser Gruppe und ihren fragwürdigen Ansichten und Methoden umzugehen. Man sollte sie mit ins Boot holen (zumindest in Diskussionen) und ihren Unsinn dabei konsequent aufklären. Ist natürlich sehr mühselig. Aber damit würde aus meiner Sicht mehr Leuten klar werden, was die AfD so von sich gibt und wie realitätsfern oder gar verachtend das oft ist. Auch könnte man die Kritikpunkte der AfD auch einfach mal aufnehmen und selbst Lösungen dafür anbieten.
Und ganz klar: Die Haushaltskrise war völlig daneben. Da hat die Ampel nicht sorgfältig gearbeitet und kassiert zurecht viel Kritik.
Insgesamt finde ich, ist der Ruf der Ampel zu unrecht so schlecht. Einmal weil ihnen alles in die Schuhe geschoben wird was nicht gut läuft (egal ob sie es verschuldet hat oder nicht) und zum anderen, weil sie ihre Erfolge nicht gut präsentiert.
Zudem würde ich Neuwahlen zum jetzigen Zeitpunkt für schlecht halten. Das spielt nur der AfD in die Hände. Und mit der und ihren rückwärts gerichteten Ansichten kommt Deutschland garantiert nicht aus dem Quark.
Würde ich die Ampel wieder wählen? Das kann ich weder bejahen noch verneinen. Abgerechnet wird eben erst zum Schluss, wobei es natürlich auch darauf ankommt, was andere dann zu bieten haben.
Es gibt durchaus Bevölkerungsteile, die von der Katastrophenpolitik der Ampeltruppe profitieren.
Insbesondere beim Thema Migration machen sich da nicht wenige richtig die Taschen voll und die möchten natürlich auch, dass das so bleibt.
Und auch an der Klimahysterie verdienen inzwischen nicht wenige richtig gut auf Kosten der Allgemeinheit.
Dazu dann noch der öffentliche Dienst der immer weiter aufgebläht wird und in dem auch zahlreiche Nutznießer warm und trocken sitzen.
Insgesamt haben wir inzwischen ein sehr gut laufendes System von Versorgungsstrukturen für insbesondere die Kernwählerschaft der SPD und der Grünen, nicht nur über die Bundespolitik, sondern auch über die Landespolitik. Also eigentlich kein Wunder, dass ein bestimmter Anteil der Unterstützer dieser Politik nicht kleiner wird.
Dieses widerliche Geschreibe ist typisch für afd-stammtische und Rassisten
habe ich verstanden, aber wo ist im Kommentar Hetze?
Ich find die nicht gut. Das war aber bisher bei jeder Regierung so. Das Höchste war "ned gschumpfa isch gnua globt".
Das Gute an der Sache ist: Ich darf die Regierung den ganzen Tag lang straflos kritisieren. Und auch das durfte ich schon immer, da ich noch nie in einem Staat leben musste, in dem die Meinungsfreiheit nennenswert beschränkt ist.
Seit dem verkorksten Heizungsgesetz ist die Stimmung umgeschlagen in ein allgemeines Ampel-Bashing. Egal, was sie macht, sie kann es niemandem mehr Recht machen.
Selbst wenn Olaf Scholz übers Wasser laufen würde, würden die Kritiker sagen: seht her, selbst zum Schwimmen ist er zu blöd.🤣
Weil dies hier ein freies Land ist und Meinungsfreiheit garantiert ist...
...und weil manche die aktuellen Alternativen auch nicht besser finden...
AgD wäre noch viel schlimmer, und was dann noch übrig wäre, ist auch (versch)merzlich... ;o)
Danke für deinen differenzierten Kommentar...hat man hier nicht oft