Wo liegt die Grenze zwischen egoistisch sein dürfen und Umwelt schützen müssen?

Der Mensch gilt für viele als der geborene Egoist. Wir nehmen ständig von der Natur und geben, wenn überhaupt, nur einen kleinen Teil zurück. In der Debatte um der Fleischkonsum, kommt es immer wieder zu einem Dilemma. Darf der Mensch Fleisch konsumieren, weil es ihn ernährt oder darf er es nicht, weil er sich auf andere Weise ernähren kann? Die Intelligenz spielt in der Tier- und Umweltethik häufig eine große Rolle. Hauptargument auf beiden Seiten bleibt oft die Intelligenz des Menschen und die Fähigkeit zu Moral, Mitleid und der Machtstellung über den Tieren.

Interessant ist die verschiedene Auslegung dieser Fakten und Theorien durch beispielsweise den Biozentrismus nach Albert Schweitzer, welcher ein klares Bild auf die Streitfrage zulässt. In dieser Schule ist nämlich davon die Rede, dass so viel Leben wie möglich erhalten bleiben soll. Der Mensch darf also nicht unnötige Tode hervor rufen. Albert Schweitzer bezeichnete sich selbst als "Massenmörder", da er Medizin gegen eine Krankheit einnahm und somit unzählige Bakterien abtötete. Trotzdem würde der Mensch zum Selbsterhalt natürlich weiter töten und nicht einfach so sterben. Nun ergibt sich wieder die Problematik, ab welchem Punkt hat der Mensch sich über Tiere und Umwelt zu stellen oder sollte alles auf den Umweltschutz abzielen?

Mehr über den Biozentrismus und Albert Schweitzer: https://youtu.be/pS0wedmLJoY

Ein weiterer Punkt, der vielleicht angesprochen werden sollte, ist, dass der Mensch eine Abhängigkeit von der Umwelt hat. Sei es in Bezug auf Ressourcen, Trinkwasser oder Nahrungsquellen, der Mensch braucht seine Umwelt. In dieser Mensch-Umwelt-Beziehung wäre es katastrophal, wenn die Natur zu Grunde gehen würde. Allein zum Selbsterhalt ist Umweltschutz von Nöten. Doch für welchen Preis? Wie sehr müsste sich das Individuum einschränken?

Ab wann beginnt bei euch die Grenze zwischen egoistisch sein dürfen und Umwelt schützen müssen? Aus welchem Grund liegt sie für euch genau dort? Falls ihr ein konkretes Beispiel habt, würde ich mich sehr freuen.

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Warum werden von vielen jungen Leuten nationale Grenzen zunehmend als negativ wahrgenommen?

Ich habe den Eindruck, dass von vielen Leuten meiner Generation eine nationale Grenze zunehmend als etwas negatives gesehen wird. Das ganze Wort "Grenze" hat eine ziemlich negative Konnotation. Vermutlich auch durch die innerdeutsche Grenze.

Wer Grenzschutz fordert, ist schnell ein Rechter. Wer Grenzen gut findet, schnell ein Nationalist. In einer modernen Welt, so die Vorstellung, bräuchte es keine Grenzen und manche fordern ja sogar die Abschaffung von Nationalstaaten.

Ich persönlich finde Grenzen gut. Ich bin nicht für strenge Grenzkontrollen und ich finde das Schengen-Abkommen sehr gut. Innerhalb der EU sollte man ohne große Probleme reisen können.

Es ist aber auch so, wie unsere Zeitung mal geschrieben hat, dass wir unsere Sicherheit den Grenzen verdanken. Weil wir eben nicht jeden reinlassen. Als es im Zuge der Flüchtlingskrise ziemliches Chaos an den Grenzen gab, haben das einige Terroristen ja auch ausgenutzt.

Wenn z.B. Verfolgte in unser Land kommen, um hier Schutz zu suchen, wäre es ja ziemlich absurd, auch die Verfolger hier rein zu lassen.

Ich finde also den Status Quo sehr gut. Freizügigkeit, aber strenge Vorschriften bei der Migration.

Und ich bin auch dagegen, wie es viele junge Politiker fordern, dass man viel mehr Flüchtlinge ins Land holt. Man sollte nur so viele Flüchtlinge ins Land lassen, wie das Land "verdauen" kann. Vielmehr sollte man endlich anfangen, die Fluchtursachen zu bekämpfen, statt immer nur davon zu reden.

Vielleicht klingt das jetzt hart. Ich weiß natürlich, dass in vielen Flüchtlingslagern die Umstände schlecht und prekär sind. Das finde ich nicht gut. Aber ich finde nicht, dass wir diese Flüchtlinge aus Mitleid aufnehmen sollten. Wir sollten eher dafür sorgen, dass die Umstände dort besser werden, indem wir Geld und Materialien zur Verfügung stellen. Wenn wir diese Flüchtlinge jetzt aus Mitleid, so wie es manche fordern, nach Deutschland holen, könnte das für die anderen Länder das Signal sein, dass man Flüchtlinge einfach schlecht behandeln muss, um sie loszuwerden.

Wie seht ihr das alles?

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Verhältnis Westdeutschland - Ostdeutschland?

Gegen Armin Laschet gab es kürzlich einen Shitstorm, weil er den Begriff "Zone" für die DDR verwendete, was angeblich Stigmatisierung der Ostbürger sei.

Aber auch im Alltag erlebe ich noch sehr oft Vorurteile gegen die Ostdeutschen. Wir in Fulda sind direkt an der ehemaligen Grenze und die Menschen hier sprechen gar nicht von "DDR", sondern von der "Täterä" oder von "Walhalla". Und wenn ein Fuldaer eine von "drüben" heiratet, wird das immer noch sehr skeptisch gesehen. - Am heutigen Geburtstag meiner Oma sagten meine Verwandten im Hinblick auf den Erfolg der AfD im Osten: "Es sind Ossis, es bleiben Ossis!".

Ich persönlich war einmal an einem Geburtstag in Geisa eingeladen, in der ehemaligen DDR gelegen und ich habe, obwohl nicht weit von uns weg, deutlich einen Mentalitätsunterschied wahrgenommen. Viel weniger christlich geprägt und viel mehr rechts. So war der Geburtstag in Geisa der einzige Geburtstag, auf dem ich je war, wo von Anfang bis Ende nur über den bösen Islam und die bösen Flüchtlinge gesprochen wurde. Mehrere Jugendliche aus Geisa waren sogar Mitglied der AfD.

Wenn ich bei uns in Osthessen an Geburtstagen bin, ist die Mentalität ganz anders. Es wird viel eher über die Kirche als über Politik gesprochen und man ist offener und weit weniger rechts.

Wie seht ihr das alles?

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