Kants Ethik und der Nationalsozialismus Text Verständnisfrage?

hallo,

Im online Unterricht behandeln wir momentan das Thema Eichmann und Hannah Arendt. Wir haben ein Text über Eichmann bekommen, wo er sich im Verhör auf die Ethik Kants berief. Anschließend äußerte sich Hannah Arendt dazu. Das war ein Ausschnitt aus dem Text. Nur leider verstehe ich es nicht. Kann mir bitte jemand das kurz erklären. Ich soll nämlich noch eine Aufgabe machen und ich gehe stark davon aus, dass sich die Aufgabe genau auf diese Textstelle bezieht. Diese lautet: "Welche problematischen Konsequenzen ergeben sich für Hannah Arendt aus dem typisch deutschen Verständnis von Pflicht und Gesetzestreue? Diskutieren Sie, ob man für dieses Verständnis auch bestimmte Elemente von Kants Ethik verantwortlich machen kann."

Die Textstelle lautet folgendermaßen:

"Viel von der gespenstisch peniblen Gründlichkeit, mit der die „Endlösung" in Gang gesetzt und gehalten wurde - einer Gründlichkeit, die auf Beobachter meistens als typisch deutsch oder doch als Charakteristikum des perfekten Bürokraten wirkt -, lässt sich auf die eigentümliche, in Deutschland tatsächlich sehr verbreitete Vorstellung zurückführen, dass Gesetzestreue sich nicht darin erschöpft, den Gesetzen zu folgen, sondern so zu handeln verlangt, als sei man selbst der Schöpfer der Gesetze, denen man gehorcht. Daraus entwickelt sich leicht die Überzeugung, mehr als seine Pflicht zu tun sei das mindeste, was man von sich verlangen müsse."

Danke im Voraus :D

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Was wäre mit Hitler passiert, wenn man ihn lebend gefasst hätte?

Hätte man Adolf Hitler lebend gefasst, hätte man ihn - wie die anderen gefassten Nazi-Größen - in den Nürnberger Prozessen auf die Anklagebank gesetzt? Er hätte natürlich die Todesstrafe bekommen. Aber auch durch den Strang? Hätte man für ihn eine andere und spezielle Hinrichtungsmethode ausgewählt? Er war ja der größte Verbrecher der Menschheitsgeschichte, auch wenn er selber nie einen Menschen getötet hatte. Doch er hatte viele Befehlsempfänger und diese haben nun mal seine Befehle entgegen genommen und Pläne verwirklicht, die zu diesen Gräueltaten führten.

Oder wäre die Wut der Alliierten und vor allem die Wut der Sowjets speziell auf Hitler so groß gewesen, dass sie bei ihm keinen Sinn eines Prozesses sahen und ihn am liebsten sofort liquidiert hätten?

Wie hätte Hitler sich beim Prozess verhalten? Hätte er alles abgestritten und/oder gerechtfertigt? Oder hätte er vielleicht sogar Reue gezeigt? Wie hätte er auf die Beweisfilme über die Konzentrationslager reagiert? Und wie hätten die anderen Angeklagten sich ihm gegenüber verhalten?

Oder war Hitler psychisch und physisch so ein Wrack, dass er den Prozess gar nicht mehr verkraftet hätte und noch vor oder während des Prozesses eines natürlichen Todes gestorben wäre? Oder hätte er sich wie Herrmann Göring und Robert Ley in seiner Zelle das Leben genommen?

Mich würde das wahnsinnig interessieren, wie es gewesen wäre, wenn Hitler in Nürnberg gesessen hätte. Das wäre so, als würde man in der heutigen Zeit (oder eher in der jüngeren Vergangenheit) z.B. Osama bin Laden vor Gericht stellen. Bei Saddam Hussein kam es ja zu einem Prozess mit einem Todesurteil und Vollstreckung dieser als Ausgang.

Sehr viele Fragen, aber das ist ein sehr umfangreiches Thema zur späten Stund.

Er wäre im Nürnberger Prozess verurteilt und hingerichtet worden. 42%
Das ist 75 Jahre her. Ich finde es lächerlich. 21%
Andere Antwort 16%
Er wäre von den US- oder Sowjettruppen sofort erschossen worden. 11%
Er wäre nach Moskau zum für ihn gemachten Prozess gebracht worden 11%
Er wäre noch vor oder während des Prozesses gestorben. 0%
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Spielt "deutscher Selbsthass" bei der deutschen Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, eine Rolle?

Der Dichter und Dramatiker Botho Strauß schrieb im Jahr 1993 in seinem "Spiegel"-Beitrag "Anschwellender Bocksgesang" bezugnehmend auf die damalige Flüchtlingskrise:

(...)

Zuweilen sollte man prüfen, was an der eigenen Toleranz echt und selbständig ist und was sich davon dem verklemmten deutschen Selbsthaß verdankt, der die Fremden willkommen heißt, damit hier, in seinem verhaßten Vaterland, sich die Verhältnisse endlich zu jener berühmten ("faschistoiden") Kenntlichkeit entpuppen, wie es einst (und heimlich wohl bleibend) in der Verbrecher-Dialektik des linken Terrors hieß.

Intellektuelle sind freundlich zum Fremden, nicht um des Fremden willen, sondern weil sie grimmig sind gegen das Unsere und alles begrüßen, was es zerstört - wo solche Gemütsverkehrung ruchbar wird, und in Latenz geschieht dies vielerorts, scheint sie geradezu bereit und begierig, einzurasten mit einer rechten Perversion, der brutalen Affirmation.

(...)

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681004.html

Hat Botho Strauß recht? Spielt "deutscher Selbsthass" bei der Bereitschaft, Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, eine Rolle? Ist also die Tatsache, dass in anderen EU-Staaten wie Österreich, Frankreich oder den Niederlanden, es kaum oder gar keine Bereitschaft gibt, Flüchtlinge wie aktuell aus Moria, aufzunehmen, darauf zurückzuführen, dass es in diesen Ländern diesen Selbsthass nicht gibt? Wäre das also auch eigentlich die "normale" Reaktion in Deutschland bei der Flüchtlingsaufnahme, ohne den geschichtlichen bedingten, von Botho Strauß postulierten "grimmigen deutschen Selbsthass"?

Ja,deutscher Selbsthass spielt bei Flüchtlingsaufnahme eine Rolle 52%
Nein, deutscher Selbsthass hat damit nichts zu tun. 37%
Andere Antwort. 11%
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12-jähriger zeigt Hitlergruß und ruft Sieg heil?

Hallo GF-User...

Heute in der Schule war so ein Siebtklässler (12 Jahre), der hat sich auf dem Pausenhof auf eine Tischtennisplatte gestellt und den Hitlergruß gezeigt. Dabei hat er laut „Sieg heil“ gerufen.

Anwesend war ein Lehrer, den er nicht gesehen hatte, da er hinter ihm stand. Zum Glück hat der Lehrer alles mitgekriegt.

Er wurde zum Rektor gebracht und seine Eltern mussten ihn abholen. Ich glaube, er hat auch einen schriftlichen Tadel bekommen.

Ich bin Abiturient, aber mein kleiner Bruder geht mit ihm in eine Klasse und er sagt, dass dieser Schüler schon in der Vergangenheit sehr negativ aufgefallen ist. So hat er mal vor dutzenden Schülern gesagt, dass „nur die arische Rasse ein Recht auf Schulbildung hat“ oder man „Türken mit Kötern vergleichen könnte“. Auch hat er mal im Unterricht gesagt, dass „Juden keine Rechte haben“.

Für den Juden-Spruch wurde er für zwei Wochen von der Schule suspendiert und für die diskriminierende Aussage über Türken gab es eine Konferenz. Er kam mit einer 2-wöchigen Suspension und einer Aufräumstrafe davon.

Was passiert diesem Schüler jetzt überhaupt rechtlich gesehen? Kann er angezeigt oder juristisch bestraft werden? Wird das Jugendamt eingeschaltet? Wie lange wollen die Lehrer so einen Schüler noch dulden? Wie hättet ihr als Rektor argiert?

Grüße...

Schule, Politik, Recht, Jugendamt, Jura, Nationalsozialismus, Rassismus, Schulrecht

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