War Winston Churchill wirklich so gut wie jeder sagt?
20 Stimmen
7 Antworten
Er hat sein Land gut durch den Krieg geführt, hat dort aber auch Fehler gemacht.
Ich finde nach dem Krieg war er aber weit weniger talentiert als Politiker.
Auf Befehl Winston Churchills stürzten MI6 und CIA im August 1953 den iranischen Premierminister Mohammad Mossadegh, um an das Erdöl vom Iran zu kommen.
Die UNO-Charta, das geltende Völkerrecht ab 1945, sagt: "Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede Anwendung von Gewalt."
Churchill ist ein Kriegsverbrecher, weil er gegen das UNO-Gewaltverbot verstieß.
Churchill war in diversen Kabinetten ein eifriger Minister, außer 1915, als er die Vorbereitungen zur Eroberung der Dardanellen schleifen liess und anderen überliess.
Und 1940 war er der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, das lässt sich nicht abstreiten.
Man könnte jetzt einwenden, daß die Bombardierung der deutschen Städte unter anderem durch die Royal Air Force ihr Ziel nicht erreicht hat, aber viel Leid über die Zivilbevölkerung gebracht hat. Hinterher ist man immer schlauer und das indirekte Eingeständnis war dann auch, daß britische Bomberpiloten im Gegensatz zu den Soldaten ander Gattungen keine Ehrenmedallien bekamen und darüber hinaus wurde Arthur Harris nicht ins britische Oberhaus berufen.
Winston Churchill brillierte nicht nur als Politiker und Redner. Seine Malereien erzielen bis zu 6-stellige Erlöse auf Auktionen und er hat etliche Bücher geschrieben, darunter einige Bestseller. 1953 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Winston Churchill wurde 1874 geboren, er war eigentlich, wie sein deutscher Biograph Christian Graf von Krockow es beschrieb, ein Mann des 19. Jahrhunderts und und im Denken zeitlebens dem Empire mit seinen Kolonien verhaftet. Insofern betrachtete er die Unabhängigkeitsbestrebungen in den Kolonien, insbesondere im indischen Subkontinent mit Unverständnis. Er meinte, daß es dann Mord und Totschlag geben würde. Ironischerweise sollte er anfangs recht behalten.
War er also ein Rassist? Er war wie gesagt, ein Mann des 19. Jahrhunderts und bei Weitem kein Sozialist. Also ja.
Fun Fact am Rande: Über keine zweite Person der Geschichte sind dermassen viele gefälschte bzw. zeitlich falsch zugeordnete Zitate im Umlauf. https://richardlangworth.com/quotes-churchill-never-said-1
Wenn Euch also auf einer rechten Seite ein Churchill-Zitat über den Weg läuft, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit Fake.
Auf Befehl Winston Churchills stürzten MI6 und CIA im August 1953 den iranischen Premierminister Mohammad Mossadegh, um an das Erdöl vom Iran zu kommen.
Nicht zu bekommen, sondern zu behalten. Der Rest ist bekannt. Stichwort Operation Ajax.
Churchill war ausserordentlich wichtig, weil er gegen eine starke Mehrheit durchgesetzt hat, dass sich Großbritannien gegen Hitler stellt. Auch als ein grosser Teil der britischen Armee in Frankreich verloren schien, weigerte er sich, zu kapitulieren und er hat in einer kühnen Rettungsaktion dafür gesorgt, dass der Hauptteil der verloren geglaubten Truppen nach England zurück gebracht werden konnte. Hätte Churchill sich nicht so vehement für die Verteidigung und Unabhängigkeit England ausgesprochen, hätte Hitler freie Bahn gehabt, zumindest das Festland und Russland zu erobern und danach vermutlich auch Grossbritannien. Er war derjenige, der am klarsten erkannte, dass Apeacement-Politik bei Hitler nur dazu führte, dass Hitler immer neue Gebiete eroberte.
Im Krieg und im Frieden machte er Fehler, wie sie jedem Heerführer und Politiker unterlaufen. Als gelernter Journalist verkaufte er sich aber nicht schlecht.
Ausserdem war er nach heutigen Kriterien tatsächlich ein Rassist. Rassismus war aber damals eine durchaus übliche Haltung. Wenn wir die Ethik von heute auf vergangene Zeiten anwenden, sind wir die ersten guten Menschen.
Nach Churchills Schilderung war die grosse Mehrheit der Politiker gegen den Krieg. Der Premier Neville Chamberlain war der wichtigste Vertreter der Appeasement Politik. Churchill war berühmt für seine Rede, in der er genau davor warnte. Als er befürchtete, im Rat überstimmt zu werden, begann er, in den öffentlichen Verkehrsmitteln die Leute von der Strasse zu fragen, was sie davon hielten. Diese zitierte er dann in seinen Reden. Das Volk soll klar dafür gewesen sein, dass England sich wehren solle.
welche starke Mehrheit soll denn in England weiterhin für Entgegenkommen gegenüber Hitler gewesen sein? Ich meine wenn dem so war, hätte man Rudolf Hess bei seiner Landung in Grossbrittanien einen besseren Empfang beschert.
Churchills Überzeugungsarbeit war doch vor und am Anfang des Krieges. Nachdem die Deutschen die englischen Städte bombardiert hatten, war es einfach zu erklären, dass Hitler kein lieber Mensch ist. Da musste Churchill vielmehr dem Rat erklären, dass das breite Volk durchaus bereit war, diesen Krieg zu führen.
Es war ja nicht Churchill, der den Krieg gewonnen hat, sondern die britische Armee.
Auf Befehl Winston Churchills stürzten MI6 und CIA im August 1953 den iranischen Premierminister Mohammad Mossadegh, um an das Erdöl vom Iran zu kommen.
Die UNO-Charta, das geltende Völkerrecht ab 1945, sagt: "Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede Anwendung von Gewalt."
Churchill ist ein Kriegsverbrecher, weil er gegen das UNO-Gewaltverbot verstieß.