Spielt "deutscher Selbsthass" bei der deutschen Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, eine Rolle?
Der Dichter und Dramatiker Botho Strauß schrieb im Jahr 1993 in seinem "Spiegel"-Beitrag "Anschwellender Bocksgesang" bezugnehmend auf die damalige Flüchtlingskrise:
(...)
Zuweilen sollte man prüfen, was an der eigenen Toleranz echt und selbständig ist und was sich davon dem verklemmten deutschen Selbsthaß verdankt, der die Fremden willkommen heißt, damit hier, in seinem verhaßten Vaterland, sich die Verhältnisse endlich zu jener berühmten ("faschistoiden") Kenntlichkeit entpuppen, wie es einst (und heimlich wohl bleibend) in der Verbrecher-Dialektik des linken Terrors hieß.
Intellektuelle sind freundlich zum Fremden, nicht um des Fremden willen, sondern weil sie grimmig sind gegen das Unsere und alles begrüßen, was es zerstört - wo solche Gemütsverkehrung ruchbar wird, und in Latenz geschieht dies vielerorts, scheint sie geradezu bereit und begierig, einzurasten mit einer rechten Perversion, der brutalen Affirmation.
(...)
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681004.html
Hat Botho Strauß recht? Spielt "deutscher Selbsthass" bei der Bereitschaft, Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, eine Rolle? Ist also die Tatsache, dass in anderen EU-Staaten wie Österreich, Frankreich oder den Niederlanden, es kaum oder gar keine Bereitschaft gibt, Flüchtlinge wie aktuell aus Moria, aufzunehmen, darauf zurückzuführen, dass es in diesen Ländern diesen Selbsthass nicht gibt? Wäre das also auch eigentlich die "normale" Reaktion in Deutschland bei der Flüchtlingsaufnahme, ohne den geschichtlichen bedingten, von Botho Strauß postulierten "grimmigen deutschen Selbsthass"?
Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen
7 Antworten
Psychischer Schaden (Defekt), nicht Selbsthass spielen hier eine Rolle!
Einen deutschen Selbsthass gibt es nicht. Ich hasse mich doch nicht selbst, es sei denn ich habe einen Sparren. So hasst sich auch ein Volk nicht selbst. Was sich z.B. in dem zur Schau getragenen verbrecherischen Satz „Deutschland verrecke“ verbirgt, ist der Hass von Landfremden auf alles Deutsche. Landfremde gibt es zuhauf in Deutschland, und viele von ihnen haben den deutschen Pass. Deshalb sind es aber noch keine Deutschen, was der oben genannte Satz deutlich zeigt.
Ein echter Deutscher wird niemals Hass auf das eigene Vaterland empfinden. Es laufen bei uns offenbar eine Menge Leute herum, sogenannte Pass-Deutsche, die Deutschland hassen. In normalen Zeiten hätte man die schon längst ausgebürgert und abgeschoben, denn einer, der alles Deutsche hasst, gehört nicht nach Deutschland. Aber leider haben wir zurzeit keine normalen Zeiten.
Was nun die total abartige Flüchtlingspolitik von Frau Merkel betrifft (abartig insofern, als in keinem anderen Land ein Regierungschef auf die Idee gekommen ist, Millionen Migranten unkontrolliert einreisen zu lassen; jetzt schon wieder: Tausende lassen Merkel und Co. von Neuem bei uns herein; kein anderes Land macht so ‘was!), so könnte hier ein anderes psychisches Syndrom seinen Ausdruck finden: nicht ein irrwitziger Selbsthass, den es gar nicht geben kann, ist hier am Werk, sondern ein psychischer Defekt, hervorgerufen bei maßgebenden Deutschen, sei es in der Regierung, sei es in der Presse, durch das jahrzehntelange Einreden einer Kollektivschuld wegen der Hitler-Verbrechen. Verbissen wollen deutsche Politiker deshalb durch die monströse Flüchtlings- und Migrantenpolitik der Masseneinwanderung unter Beweis stellen, dass Deutschland auch menschlich/human handeln kann. Dass dabei das Chaos, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa vorprogrammiert ist (weiter strömen Massen von Migranten aus aller Welt gen Griechenland, Italien und Richtung offener deutscher Grenze), sollte man sich eigentlich an den fünf Fingern abzählen.
Man sollte Gutes tun, hat mal jemand geschrieben, aber man sollte das Gute auch gut tun. Davon sind Merkel und Co. himmelweit entfernt.
"abartig" wird hier eindeutig im Sinne von "abnorm", "anormal" gebraucht, wie mein erklärender Beisatz beweist. Und abnorm ist diese millionenfache Masseneinwanderung von Menschen aus fremdem Kulturkreis auf jeden Fall. Auch das Wort "monströs" ist für eine solche Masseneinwanderung durchaus angemessen. Gewisse groteske Erscheinungen kann man eben nicht mit sachlichen Worten etepetete umschreiben, sondern man muss hier nach dem Grundsatz "auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil" mit deftigen, wenig zimperlichen Worten arbeiten.
@earnest Die Frage ist, warum Deutschland nicht genau so Flüchtlinge ablehnt, wie andere Länder das tun, bzw. wie in anderen Ländern reagiert worden wäre, wenn der jeweilige Regierungschef oder die jeweilige Regierungschefin gesagt hätte: "Jawohl, alle reinlassen. Wir schaffen das."
Siehe dazu auch meine Frage hier: https://www.gutefrage.net/frage/im-gegensatz-zu-anderen-laendern-muss-wegen-seiner-vergangenhei-deutschland--eventuell-allein-alle-fluechtlinge-aufnehmen-und-darf-trotzdem-nicht-rechts-waehlen
An earnest: „Die Frage, die sich mir stellt (und nicht nur mir), ist eine andere: Warum vergessen andere das bisschen an Menschlichkeit, wenn es zum Beispiel darum geht, Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen?“
Diese Frage mag sich uns stellen, aber wir müssen die souveräne Entscheidung dieser Länder zur Kenntnis nehmen. Es geht in dieser Moria-Frage auch um die Souveränität Griechenlands, die wir beachten müssen. Die Politik der Humanität um jeden Preis widerspricht jeder Vernunft. Griechenland wünscht diese eigenmächtige Hereinnahme von Flüchtlingen von den griechischen Inseln nicht, aus gutem Grunde. Ein weiterer Zustrom vom Meer Richtung Griechenland, Italien und Richtung offener deutscher Grenzen droht; des Weiteren eine Zunahme der Radikalisierung in Deutschland. Humanität muss vernünftig ausgeübt werden, nicht indem ein Regierungschef zum wiederholten Male sagt: „Los, alle herein! Wir schaffen das!“
Vernünftige Handhabung der Humanität bedeutet: Wir müssen Griechenland finanziell unterstützen, bei der Versorgung und der Kontrolle(!) der Flüchtlingslager. Die bedingungslose Aufnahme weiterer Flüchtlingsmassen mit der Begründung: wir haben viel Platz! Mag ein linkes Anliegen bzw. eine linke Wahrheit sein, jedoch die Wahrheit ist nicht links, sondern präzis und umfassend.
Es ist die Haltung, "Wir sind ein reiches Land" zu sagen, aber nicht sich selbst, sondern immer andere zu meinen, die zahlen sollen.
Merkel will damit aber auch die Forderungen der USA und der Globalisierer erfüllen, a) mehr Verbraucher nach hier zu ziehen und b) damit die Zuwanderer Geld an ihre Familien in der Heimat schicken, damit dort neue Märkte entstehen.
Daneben ist Merkel natürlich auch eine Überzeugungstäterin, die mit Selbsthass aus Kirche und SED erzogen worden ist, und zu allem Überfluss ihr persönlicher Hass auf Deutsche, weil sie als Kind und Jugendliche so gemobbt worden ist.
Auf links-grünen Demos, und in diesem Umfeld blüht ja die Begeisterung für unkontrollierte Zuwanderung ohne Konzept und Plan am prächtigsten, gibt es ja Plakate wie, ich zitiere: "Deutschland verrecke!"¹. Von daher ist das gar keine Frage, sondern in diesem Umfeld einfach nur ein Fakt.
¹ https://www.bayernkurier.de/inland/8411-claudia-roth-auf-abwegen/
"Deutscher Selbsthass"? Was soll das sein?
Sowas hier ist mit "deutschem Selbsthass" gemeint: http://farm1.staticflickr.com/134/334184247_0fd20f1ce5.jpg
Das weiß wohl nur der Fragesteller! Hat wohl dem Bernd "zu lange gelauscht"?
Das vermutete ich. Ist damit gemeint, daß wir den Mord an den Juden verabscheuen und verurteilen? Und auch die anderen Greuel?
Da gehe ich von aus. Obwohl das Quatsch ist, weil die - die 1945 geboren wurden jetzt schon 76 sind. Ich selber kann keine Schuld auf mich nehmen bin 1980 geboren.
Na.dann ist doch Selbsthaß etwas Gutes. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Dieser Kommentar erledigt sich schon durch die Wortwahl - "Merkels total abartige Flüchtlingspolitik" - von selbst.
Dann später noch "monströs" etc.
Ich rate bei deinem Psychologisieren (und auch sonst) zu verbaler Abrüstung.