Ich kann nirgends mitreden?

Ich fühle mich immer als wäre ich irgendwie zurückgeblieben oder so...

Bin weiblich, 20. Bei der Arbeit kann ich bei keinem Thema mitreden was die Kollegen bequatschen.

Die reden entweder über Alkohol. Ich trinke keinen deshalb kann ich da nichts mitreden.

Dann reden sie über fort gehen/feiern, etc. kann ich auch nichts dazu sagen weil ich das nicht mag.

Dann erzählen sie irgendwelche private Geschichten von Leuten die sie kennen. Ich habe nie was interessantes zu erzählen.

Oder reden über irgendwelche sexuellen Sachen oder bringen Sprüche, ich finde das nicht lustig sondern peinlich. Die Sprüche gehen nicht an mich sondern einfach so generell in den Raum.

Ich zocke in meiner Freizeit eigentlich nur Videospiele, schaue Youtube oder spiele mit meinen Katzen. Ab und zu gehe ich mal am Wochenende shoppen aber nur 1 Mal im Monat.

Ich habe nie was zu erzählen weil mein Leben nicht interessant ist und ich auch daran nichts ändern will, mir gefallen meine Hobbys. Ich werde nie ein Mensch werden der gerne außer Haus ist.

Ich höre einfach nur zu und rede ganz selten was, nur wenn man mich fragt.

Ich bin auch sehr introvertiert muss ich dazu sagen und traue mich nicht vor einer Gruppe zu reden.

Vor 1 - 2 Leuten geht es sobald mehr um mich stehen/sitzen rede ich nichts mehr. Weil ich keine Themen habe, nichts mitreden kann und schüchtern bin.

Kennt ihr das?

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Bin ich nicht sogar besser dran als viele, die arbeiten?

Ich bin 25 und lebe seit 7 Jahren ohne Schule, Uni oder Arbeit. Ich habe noch nie gearbeitet und nur einen Schulabschluss, den ich trotz tausender Fehlstunden und zwei wiederholten Klassen irgendwie geschafft habe.

Jeder Tag ist seitdem voll und ganz meiner. Ich stehe auf wann ich möchte, gehe ins Bett wann ich will, und kümmere mich sehr um mich selbst. Momentan mache ich häufig Kraftsport und koche jeden Tag etwas frisches, trinke und rauche nicht, nehme keine Drogen und bin auch sonst in jeglicher Hinsicht "clean". Na gut, ich esse gerne Süßes, bin aber von natur aus sehr schlank und kann mir das erlauben.

Ich lege Wert auf meine Erscheinung, kleide mich stets sauber und modisch, rasiere mich glatt, putze 2 mal am Tag die Zähne und dusche regelmäßig. Man lobt mich oft für mein Aussehen, was ich sehr schön finde, aber tadelt mich in der Familie, beneidet mich im Freundeskreis, und bemitleidet mich unter Fremden, wenn ich von meiner Joblosigkeit berichte.

Kritik, Neid und Mitleid sind also die drei eher negativen Reaktionen auf meinen Lebensstil.

Während ich den Neid noch nachvollziehen kann, auch wenn ich ihn nicht teile, so bin ich bei der Kritik und dem Mitleid doch etwas ratlos.

Beispielsweise kritisiert man einen ruchlosen Banker oder Broker nicht, der Leute über den Tisch zieht, ganz im Gegenteil wird er meist noch bewundert, weil er viel Geld hat. Ich habe weder viel Geld, noch ruiniere ich Existenzen.

Ganz ratlos werde ich dann aber beim Mitleid, um damit zum eigentlichen Kern der Frage zu gelangen: Ich sehe viele Menschen, die arbeiten, mit Rändern unter den Augen, wenig Haaren auf dem Kopf, bleich und bebrillt, körperlich schwach und nervlich am Ende. Einige haben "Burnout", andere werden vom Arbeitgeber oder den Kollegen gemobbt, Dritte wiederum lenken sich jedes Wochenende durch Alkohol und Drogen ab.

Das habe ich nun alles nicht nötig und nie nötig gehabt. Auch brauche ich keinen teuren Urlaub, ja noch nicht mal ein Auto oder Mofa; mir reicht mein Fahrrad.

Als wäre das aber noch nicht genug, ist mittlerweile jeder zweite in Deutschland ständig auf mindestens einem Medikament, um durch das Leben zu kommen. Darunter sind Medikamente gegen Bluthochdruck, Magenbeschwerden und Antidepressiva sowie Ritalin die mitunter gängigsten. Auch diese habe ich nie nötig gehabt. Viele dieser Medikamente werden stressbedingt eingenommen, was nicht verwundert, denn im Freundeskreis beschwert man sich häufig darüber, wie stressig die Arbeit sei.

Bin ich nicht sogar besser dran als viele, die arbeiten?

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Wem würdet ihr beim Fallbeispiel mit dem Zug eher zustimmen?

Das Fallbeispiel mit dem Zug: Ein Zug fährt und die Bremsen funktionieren nicht. Man ist der Lokführer. Es gibt Bauarbeiter, die beim Arbeiten Kopfhörer tragen und demenentsprechend die Hupe nicht hören würden. Es gibt 2 Möglichkeiten: 1. Man fährt geradeaus und tötet 5 Bauarbeiter.

2. Man biegt ab und überfährt einen Bauarbeiter.

Johann Desmond schrieb darüber folgendes: Es ist unbekannt, wer die Bauarbeiter sind. Wäre einer der Bauarbeiter der Präsident von Deutschland, so würde man den Weg wählen, wo man den Präsidenten schützen würde. Wäre es die eigene Mutter, so würde man genauso handeln. Dementsprechend ist man in einem Dilemma, wo man sich unmöglich entscheiden kann. Meiner Ansicht nach gibt es keine vernünftige Lösung.

Lukas Berloff hat sich so hier geäußert: Dieses Fallbeispiel zeigt uns, dass man unmöglich Opfer vermeiden kann. So muss man sich entscheiden, obwohl man nicht Verantwortung übernehmen möchte. Nach meiner Ansicht, kann man sich nur richtig entscheiden, wenn man die Informationen, die man hat, richtig auswertet. Wir haben wenig Informationen und auf dieser Grundlage treffen wir dann eine Entscheidung, weil wir nicht anders können und dementsprechend wir keine Verantwortung übernehmen müssen. Ich würde abbiegen und mich für einen Menschen entscheiden, denn, wenn man Nutzen und Schaden abwägt, so ist offensichtlich, dass ein Opfer weniger Leid anrichtet als 5 Opfer.

Menschen, Tod

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