Wie gehe ich mit dieser Liebe um?

Ich habe einen tollen Menschen als Alltagsbegleiter in Pflegeheim kennen und liebend gelernt. Obwohl er eine MS im Endstadium hatte und kaum noch reden konnte, strahlte er ein Freude aus. In seiner Einsamkeit und Hilfebedürftigkeit war ich für ihn alles.

Ich war sein Freund, sein Sprachrohr zur Außenwelt, sein Clown, sein Pflegehelfer, sein Therapeut, ein Entertainer. Wir haben die Spazierfahrten gemeinsam gemacht. Wir haben uns geliebt auch wenn wir wussten, dass unsere Liebe keine Zukunft hat. Er war bettlägerig, gelähmt, von Magensonde abhängig.

Sein Leben und Charakter konnte ich hauptsächlich durch seine Familie und Freunde erfahren. Er ist bei der Bundeswehr nach einem Zeckenbiss an MS erkrankt und hat deswegen die Dienstzeit abgebrochen. Danach hat er im Familienbetrieb gearbeitet. Er war ein Menschenfreund, er hatte ein sonniges Wesen und er war unkompliziert und war lieb und nett wie auch sehr Hilfsbereit. Er war ein Lebemann und ein kleiner Frauenheld. Die Freundinnen hat er mit Geld und Sex bei sich vorübergehend halten können.

Am Ende hat fast Keiner ihm in Pflegeheim besucht. Nachdem der Landeswohlfahrtverband für mich die Zahlungen eingestellt hat, weil mein Freund kaum noch auf mich reagierte und am Sterben war, besuchte ich ihn kostenlos und verabschiedete mich von seiner Leiche. Er bekam im engen Familienkreis eine Seebestattung.

Ich trauere immer noch um ihn, obwohl er über ein Jahr tot ist. Ich habe noch keinen Menschen vor ihm so sehr geküsst wie ihn und bei keinem anderen Menschen war ich so intensiv und nah wie bei ihm. Ich habe unsere Geschichte in einem Roman festgehalten. Immer wenn ich mich einsam fühle schaue ich seine Fotos und träume von ihm. Wie gehe ich mit dieser Trauer um?

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Fehlendes Selbstvertrauen aufgrund der vergangenheit?

Hi, ich bin 16 Jahre alt und mich beschäftigt jetzt schon länger eine Sache. Bis zur 7. Klasse war ich ein sehr selbstbewusster junge. Na ja, als ich in die 7. Klasse kam hatten wir einen neuen schüler. Der hat sich echt schlecht verhalten und weil ich mir gedacht hab dass es viele Leute nervt hab ich ihn verpetzt. Er hat aber rausbekommen dass ich das war und er war einen die nächsten paar Tage nicht nett zu mir. Er hat nichts schlimmes gemacht, er war einfach nicht nett. Ich hab mich echt reingesteigert, hab mir eingeredet dass mich niemand mag und hab alles getan um mich bei ihm einzuschleimen. Ich glaub er hat das ganze nach paar Wochen wieder vergessen gehabt, ich aber nicht. Jedes Mal wenn irgendjemand ansatzweise nicht nett zu mir war, hab ich mich immer selbst hinterfragt und hab Stunden damit verbracht mich selbst damit zu besänftigen dass ich nichts falsch gemacht hab und dass mich jeder mag, ohne Erfolg. Ich hatte immer ein gefühl der Einsamkeit im bauch. Und das geht mir heute ehrlich gesagt immer noch so. Auch in anderen Lebensbereichen. Ich spiele sehr viel Tennis und auch da ist in meinem Club allgemein bekannt wie viel Potenzial ich habe, es aber nicht nutzen kann weil mir das Selbstvertrauen fehlt. Lässt sich das alles auf dieses kleine Ereignis zurückführen? Oder ist das für das Alter normal, dass man unsicher ist, wobei es bei mir besonders schlimm ist?

Ich will anmerken, dass mich das so beschäftigt, weil ich eigentlich die Zeit mit meinen Freunden am schönsten ansehe, die wir im Alter von 12 bis 14 verbracht haben. Und ich habe so viel kostbare Zeit damit verschwendet (und tue es immer noch), meine Nachmittage damit zu verbringen mich in Dinge so lange hineinzusteigern, bis manchmal sogar tränen geflossen sind. Ich will endlich wissen warum ich so wenig Selbstvertrauen habe. Und ich will endlich innere Ruhe bekommen und nicht mehr meiner verschwendeten Zeit nachtrauern. Wie kann ich das schaffen? Ich hoffe das war nicht zu kompliziert und jemand versteht das ganze. Danke jetzt schon mal

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