Meine Ex ist gestorben. Würde gerne ihr Grab besuchen, hab aber Angst vor der Reaktion des Vaters. Wie soll ich das angehen?

Meine Ex und ich haben uns vor 7 Jahren getrennt. Sie war meine erste große Liebe und hat mein Leben entscheidend geprägt. Wir waren am Ende unserer Beziehung sogar verlobt. 10 Monate nach der Trennung hatten wir den letzten Kontakt, allerdings nur schriftlich. Ich habe 5 Jahre gebraucht, um die Trennung zu verarbeiten. Es war sehr schmerzhaft und ich habe sogar ne Therapie gemacht, sonst hätte es vermutlich länger gedauert. In dieser Zeit war es wichtig, dass ich jeglichen Kontakt zu meiner Ex vermeide, denn sonst wäre ich emotional nie von ihr losgekommen. Dazu habe ich sie aus meiner Freundesliste aus Facebook entfernt. Auch ihren Vater, mit dem ich gut ausgekommen bin, hab ich aus meiner fb-Freundesliste entfernt, damit ich es nicht sehen muss, wenn er mal ein Bild mit seiner Tochter postet, zu mal sie ja verheiratet war. Ich kenne die Bilder, wo sie mit ihrem neuen Mann an ihrer Seite drauf war. Ich gönnte es ihr, gleichzeitig tat es aber weh. Hab sie auch auf fb blockiert, damit ich keine öffentlichen Posts in meinem Newsfeed zu sehen bekomm.

Am 11.11.2021 hätten wir unseren 11. Jahrestag gehabt. Grund genug, die gemeinsamen Bilder aus schönen Zeiten wieder rauszukramen, ihre Geschenke wieder aus der "staubigen" Tüte zu holen und die Liebesbriefe, auf Festplatte gespeicherten SMS' und fb-Nachrichten wieder mal durchzulesen.
Nebenher hab ich noch traurige Liebeslieder gehört und mir kamen die Tränen. Und das nach 7 Jahren Trennung. Hab dann auch ein selbtsgeschriebenes Gedicht gepostet, das ich 2015 geschrieben hab.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Sie war da seit über 2 Monaten tot!

Ich hatte mir vorgenommen, noch ein allerletztes Mal auf ihr Profil und auch auf das Profil ihres Vaters zu schauen, da mich interessiert hat, was sie heute so macht. Um dann ab dem Jahr 2022 voll und ganz damit abzuschließen, sprich nie wieder auf diese Profile zu schauen. Ich zögerte es allerdings aus zeitlichen Gründen raus.
Und so kam es, dass ich erst am 30. Dezember nachts die Blockierungen auf fb aufgehoben habe, um ein bisschen darin zu stöbern. Von ihr hab ich kein aktuelles Profil gefunden, aber als ich das Profil ihres Vaters durchgesehen habe – und da musste ich nicht lange scrollen – riss es mir den Boden unter den Füßen weg.
Meine Ex-Verlobte, meine ehemals größte Liebe meines Lebens, ist vor 4 Monaten gestorben. Sie wurde gerade mal 31 Jahre alt.
Sie starb an den Folgen eines Epilepsieanfalls. Derweil hatte sie zu der Zeit, in der sie mit mir zusammen war, keine Epilepsie. Sie litt an einer dissoziativen Identitätsstörung.

Jedenfalls möchte ich gerne die über 500 km Entfernung auf mich nehmen und ihr Grab besuchen. Dort will ich eine rote Rose niederlegen und ihr so die letzte Ehre erweisen. Wo das Grab ist, das erfahr ich nur über ihren Vater. Seine Tel.-Nr. hab ich nicht mehr. Ich müsste ihm wieder ne Freundschaftsanfrage senden und ihn anschreiben. Ich hab aber Angst, dass er abweisend oder gar nicht reagiert nach so langer Zeit.

Freundschaft, Tod, Liebe und Beziehung
Meine Mutter (56) ist heute an einet Gehirnblutung unerwartet gestorben. Ich (24) heule immer wieder kurz, dann aber wieder völlig emotionslos. Was tun?

Vor drei Wochen kam meine Mutter mit einer Hirnblutung in den Notfall. Sie hatte Glück im Unglück: Die Blutung liess sich ohne operativen Eingriff stoppen. Als kein Aneurisma gefunden wurde, gab es immer bessere Neuigkeiten.

Den Ärzten war es schon fast ein Rätsel, dass es ihr so gut ging. Eigentlich hätte sie vor einer Woche austreten sollen. Weil sich unabhängig vom Grundproblem eine Infektion ergeben hatte, wurde sie noch etwas länger da behalten.

Heute hätte sie ihren Austritt gehabt. Doch der Nachtdienst fand sie am Morgen während eines epileptischen Anfalls vor. Notoperation, da war doch ein Aneurisma. Wenig später oder schon relativ früh war sie Hirntot.

Mutter, Schwester und ich wohnen alle separat. Wir gingen uns heute verabschieden. Zwecks Organspende wird ihr Körper noch am Leben erhalten.

Jetzt bin ich zu Hause und ich will nichts anderes als Racelette machen und TV gucken. Ich fühle nichts. Nur zwischendurch habe ich einen Heulkrampf.

Das mag zum einen ein bisschen mit den Benzodiazepinen zu tun haben, die ich gegen meine Angststörung regelmässig nehme, heute gezielt etwas mehr als normalerweise. Zum anderen.. so einer dieser Verdrängungsmechanismen, von denen man immer hört? Was soll ich tun? Mich darauf konzentrieren, dass es meine Mutter nicht mehr gibt, um so in den Prozess der Verarbeitung zu kommen, oder mich ablenken? Besteht bei letzterem das Risiko der Verdrängung?

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