Mein Bruder und seine Ex-Frau leben geschieden. Deren gemeinsame 8-jährige Tochter lebt immer eine Woche beim Vater, dann wieder eine Woche bei der Mutter.
Sie erhält seit Ende Januar einmal wöchentlich Violinunterricht, wehrt sich dagegen aber bereits seit der zweiten Violinstunde wie eine Irre!!! Und das hält bis heute an!!! Laut der Beschreibung meines Bruders weint sie täglich bitterlich, wenn es darum geht, zu üben. Ist sie einmal dabei, verliert sie bereits nach wenigen Minuten den Mut (oder vielleicht auch die Motivation), bricht sofort wieder in Tränen aus und bekommt einen wahrhaftigen Anfall.
Gleich wo dieses Thema fällt, erwidert die Kleine nur mit traurigem Gesicht, ihr neues Hobby mache ihr gaaaaar keine Freude.
Was mich überhaupt erst zu meiner Frage hier gebracht hat:
Gestern ist sie beim Üben derartig in die Luft gegangen, dass sie ihr Instrument in einem Wutanfall auf den Fußboden geschmettert hat, wodurch die sog. "Schulterstütze" zerbrochen ist. Die Geige ist zum Glück verschont geblieben. (Was wir, laut meinem Bruder, einem äußerst großen Zufall zu verdanken haben.)
Die Mutter ist der Meinung, dies sei nur eine Anfängerphase und das Mädchen solle weiterhin zum Violine lernen gezwungen werden. Mein Bruder weiß nicht so recht, wie er hier handeln soll.
Hat jemand also selbst Erfahrungen mit diesem Thema gemacht? Soll man die Kleine da weiterhin zu zwingen, auch wenn man nach 6 Monaten der tagtäglichen Tortur noch immer nicht die geringste allmählich aufkommende Freude am Violine lernen bemerkt? Ist das wirklich nur eine "Anfängerphase"? Denn musikalisches Talent hat sie auf jeden Fall und auch ein einmalig gutes Gehör, nur der Spaß am Violine lernen ist halt nicht präsent.