Freiberufler oder Gewerbeanmeldung?

Hallo!

Ich bin Student und möchte neben dem Studium als Texter/Redakteur, Übersetzer und Korrektor/Lektor arbeiten, bzw. tue es schon. Alles sog. "Freie Berufe", so viel weiß ich. Das Thema Scheinselbstständigkeit habe ich schon ausgeschlossen. Ich habe mich bereits beim Finanzamt als freiberuflich gemeldet und habe eine Steuernummer erhalten. Zwei Auftraggebern habe ich schon Rechnungen geschrieben (in denen die Übersetzungs- und Texttätigkeit hervorgehen) und Honorare bekommen.

Ich habe am Beginn meiner Tätigkeit einen Antrag bei der Künstlersozialkasse gestellt wg. Rentenversicherung. Krankenversichert bin ich gesetzlich als Student. Die KSK hat meinen Antrag jetzt geprüft und will zig Dinge als Nachweis jetzt von mir haben, unter anderem meinen Schriftwechsel mit Auftraggebern und wie ich Kunden akquiriere, was ich sehr seltsam finde.

Dazu kommt, dass ein Auftraggeber, dem ich etwas übersetzt habe, sich weigert, mit der KSK zu kooperieren, weil die angeblich so viel Dinge wissen wollen vom Auftraggeber, was Geld (Steuerberater) und Zeit kostet. Er hat mir empfohlen, vom Antrag zurückzutreten und mir eine Gewerbeanmeldung als "Werbeagentur" zu besorgen.

Meine Fragen zu der Angelegenheit:

1.) Sind die beschriebenen Tätigkeiten mit einer Anmeldung als Werbeagentur abgedeckt oder bekomme ich da Probleme, weil ich die sog. "Katalogberufe" der Freien Berufe ausführe? Soll ich evtl. andere Tätigkeiten angeben, damit ich eine "Werbeagentur" sein kann?

2.) Geht die KSK solche Dinge an wie Schriftwechsel und Kunden-Akquise? Muss ich darauf eingehen?

3.) Habe ich steuerliche / finanzielle Vor- oder Nachteile als Gewerbetreibender? Muss ich in die IHK?

4.) Falls ich doch in die KSK muss bzw. darf: Muss ich alle Nachweise, die die KSK haben will und die sie in dem Schreiben aufführen, erbringen, oder reichen ein/zwei Nachweise?

5.) Gibt es für mich als Student in solchen Fragen eine weitere (kostenlose) Beratungsmöglichkeit? (Evtl. Rechtsberatung, meine Eltern haben eine Rechtschutzversicherung? An der Uni habe ich jetzt nichts gefunden...)

Noch als Background: Ich möchte auch nach meinem Sprach- und Literaturwissenschaftsstudium in einem der Freien Berufe arbeiten (Texter, Lektor), vielleicht auch freiberuflich. Soll ich das mit in die Entscheidung einbeziehen und gleich in der KSK bleiben? Hat das Vorteile für mich?

Für Antworten wäre ich sehr, sehr dankbar! Vielen Dank im Voraus!

Christoph

Steuern, Selbständigkeit, Übersetzer, Finanzamt, Freiberuf, Freiberufler, Gewerbe, Gewerbeanmeldung, IHK, Korrektur, KSK, Künstlersozialkasse, Lektor, Texter, Werbeagentur
Ungefähre Angaben bei Steuererklärung - gefährlich?

Wenn man als Privatperson (verpflichtet) seine Steuererklärung macht, wird eine Vielzahl von Angaben verlangt, die kaum noch oder gar nicht mehr nachvollziehbar sind.

Ist es am sinnvollsten, da eine ungefähre, plausible Berechnung zu machen, oder kann das gefährlich werden?

Beispielsweise:

  • Wie viele Tage hat man im Jahr tatsächlich gearbeitet, wieviel Urlaub und Krankheit (z.B. wg. Entfernungspauschale)? Steht nicht auf der Lohnabrechnung, ist also nicht mehr nachvollziehbar. Also Anzahl Wochen * 5 - jährl. Gesamturlaub rechnen - ca. 10 Feiertage (weiß nicht genau, wie viele es insgesamt gibt), Krankheitstage schätzen (so 2-4, wenn nichts größeres war), den Rest als Arbeitstage.

  • Man zahlt für eine Versicherung, die irgendwann im Jahr den Beitrag erhöht, man weiß aber nicht mehr, wann - also einfach den Jahresbetrag angeben, der mit der Erhöhung bekannt gegeben wurde, obwohl der anteilig schon für das nächste Jahr ist.

  • Es wird gefragt, wann man (vor langem) in seine akutelle Wohnung eingezogen ist, man weiß aber mit Glück nur noch das Jahr - also gibt man einfach den 1.1. des Jahres an.

Geht sowas gut, solange man nicht wirklich betrügt, sondern bemüht ist, soweit möglich wahrheitsgetreue und stimmige Angaben zu machen?

Unterlagen, Kontoauszüge usw. sind allgemein lückenhaft, einiges, wie die tatsächlichen Arbeitstage im Jahr, lässt sich ohne intensive Recherche beim Arbeitgeber (der auch besseres zu tun hat) gar nicht mehr nachvollziehen (es gab auch nie Belege darüber). Ein Normalbürger ist eben keine Sekretärin! Um lästige Formalien zuhause können eben viele erst dann kümmern, wenn sie mit der Steuererklärung die Pistole an den Kopf gehalten kriegen; da können sie auch nichts dran ändern. Sie sind einfach disziplinunbegabt; jeden Tag, auch ohne konkreten Termindruck, erst mal die heimische Bürokratie zu erledigen, alles abzuarbeiten, sauber abzuheften und nach jedem Gebrauch wieder zurück zu legen ist hier nicht möglich.

Arbeit, Steuern, Steuererklärung

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