Warum ist Dank in einigen Sprachen ein zählbares Nomen?

Dies ist eine Frage an echte Grammatik-/Linguistik-Nerds. Wer sich für subtile grammatische und linguistische Feinheiten nicht interessiert, der/dem empfehle ich sehr, diese Frage nicht weiter zu beachten und sich zur Beantwortung eine andere auszusuchen.

Also, hier die eigentliche Frage. Gerade wiederhole ich etwas Norwegisch, und stoße auf den Unteschied zwischen zählbaren und nicht zählbaren Nomina. Zum Beispiel ist "Apfel" ein zählbares Nomen. Wenn man auf Norwegisch sagt: "viele Äpfel", sagt man: "mange epler". Wenn man hingegen sagt: "Viel Mehl," kann man nicht sagen: "mange mel" (ich vermute, da würden Norweger:innen verstehen: viele Mehlsorten), sondern man muss sagen: "mye mel," weil Mehl ein nicht zählbares Nomen ist. So weit, so logisch, diesen Unterschied kennt man ja auch vom Englischen (many apples, much flour).

Wieso aber sagen die Norweger:innen für vielen Dank: Mange takk, und nicht mye takk? Dank ist doch definitv ein nichtzählbares Nomen.

Gut, es gibt das ja auch in sehr altertümlichem Englisch, dass man statt "thank you very much" sagen kann: "Many thanks". Und auch im Spanischen heißt es ja: Muchas gracias (wörtlich: Viele Danks), aber wenigstens hat min in beiden Wendungen den Dank zumindest im Plural, und nicht wie im Norwegischen im Singular.

Dabei fiel mir auf, dass rein logisch gedacht, unser deutsches: "vielen Dank" eigentlich "viel Dank" heißen müsste. Welche grammatische Regel liegt der Verwendung der Endung -en zugrunde? (Ist es einfach so simpel, dass "viel Dank" so abgehackt klingt, oder ist die Regel noch eine andere?)

Also, kurz gefragt: Warum im Norwegischen "mange takk" und nicht "mye takk"?

Warum im Deutschen: Vielen Dank und nicht Viel Dank?

Sprache, Übersetzung, Grammatik, Linguistik
Hey du, was ist deine Muttersprache?

Es ist mir etwas peinlich, dass ich so etwas fragen muss, aber bitte helft mir, wenn ihr mich versteht. Danke.

Meine Eltern kommen ursprünglich aus Kamerun, einem Land, wo hauptsächlich Französisch und Englisch gesprochen wird. Allerdings sind meine Eltern hauptsächlich mit der englischen Sprache aufgewachsen. Englisch ist somit meine Muttersprache, denn ich spreche von klein auf Englisch. Dann zog meine Mutter vor ca. 16 Jahren nach Deutschland, was allerdings nichts an der Sprache geändert hat. Ich bin somit (seit 8 Jahren) hauptsächlich in Deutschland aufgewachsen und zuhause haben wir aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse natürlich Englisch gesprochen. Allerdings bin ich selbst verwirrt, weshalb ich diese Sprache nicht ,,ausreichend“ beherrsche.

Ich kann zwar banale Alltagssituationen auf Englisch wiedergeben, aber es fällt es mir schwer, anspruchsvolle Texte auf Englisch zu verstehen, grammatisch und lexikalisch fehlerfrei zu sprechen und sehr gute Klausuren zu schreiben. Englisch wird selbstverständlich überall auf der Welt etwas anders gesprochen, somit haben Menschen aus Afrika (Ausnahme Südafrika) einen etwas anderen Akzent. Die Rechtschreibung bestimmter Wörter weicht jedoch nicht ab (zumindest nur sehr gering). Bezüglich der Betonung komme ich sehr gut zurecht, das ist kein Problem.

Es geht mir ums Schriftliche. Meine deutschsprachigen Mitschüler schaffen es, genau diese Fähigkeiten, die ich an mir bemängelt habe, hervorragend in der Klausur anzuwenden und eine 1 zu schreiben. Anstatt Englisch habe ich mir die deutsche Sprache so angeeignet, dass Deutsch die Sprache ist, die ich am besten beherrsche. Meine Klausuren sind nahezu fehlerfrei und ich kann mich problemlos wie ein Muttersprachler ausdrücken. Aber warum kann ich das gelernte Deutsch besser als meine ,,Muttersprache?“.

Deutsch, Sprache, Fremdsprache, Muttersprache, Rechtschreibung, verwirrt, 8 Jahre

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