Was findet man an klassischer Musik so toll?

Hallo,

erstmal wollte ich sagen, dass ich nichts gegen klassischer Musik habe und auch keinen der diese hört in irgendeiner Form als falsch darstellen möchte.

Ich kann nämlich nur nicht verstehen, was so viele Leute an klassischer Musik so großartig finden. Klar ist mir bewusst, dass damalige Musiker/Komponisten wie Mozart und Beethoven große Genies waren und auch großes vollbracht haben.

Ich finde es nur komisch, dass es heute noch so viele hören. Ich finde diese Musik nämlich ziemlich eintönig, unspektakulär, schrill und langweilig.

Mir geht es nämlich so, dass ich Musik höre, um emotional unterhalten zu werden und nicht um irgendwelche Töne zu analysieren oder so...

Viele moderne Genres sind z.B. überhaupt nicht mein Ding. Trotzdem kann ich bei denen irgendwie verstehen, warum es so viele mögen. Nur bei Musik z.B. aus dem 18. Jahrhundert verstehe ich nicht, was einen da heute noch unterhält, wenn man doch ganz andere Möglichkeiten durch die Technik hat.

Die einzigen klassischen Lieder die ich mag, sind ein paar Film-Scores, hauptsächlich von Hans Zimmer aus Inception und Interstellar:

https://youtu.be/RxabLA7UQ9k

https://youtu.be/UDVtMYqUAyw

(Bei diesen Stücken bekomme ich immer Gänsehaut und werde emotional sehr gerührt. Außerdem zeigen ja schon alleine die Zahl der Aufrufe, wie Populär diese Stücke sind.)

Wie kann man jetzt aber diese anderen typischen Lieder von z.B. Mozart usw. mögen? Und was hört man da noch so?

Musik, 18. Jahrhundert, Klassik, klassische Musik, Mozart, Beethoven
Warum wird klassische Musik in Deutschland allgemein so spießig behandelt?

Wenn im Fernsehen mal ein klassisches Konzert übertragen wird, dann ist es meist das selbe Bild: Ergrautes Publikum in Anzügen, die man vor hundert Jahren getragen hat. Ein Orchester in Anzügen, die man bereits vor zweihundert Jahren getragen hat. Aber natürlich alle in schwarz.

Im Publikum herrscht tiefes Schweigen. Lauter todernste Gesichter. Irgendwann hebt ein älterer Herr im schwarzen Smoking die Augenbraue und sagt: "Also, das fortissimo im dritten Takt kam beim Karajan aber sauberer heraus."

Glaubt ihr denn, dass man so jüngere Leute für klassische Konzerte gewinnen kann? Bzw. Glaubt ihr wirklich, dass die alten Komponisten so bierernste und spießige Leute waren? Wenn Johann Strauß Konzerte gab, da war "Stimmung in der Bude". Die Leute feierten ausgelassen bis in die Morgenstunden. Bei Liszt kamen die Mädchen allgemein in Verzückung und jubelten. -

Und heute ist ein verhaltener Applaus das allerhöchste der Gefühle. Wenn dann ein 80 jähriger im Frack sagt: "Kann halt nicht jeder ein Furtwängler sein." , dann ist das schon eine Art Begeisterungsturm.

Ich habe in Wien während unserer Klassenfahrt ein Mozart-Konzert erlebt. Die Musiker trugen bunte Rokoko-Anzüge und mitklatschen war ausdrücklich erwünscht. Das mögen konservative Spießer als "Verschandelung der Musik" betrachten, aber die Jugendlichen waren begeistert und hatten Spaß an der Musik. Und das ist doch eigentlich die Hauptsache, dass man Spaß an der Musik hat.

Also warum wird in Deutschland die klassische Musik so dermaßen spießig und bieder behandelt?

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