Woher weiß man, dass Mozart Linkshänder war?
Hallo, Frage steht oben. Viele Quellen behaupten, dass Mozart Linkshänder gewesen ist. Mir fehlt aber jedes Mal die Quelle, die Begründung, wie man das heraus gekriegt hat. (Selbiges mit Goethe)
Hat man sich seine Manuskripte angeschaut und dachte dann: So verschmiert wie das ist, muss er Linkshänder gewesen sein! Oder gibt es da handfeste Beweise? Ich vertraue ungerne auf die Fakten aus Klatschzeitschriften.
Kann da jemand weiterhelfen? Vielleicht weiß das eine/r zufällig
5 Antworten
Es wird da wohl viele schriftliche glaubwürdige Quellen geben, die das bezeugen, wenn es nicht an der Schrift erkenbar wäre.
Z.B.:
Die Schriftstellerin Isabelle Duquesnoy beschreibt Mozart in ihrem Buch Die Bekenntnisse der Constanze Mozart als blond (er trug bei seiner Ankunft in Wien keine Perücken mehr), mit blauen Augen, einem weichen Blick, kurzsichtig, Linkshänder und mit einer angeborenen Fehlbildung geschmückt.
Bei Gemälden oder Fotografien muss man vorsichtig sein, weil diese auch oft spiegelverkehrt sein können.
Es ist wohl ggf. am Schriftbild zu erkennen, weil der Stift natürlich entgegengesetzt zur normalen Position gehalten wird, bei gleicher Schreibrichtung.
Auch ist häufig die Schriftneigung anders, vielleicht auch, weil mein eine komische Haltung beim Schreiben einnimmt im nicht direkt das Geschriebene zu verschmieren.
Keine Ahnung wie zuverlässig solche Analysen sind.
Naja, wenn mehrere Graphologen (oder was für Wissenschaftler auch immer sich mit so etwas befassen) ihrer Forschung nach dieser Ansicht sind, dann glaube ich als Laie das einfach mal. Konkrete Quellen habe ich dazu nicht zur Hand, da ich mich damit bisher auch nie beschäftigt habe. Aber da du die Quellen ja hast, müsstest du sie mal auf Seriösität prüfen. lg up
Ah, gut zu wissen, danke. Woran genau machst du das fest? Ich beschäftige mich aktuell mit Ahnenforschung und demzufolge allerhand Dokumenten in Kurrentschrift. Das würde mich interessieren.
Linkshänder schreiben erstens nie so stark nach rechts geneigt und da die Tinte früher sehr viel langsamer trocknete, wären zudem kleinere oder größere Schmierspuren erkennbar.
Aha, merkwürdig, ich habe nämlich im Zuge meiner Nachforschungen diesen wissenschaftlichen Artikel eines Graphologen gefunden, in denen steht, das genau die Rechtsneigung eben nicht dagegen spricht:
http://graphologie-news.net/cms/upload/archiv/linkshaendigkeit.pdf
Und aufgrund des veränderten Winkels (siehe Text) wäre dann auch das Argument mit den Schmierspuren haltlos.
Du liest heraus, was Dir gefällt. Da steht nur, dass Linkshänder nicht zwangsläufig nach links geneigt schreiben. Über eine starke Neigung nach rechts ist nichts gesagt und auch nichts über Schmieren und Handstellung. Übrigens hat man lange Linkshändern das Schreiben mit rechts aufgezwungen und als Pianist war Mozart ohnehin sehr gut beidhändig unterwegs. Meines Wissens gibt es keinen belastbaren Beleg dafür, ob Mozart nun Rechts- oder Linkshänder war und unter uns: Es ist auch völlig egal.
In Mozarts Fall ist mir persönlich das auch egal, ja, dem FS aber nicht.
Nein, da steht wörtlich dass in einer jüngeren Untersuchung Linkshänder sogar deutlich rechtsgeneigter schrieben, als Rechtshänder. Sag: Hast du wirklich Ahnung von dem Thema oder schwafelst du nur mit? Letzteres ist ja nicht schlimm, aber ich hatte anfangs den Eindruck, du könntest mir tatsächlich etwas Sinnvolles zu dem Thema sagen.
Dass Linkshänder rechtsgeneigt schreiben ist trotzdem nicht die Regel.
Eventuell gibt es auch Zeitgenossen, die darüber geschrieben haben. Manchmal findet man in einem Nebensatz einen Hinweis. Aber dafür müßte man Berge an Texten durchlesen. Wenn es noch eindeutig von ihm benutzte persönliche Gegenstände gibt, dann können Verschleißmarken auf die Händigkeit hindeuten.
Brief Mozarts, ganz eindeutig mit rechts geschrieben.
Woher ist der Brief? Ist er sicher von Mozart? Woran erkennt man, dass er eindeutig mit rechts geschrieben wurde? Die Antwort ist nicht wirklich hilfreich.
Aus dem www - einer seiner letzten Briefe. Keine Schmierspuren (Tinte trocknete damals sehr schlecht) und starke Neigung nach rechts. Das sind sehr klare Indizien.
Man braucht kein Graphologe zu sein um auf den ersten Blick zu sehen, dass Mozart mit der rechten Hand schrieb.