Ab der 7. Klasse (50er Jahre) bis zum Abitur hatte ich nur zwei Deutschlehrer, die mein ganzes Schülerleben, aber auch mein gesamtes berufliches und (!) privates (!) Dasein prägten. - Den ersten nannten wir"Professor", zumal er ständig als Assistent am heimischen Stadttheater fungierte. Er erzog uns "Knaben" bereits in jungen Jahren zu geistigen Freidenkern wie später Mr. Keating ("O Capt'n, my Capt'n !") seine Lerngruppe ("Club der toten Dichter"). - Auch der zweite war ein literarisches Genie und wurde menschlich wie pädagogisch zum Vorbild meines Lebens: Mit gnadenlos-dreister Arroganz ignorierte er curriculare Vorgaben - gut so !! - und faszinierte uns mit seinem universellen Fachwissen vom Mittelalter bis in die 60er Jahre. - Ob Minnesang, Barock, Aufklärung, Hochklassik, Vormärz, poetischer Realismus: Er wusste alles und rezitierte "alles" auswendig, besonders "Faust I". Überschwänglich lobte er Werke, wie er aber nicht minder gern an Denkmälern kratzte: "Lessing war ein Genie ! Schiller hatte hin und wieder einen netten Einfall." "Goethes 'Iphigenie' ist furchtbar ! Sie wandelt und betet nur ! Drama hiermit abgehandelt !" - - - - - - - - - Zurück zur Frage: Welche Epoche / welcher Autor ist Euer Favorit ? - Danke für Eure Antworten.
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Welche Literatur-Epoche ist Eure beliebteste, welcher Autor (und welches seiner Werke) Euer Favorit - und warum?
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