Angst im Studium keine Freunde zu finden?

Hey, ich bin 18 und beginne dieses Jahr mein Studium in einer komplett neuen Stadt ca 500 Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt. Dort werde ich wahrscheinlich in einem Wohnheim wohnen, allerdings nur in einer Zweier-WG.

In der Schulzeit hatte ich keine Probleme mit mangelnden Freunden, ich hatte einen relativ stabilen Freundeskreis mit ca. 5 engen Freunden und dann nochmal 5 bis 10 lockeren, zusätzlich kommen noch ca 5 bis 10 Bekannte dazu. Fast alle meiner Freunde kenne ich allerdings auch schon seit 5 Jahren oder länger, ich habe also in den letzten Jahren nur wenig komplett neue Freunde bekommen, und die auch nur weil sie mit meinen alten Freunden schon befreundet waren. Mit meinen besten Freunden aus der Schulzeit werde ich auch auf jeden Fall Kontakt behalten aber es wäre halt auch sehr schön in meiner Unistadt ein paar Leute kennenzulernen.

Eigentlich dachte ich auch dass ich in der Uni auf jeden Fall Freunde finde, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr sicher. Ich habe zum Beispiel oft gehört dass man bei der Ersti-Woche super Kontakte knüpfen kann und es schwer hat wenn man da nicht hingeht, aber wegen Corona haben wir nichtmal eine Ersti-Woche. Auch die Vorlesungen sind alle online und bieten deshalb keine Möglichkeit Freunde zu finden. Ersti-Partys werden auch nicht stattfinden und der Hochschulsport ist aktuell bis auf wenige Ausnahmen geschlossen.

Wie soll ich unter diesen Umständen überhaupt Freunde finden? Dazu kommt noch dass ich auch kein mega selbstbewusster Mensch bin, der direkt jeden anquatscht. Ich bin zwar auch nicht total schüchtern aber trotzdem brauche ich immer ein bischen um mich mit Leuten anzufreunden. Mit meinen 18 Jahren bin ich auch noch relativ jung, vor allem weil ich mich geistig noch eher wie 17 verhalte. Ich wollte eigentlich im Studium auch neue Leute kennenlernen und Freunde finden aber irgendwie erscheint mir das mit der aktuellen Lage fast schon unmöglich.

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Warum wird oftmals der Eindruck vermittelt, die Ostdeutschen wollen die DDR wieder haben?

Nostalgische Ostdeutsche, die der DDR hinterher weinen, die DDR Fahne im Schrebergarten haben und gegen die Bundeskanzlerin hetzen - so ist angeblich der typische Ostdeutsche.

Wir hatten jetzt über das Wochenende einen Betriebsausflug nach Dresden und gerade unsere beiden Pfarrer sind dort mit sehr vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Und wir haben KEINEN EINZIGEN getroffen, der der DDR eine Träne hinterher weint. Dabei entsteht - auch hier Forum - oftmals der Eindruck, dass die Ostdeutschen lieber heute als morgen die Mauer wieder hochziehen wollen. Wenn zum Beispiel ein Politiker in Bamberg oder Lüneburg sich um die deutsche Kultur sorgen macht, wird das gar nicht so wahrgenommen. Sagt das gleiche aber ein Politiker in Meißen oder Zwickau, dann steht es in allen Zeitungen.

Dieses vermeintlich ostdeutsche Gejammere ist uns in Dresden jedenfalls zu keinem Zeitpunkt begegnet.

Natürlich ist es im Osten, oder zumindest in Sachsen, oft konservativer. Fastfoodketten oder ausländische Imbissbuden findet man seltener. Es wird großen Wert auf die deutsche Kultur gelegt. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ja jeder für sich entscheiden. Aber es ist doch legitim, wenn nicht jede Stadt Berlin sein will. Bürgerlich mit PEGIDA gleichzusetzen, ist aber völliger Schwachsinn.

Es gibt in Dresden Spinner, es gibt aber auch in Frankfurt und Köln Spinner. Unser Besuch in Dresden hat mir jedenfalls gezeigt, dass vieles, was über den Osten - oder zumindest über Sachsen - gesagt wird, so nicht immer stimmt. Vielleicht ist es ja einfach auch zu verführerisch, den wachsenden Rassismus in Deutschland den Sachsen in die Schuhe zu schieben.

Oder um es anders zu sagen, wer nicht bunt sein will, ist nicht gleich braun.

Ist zumindest meine Meinung. Wie denkt ihr darüber?

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