Guten Abend,
da ich bemerkt habe, dass es mir gut tut, anonym um Hilfe zu bitten, frage ich erneut nach euren Rat.
Zu der Vorgeschichte:
Ihr habt sicherlich gehört, dass manche Menschen mit einem bestimmten Traum quasi geboren wurden. Z. B. Eine Person träumt seit sie denken kann davon, Fußballer zu werden.
Bei mir ist es der Fall mit Ballett.
Ich weiß nicht, wann genau dieser Wunsch auftauchte, denn dieser ist immer da, unabhängig davon, wie weit ich mich zurück erinnere.
Schon in der Wiege war ich allein, würden Außenstehende sagen. Doch ich meine, die klassische Musik war immer mein Begleiter. Das stimmt wirklich - diese Musik war eins der ersten Dinge die ich hörte, das blieb mein Leben lang so.
Wahrscheinlich war meine Liebe zum Ballett in dem Moment geboren, als ich den ersten Klang der klassischen Musik hörte.
Eigentlich bin ich im Armut aufgewachsen, trotzdem hatte ich eine kleine Tüte, in der ich Münzen sammelte, damit ich genug Geld habe, um eine Ballettschule zu bezahlen.
Ich hatte nie genug - nicht einmal für eine Stunde. Deshalb tanzte ich allein, machte Übungen, die ich für passend hielt. Dies war nicht einfach, weil ich niemanden hatte, der mich dabei unterstützte oder ich nach Rat fragen konnte.
Rückblickend bemerke ich, dass es allein der Liebe zu Ballett (und einer anderen Person) zu verdanken war, das ich glücklich, verspielt und verträumt sein konnte. Ich habe ihnen zu verdanken, dass ich mich wie ein Kind fühlte.
Der Traum, Primaballerina zu werden, war in mir, noch bevor ich wusste, was es bedeutet zu arbeiten.
Dann, Ende meines dritten Lebensjahres, verdiente mein Vater genug (schmutziges) Geld, um mir Ballettunterricht bezahlen zu können. Ich bekam passende Schläppchen und Kleidchen, die ich auch heute noch wehmütig betrachte.
Es war..überwältigend. Wie ein Ventil, den ich fürs Überleben brauchte. Als ich tanzte, öffnete ich mich. Ich war ich. Ohne Sorgen. Einfach nur ich - eine lebendige Person.
Obwohl ich bestimmte Tanzschritte nicht ausführen konnte, war jeder begeistert von mir. Die Lehrerin gab mir bei Auftritten die Führungsrolle, weil ich meine Leidenschaft ausdrücken konnte. Das verzauberte.
Doch als ich 4 u. halb war, musste ich gezwungenermaßen aufhören. Ich litt an schweren Depressionen, danach kam Umzug, Probleme.. Es war unmöglich zu tanzen.
Trotzdem erlosch das Feuer in mir nicht. Nein, es hielt mich am Leben. Jeden Tag schenkte ich meine heimliche Bewunderung dem Ballett.
Jetzt, mit 14, ist es mir das erste Mal wieder ermöglich anzufangen.
Doch ich habe unter anderem Skoliose (8mm nach links), Hohlkreuz und andere Fehlbildungen mit Knochen und Muskeln im Bereich des Rückens.
Außerdem ist die nächste Ballettschule über eine Autostunde von meinem Haus entfernt.
Und da ich frühreif bin, habe ich Kurven, die genau dem Gegenteil entsprechen, die eine Ballerina haben sollte.
Mein Zug, Primaballerina zu werden, ist leider schon längst abgefahren.
Ich kann nicht länger warten. Aber wie soll ichDasHinbekommen?