Eins vorweg: Ich weiß, ihr kennt meinen Exfreund nicht und könnt nicht hellsehen. Trotzdem bin ich für persönliche Meinungen offen.
Mein Ex hat sich von mir getrennt und ich habe mir über alles Mögliche den Kopf zerbrochen. Leider sind wir im Streit und abrupt auseinandergegangen, deswegen blieb so ein fader Nachgeschmack.
Ich war nicht immer eine tolle Freundin. Ich war teilweise sehr anstrengend und rückblickend hätte ich gewisse Dinge anders getan. Allerdings kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass er mir sehr am Herzen lag und ich mir immer um ihn Sorgen gemacht habe. Seine Gesundheit war mir total wichtig. Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass es ihm besser ging (körperlich und seelisch), aber ähnlich, wie wenn es die Eltern nur gut mit einem meinen, war er von meiner Fürsorge eher abgeschreckt und genervt. Klar, er ist erwachsen und ich hätte ihn einfach machen lassen. Aber er zerstörte sich teilweise selbst, hatte einen Leidensdruck und ich konnte da nicht einfach tatenlos zusehen. Ich habe ihn auch nie zu etwas gezwungen: Lediglich habe ich ihm gut gemeinte Ratschläge gegeben. Er war davon nicht begeistert. Aber hätte ich ihn einfach weitermachen lassen wie bisher, hätte ich so ein schlechtes Gewissen gehabt.
Leider erhielt ich wenig bis gar keine Dankbarkeit. Jetzt sind wir getrennt und ich hoffe irgendwo, dass er irgendwann an unsere Beziehung zurückdenkt und sagt: "Wow, ihre Fürsorge war nur nett gemeint" oder "Ich war ihr echt wichtig". Meint ihr, ein Expartner wird irgendwann so einen kathartischen Moment haben und einsehen, was man verloren hat?