Ich habe überhaupt nichts gegen eine selbstständige Erziehung und befürworte es sogar. Ich kenne jedoch auch zwei Mütter, wo das Desinteresse am eigenen Kind immer mit der "Selbstständigkeit" des Kindes getarnt wird.
"Ach, meine Kinder sind groß und selbstständig", heißt es dann oft. Wenn es so ist, ist es natürlich gut. Aber in meinen Augen heißt das noch nicht, dass man die (jugendlichen) Kinder komplett sich selbst überlassen sollte.
Ich hab zum Beispiel einen Freund, der 20 ist und einen sehr wichtigen, sehr weitreichenden Termin bei der Justiz hatte wegen einer Aussage. Und nein, mit 20 ist man noch nicht alt genug, dass man mal völlig easy, nebenbei so etwas macht.
Bei einer anderen Mutter ist es so, dass sie keinerlei Ahnung hat, wo ihre Tochter überhaupt arbeitet. Sie kümmert sich noch nicht mal drum, wenn ihre Tochter Geburtstag hat. Die ist doch alt genug, der muss man nicht mehr gratulieren. (Die Tochter ist auch erst Anfang 20).
Und von den Kindern höre ich es auch, dass sie es als Desinteresse empfinden.
Mein Vater ist jetzt Ende 50. Aber wenn es einen wichtigen Termin gibt, z.B. eine Ehrung oder sowas, da geht die Oma trotzdem noch mit.