Wie findet ihr es, wenn das Desinteresse am Kind als "Selbstständigkeit" des Kindes getarnt wird?

3 Antworten

Grundsätzlich gehe ich mit deiner Prämisse d'accord und zum Geburtstag gratulieren sollte man in jedem Alter, aber Termine, auch anspruchsvolle Termine, sollte man mit Anfang 20 tatsächlich selbst regeln können.


Hessen001 
Beitragsersteller
 20.11.2021, 17:59

Selbst regeln ja. Aber das muss ja nicht heißen, dass man sich für die Belange der Kinder nicht mehr interessieren soll.

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Hacker48  20.11.2021, 21:41
@Hessen001

Das nicht, aber ich habe nur deine Worte und sehe keine Praxis.

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Finde ich auch nicht gut prinzipiell, aber wenn die Kinder Erwachsen sind ist das okay. Meine Eltern sind genauso aber schon seit ich ganz klein bin. Das finde ich nicht gut, aber hätten sie erst damit angefangen wenn ich 18+ wäre, ist das in meinen Augen gerechtfertigt.

Meine Mutter hatte sich bis zu ihrem Tod noch für meine Aktivitäten interessiert und da war ich 43 Jahre alt.

Sie ließ mir allerdings auch viel Freiraum ab 15, so dass ich selbst in die Stadt fahren und stundenlang dort bleiben durfte. Viele meiner Freunde und Bekannten kannte sie nicht persönlich, ich stellte ihr aber nahe Freunde und Partner immer persönlich vor.

Vieles lief unter ihrem Radar, Alkoholtrinken, Flirts, ...

Aber als ich nach meinem ersten Mal von dem Typen mit den Worten weggeworfen wurde, das Kondom sei gerissen und ich solle zusehen, da war sie, obwohl sie schwer krank war, für mich da.

Mein Sohn ist 11. Bis 8 etwa habe ich alles um ihn herum im Blick gehabt, Schulsachen durchgesehen, war bei Aktivitäten wie Schwimmen, Fußball, Kindergeburtstagen dabei... kannte alle seine Freunde und deren Eltern...

Nun ist er in der 6. Klasse und pubert... ich kenne nach wie vor seine Kumpels und sage auch, welche Kinder ich nicht für guten Umgang halte (weil die Pornos angucken mit 11 Jahren, bis nachts draussen rumlaufen...).

Er darf mit den Kindern tagsüber spielen, ich behalte das aber unterschwellig im Blick.

Wenn etwas mir zu weit geht, sage ich das und unterbinde auch schonmal Kontakte für eine Weile, wenn es zu bunt wird und ich sehe, dass die Eltern der betreffenden Kinder so sind, wie Du es schilderst...

Insgesamt soll er sich aber frei entfalten und seine Freunde selbst wählen dürfen.

Meine beste Freundin aus Kindertagen wurde später durch eine Clique heroinsüchtig, deshalb passe ich bei sowas, Alkohol, Zigaretten wie ein Luchs auf.

Man kann natürlich nicht alles verbieten und kontrollieren, dazu fehlt mir auch die Zeit.

Mein Sohn soll ja auch selbstständig werden und das wird er auch. Ab und zu bremse ich aber die Euphorie z.B. wenn sämtliches Taschengeld nur für Online Spiele ausgegeben wird und dann immer mehr und mehr gewünscht wird.

Ich mache es dann so, dass es extra Geld für gute Noten gibt, fürs Helfen im Garten usw.

Es steht ihm dann frei.

Bei schulischen Belangen muss er kein 1er Schüler sein. Geht es aber Richtung 4 oder schlechter, greife ich ein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – mehrere Semester Psychologie, Erfahrung m. psychisch Kranken