Warum verwechseln (immer noch) so viele Menschen Wissen mit Intelligenz?
Es interessiert mich einen feuchten Kehricht, wie viele Jahreszahlen, Daten, Formeln, Konzepte, Definitionen etc. in das Gehirn einer Person passen, wenn sie dafür den simpelsten Argumentationslinien nicht folgen, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und kaum eigenständig Schlüsse ziehen können. Reines Wissen als purer Selbstzweck ist in Zeiten der schnellen Informationsbeschaffung durch das Internet kaum noch etwas wert, weshalb m. E. so etwas im 21. Jahrhundert nur noch diejenigen Leute ernsthaft beeindrucken kann, die zu unfähig sind, eine Suchmaschine sinnvoll zu bedienen und dort seriöse Quellen herauszusuchen.
Nicht dass Wissen als solches "schaden" würde, aber wenn man sein Gehirn tatsächlich als reinen Datenspeicher ansieht und entsprechend verwendet, zeugt das meiner Ansicht nach sogar eher von niedriger Intelligenz, weil dadurch unglaublich viel Potenzial auf individueller wie auch kollektiver Ebene verloren geht: Wir bewundern Menschen mit viel Wissen und übersehen dabei diejenigen, die tatsächlich intelligent sind und womöglich sinnvolle Vorschläge für gesellschaftliche Probleme haben.
Was meint ihr dazu?